Kuba: "Bedeutende Beiträge zum Weltfrieden" - Fidel erhält chinesischen Nobelpreis - Kuba erstmalig beim Amerika-Gipfel - 10 Jahre ALBA eine Alternative zu TTIP

Der ehemalige Präsident der sozialistischen Republik Kuba, Dr. Fidel Castro-Ruz, an der Seite der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner im Jahre 2009. | Foto: Presidencia de la Nación Argentina
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Der ehemalige kubanische Präsident, Compañero Fidel Castro, wurde dieses Jahr mit dem Konfuzius-Friedenspreis (孔子和平獎 / 孔子和平奖), der chinesischen Variante des Friendesnobelpreises, ausgezeichnet. Das Konfuzius-Preiskomitee besteht laut Medienberichten aus 16 chinesischen Persönlichkeiten. Zu den Komiteemitgliedern gehört auch Kong Qingdong, ein 73-jähriger Professor für chinesische Literatur und direkter Abkömmling des Denkers Konfuzius in 73. Generation.

Dr. Fidel Castro-Ruz wurde wegen seiner "bedeutenden Beiträge zum Weltfrieden" geehrt. Da der am 13. August 88 Jahre alt gewordene und dem Alter entsprechend nicht mehr ganz so fitte Revolutionsführer Fidel Castro den Preis nicht persönlich entgegen nehmen konnte, nahm ein kubanischer Austauschstudent stellvertretend den Preis entgegen.

Völkerrechtswidrige US-Blockade gegen Kuba gescheitert

Die Republik Kuba wurde von der panamaische Regierung offiziell zum 7. Amerika-Gipfel, der am 10. und 11. April 2015 in dem mittelamerikanischen Land stattfinden wird, eingeladen. Zum ersten Mal werden nun alle 35 Staats- und Regierungschefs der Region einschließlich der USA und Kanadas zusammentreffen.

"Der Amerika-Gipfel geht auf eine Initiative der USA zurück, die das erste Zusammentreffen 1994 in Miami ausrichteten. Ein Hauptthema war die Förderung des Freihandels. Kuba blieb von der Veranstaltung seit Beginn an ausgeschlossen. Erst am Ende des letzten Gipfel hatten mehrere Staats- und Regierungschefs einen Boykott zukünftiger Treffen angekündigt, sollte die sozialistische Regierung Kubas von dem Forum weiterhin ausgegrenzt werden. Diese Positionsnahme galt politischen Beobachtern und Medien seither als weiteres Anzeichen des Scheiterns der Blockade- und Isolierungspolitik der USA gegenüber Kuba.", meldet das Internetmagazin für Nachrichten aus Lateinamerika und der Karibik, amerika21.

Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika – Handelsvertrag der Völker

Auf dem ALBA-Gipfeltreffen am 14. Dezember feiern die nun mehr neun Länder (Antigua & Barbuda, Bolivien, Dominica, Ecuador, Kuba, Nicaragua, St. Lucia, St. Vincent & die Grenadinen, Venezuela) das 10 jährige Bestehen des lateinamerikanische Staatenbündnis ALBA. An diesem Tage werden auch die Karibikstaaten Grenada sowie St. Kitts und Nevis dem Bündnis beitreten.

"Das spanische Wort "Alba" bedeutet Morgenröte und beschreibt die Vision, die Castro und Chávez antrieb. Sie wollten der von den USA geplanten Freihandelszone ALCA, die die Volkswirtschaften von Alaska bis Feuerland unter den Einfluss Washingtons bringen sollte, eine Alternative entgegensetzen. Sie entwickelten ein solidarisches Modell der Zusammenarbeit zwischen den Völkern Lateinamerikas, von dem vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten und der Mittelstand profitieren sollten und das nicht – wie beim ALCA-Konzept – vom Diktat transnationaler Konzerne abhängig war. Bereits im Gründungsdokument der ALBA – deren erstes »A« zunächst noch für »Alternative« und seit 2009 für "Allianz" steht – sind wesentliche Ziele beschrieben wie die soziale Verpflichtung beim Handelsaustausch, noch intensivere Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit und Bildung, der Aufbau eines solidarischen Bank- und Finanzsystems, industrielle Kooperationen sowie Projekte im Kommunikations- und Medienbereich. Schon 2004 hatten Castro und Chávez aber mehr als ein bilaterales Abkommen im Sinn. In der Gründungserklärung wird betont, "dass die ALBA die Umwandlung der lateinamerikanischen Gesellschaften zum Ziel hat, um mehr Gerechtigkeit, mehr Kultur, mehr Teilnahme und Solidarität zu ermöglichen. Sie ist deshalb als ein integraler Prozess konzipiert, der die Beseitigung der sozialen Ungleichheit sichert, die Lebensqualität erhöht und die wirksame Beteiligung der Völker an der Gestaltung ihres eigenen Schicksals gewährleistet", meldet die linke Tageszeitung junge Welt aus Berlin zum Jubiläum. Freihandelsabkommen können also tatsächlich auch mal zum Wohl und Nutzen der Bevölkerung vereinbart werden. Ganz im Gegenteil zum TTIP-Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA.

Bedeutungsverlust des Iberoamerika-Gipfel

Der Iberoamerika-Gipfel, ein Forum der der Staats– und Regierungschefs von 20 iberoamerikanischen Staaten sowie der europäischen Staaten Spanien, Portugal und Andorra, ist am 8. Dezember 2014 nur noch ein Schatten seiner selbst. Nutzten in den vergangenen Jahren die alten Kolonialmächte Spanien und Portugal diesen Gipfel noch als Showveranstaltung für ihre Politik, bettelte nicht zuletzt der neue nicht demokratisch legitimierte spanische König um Investitionen der süd- und mittelamerikanischen Staaten in dem von der Bankenkrise stark gebeutelten Spanien. Die immer mehr selbstbewußten Staaten des Südens zeigten aber wenig Interesse und schickten in der Regel nur die zweite politische Garnitur zum Gipfel, der nun auch nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle zwei Jahre stattfinden soll.

Todos Unidos - Carlos Puebla

Carlos Puebla - Cuba no está sola - "Kuba ist nicht allein"

Der ehemalige Präsident der sozialistischen Republik Kuba, Dr. Fidel Castro-Ruz, an der Seite der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner im Jahre 2009. | Foto: Presidencia de la Nación Argentina
Im Jahre 2004 gründete der sozialistische Präsident Venezuelas, Hugo Chavez, der aus vier demokratischen Päsidentschaftswahlen ungeschlagen als Sieger hervorgegangen ist, zusammen mit Fidel Castro den Staatenbund ALBA. Comandante Hugo Chavez verstarb für viele Menschen auf der ganzen Welt viel zu früh im Jahr 2013. | Foto: Valter Campanato/ABr
Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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