Antifaschismus: Karfreitag-Gedenken auf dem Internationalen Friedhof

Das Sowjetische Ehrenmal auf dem Internationalen Friedhof in Dortmund-Brackel am Karfreitag 2016. | Foto: Wilhelm Auffahrt
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  • Das Sowjetische Ehrenmal auf dem Internationalen Friedhof in Dortmund-Brackel am Karfreitag 2016.
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Seit Jahrzehnten legen Antifaschistinnen und Antifaschisten verschiedener Parteien und Organisationen am Vormittag des Karfreitags auf dem Internationalen Friedhof in Dortmund-Brackel Blumen und Kränze nieder, um an die Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft in Deutschland in der Zeit von 1933-1945 zu erinnern.

Nachmittags folgte ebenso traditionell die Kranzniederlegung am Denkmal in der Bittermark. Dort wird insbesondere den kurz vor Kriegsende am Karfreitag 1945 ermordeten Zwangsarbeiter*innen und Widerstandskämpfer*innen gedacht. Wer erinnert sich nicht an das mit sehr starkem französischen Akzent ausgesprochene Wort "Freundschaft" des Vorsitzenden der französischen Zwangsarbeiterverbände, deren Mitglieder bis ins hohe Alter den Weg nach Dortmund fanden, um ihrer ermordeten Kameraden zu gedenken und eben jene Freundschaft zu den ehemaligen Feinden zu pflegen.

Nie wieder Krieg - Nie wieder Faschismus

Trotz des miserablen Wetters hatten sich am Karfreitag auf dem Internationalen Friedhof rund 80 Menschen auf den Weg gemacht, den internationalen Toten des von Deutschland begonnenen 2. Weltkrieges zu gedenken. Es wurden Kranzniederlegungen an den Ehrenmalen für die sowjetischen, jugoslawischen und polnischen Opfer des Faschismus sowie an den jüdischen Grabstätten vorgenommen. Die Moderation der Veranstaltung sowie die Führung über den Friedhof leitete der Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat der Stadt, Norbert Schilff. Sehr treffend, da auf die aktuelle Situation in Deutschland bezogen, auch das Eingangsstatement von Norbert Schilff.

Des Weiteren folgten Beiträge der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken/Ortsverband Brackel (SJD). Die Wortbeiträge der Kinder und Jugendlichen der Falken haben sich auch in diesem Jahr wieder großen Respekt verdienen. Darüber hinaus waren auch Vertreter des Förderverein Gedenkstätte Steinwache/Internationales Rombergpark-Komitee e.V. ebenso anwesend wie Mitglieder der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/BdA).

Wilhelm Auffahrt, Sachkundiger Bürger im Rat der Stadt, legte für die Bezirksgruppe-Ost seiner Partei DIE LINKE ein Gesteck in den rot-weißen Farben der Stadt Dortmund nieder. Die weißen Rosen des Gestecks sollen an die gleichnamige studentische Widerstandsgruppe um Sophie und Hans Scholl erinnern, die roten Nelken an den sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Widerstand gegen die Nazi-Barberei.

Mit dabei war auch Willi Hoffmeister (DKP), einem Veteranen der Friedensbewegung, der an diesem Tage auf seinem 83. Geburtstag eine eindrucksvolle Rede gehalten und nochmal zur Teilnahme an den Ostermärschen Ruhr aufgerufen hatte.

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit dem gemeinsamen Singen des Moorsoldatenliedes, welches im Jahre 1933 von Häftlingen des Konzentrationslagers Börgermoor bei Papenburg im Emsland geschaffen wurde. In diesem Lager wurden vorwiegend politische Gegner des Nazi-Regimes gefangen gehalten.

¡NO PASARAN!

Die Moorsoldaten (Punkversion) - Die Toten Hosen

Die Moorsoldaten (traditionell) - Hannes Wader

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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