"Beton statt Intelligenz und Akzeptanz?" // Initiative B1-A40 für Dortmund+ kritisiert Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Arnsberg

In Sachen Planfeststellungsbeschluss zum A40-Ausbau und damit zum östlichen Stadteingang Dortmunds hat sich mit überaus kritischen Anmerkungen die Initiative "B1-A40 für Dortmund+" um die Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp, Dipl.-Ing Otto Schließler und Dipl.-Ing. Richard Schmalöer zu Wort gemelden. Hier ihre Stellungnahme - "Beton statt Intelligenz und Akzeptanz?" im Wortlaut:

Die „Baugenehmigung“ der Bezirksregierung Arnsberg vom 30.05.2016 für den sechsstreifigen Ausbau der B1 zur A40 zwischen B236 und Kreuz Unna wird voraussichtlich in der Zeit vom 06. bis 19. September 2016 ausgelegt und damit öffentlich bekannt gemacht.

Die Autobahn-Pläne des Landesbetriebs Straßen.NRW werden Dortmund erheblichen Schaden zufügen. Mit dem Festhalten an dieser Planung hat sich Landesverkehrsminister Groschek gegen eindeutige Beschlüsse und konkrete, machbare Alternativvorschläge des Rates der Stadt Dortmund gestellt. Dies gilt ebenso für die mit der ganzen Region vereinbarten Planungsregeln für die B1 und A40.

Hätten die stadtschonenden und lösungsorientierten Vorschläge der Stadt – genannt sei hier die „Gestaltungskonzeption der Verkehrsbauwerke“ – Eingang in die Planung gefunden, wäre ein Anhalten der Planung und eine erneute Offenlegung notwendig gewesen.

Nun aber sollen überdimensionierten Lärmschutzwände entstehen, die bei zeitgemäßer Verkehrssteuerung und Geschwindigkeitsregelung so nicht nötig wären. Eine Planung für Tempo 130 in der Stadt ist nicht angemessen. Zugleich droht die endgültige und unwiederbringliche Beseitigung der Allee am östlichen Stadteingang Dortmunds.

Die Popularität Dortmunds ist ungebrochen. Unsere Stadt gilt als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort und Besuchsziel. Mit dem Bau des Autobahnabschnittes zwischen B236n und Anschlussstelle Aplerbeck werden Dortmunds interessantes östliches Eingangstor, der Dienstleistungsstandort Stadtkrone Ost und ein historisches Stück Stadtidentität für immer beschädigt. Dieser sechsstreifige Ausbau wird darüber hinaus mehr Stau erzeugen als vermeiden, da keine Lösung für den Bereich der bisherigen Tunnelplanung existiert.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau sowie betroffene Anwohner und Anlieger, Grundstückseigentümer und Firmen werden vor die Entscheidung gestellt, innerhalb eines Monats nach der Auslegung gegen den Planfeststellungsbeschluss zu klagen und damit die gesamte Planung gerichtlich überprüfen zu lassen.

Die Initiative B1-A40 für Dortmund+ setzt sich weiter für einen Dialog ein. Ziel einer zeitgemäßen Infrastrukturplanung muss es sein, alle öffentlichen und privaten Belange verträglich abzuwägen.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp, Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schließler, Dipl.-Ing. Richard Schmalöer, BDA DO-HAM-UN

Hintergrund:
Die Initiative B1-A40 für Dortmund+ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die weitere Planung und Entwicklung der B 1/A 40 im Stadtkorridor zwischen Autobahnkreuz Dortmund West und der östlichen Stadtgrenze Dortmunds aktiv zu begleiten. Die Initiative besteht aus Dortmundern ohne persönliche wirtschaftliche oder politische Interessen an bestimmten Planungen, jedoch mit sachlichem und fachlichem Hintergrund in der Entwicklung von Stadt und Region. - B1-A40 für Dortmund+ fordert einen Neuanfang in den fehlerhaften wie erfolglosen Planungsprozessen: für einen Dialog zur gesellschaftlich tragfähigen Lösung und bestmöglichen Integration von Immissionsschutz, verkehrlichen und städtebaulichen, wirtschaftlichen und landschaftlichen Belangen.

Kontakt: c/o BDA, Konrad-Adenauer-Allee 10, 44263 Dortmund;
E-Mail: B1-A40fuerDortmund@web.de

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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