Einsteigersport fordert die Jugend: MSC Holzwickede veranstaltete Kartslalomturnier in Wickede

Die kartsportbegeisterte Familie Zimmermann aus Wickede (v.l.n.r.): die Söhne Kevin und Fabian und die Eltern Sabine und Guido Zimmermann sowie der jüngste Spross Connor vorne im Kart. | Foto: Zimmermann
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  • Die kartsportbegeisterte Familie Zimmermann aus Wickede (v.l.n.r.): die Söhne Kevin und Fabian und die Eltern Sabine und Guido Zimmermann sowie der jüngste Spross Connor vorne im Kart.
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Vettels Nachfolger stehen schon in den Startlöchern: Beim ersten Wertungslauf für die Kartslalom-Meisterschaft der Jugend konnte der Nachwuchs im Wickeder Industriegebiet zeigen, was er draufhat. Auch eine Wickeder Familie war dabei.

Das typische Röhren der Viertaktmotoren ist zu hören: Kinder und Jugendliche von sieben bis 18 Jahren sitzen in Karts und fahren über vorgegebene Kurse, je nach Alter 30 bis 50 Sekunden lang. Blitzschnell geht es um die Kurven, und nur ganz selten fällt mal ein Pylon. Ab und an wird gedriftet. Eingeladen hatte der Motor-Sport-Club (MSC) Holzwickede. Gefahren wird um den Sieg in der Kartslalom-Meisterschaft des ADAC Westfalen in der Region Nord.

Das Turnier war gut besucht. Auf dem Gelände der Eminia Trading GmbH in der Gernotstraße 16 tummelten sich über den Tag verteilt circa 400 Gäste. „Wir betreten damit erstmalig Dortmunder Boden mit einer solchen Veranstaltung“, erklärt MSC-Jugendbetreuerin Sabine Zimmermann. Gefahren wird bei jedem Wetter. „Heute Morgen starteten die ersten bei Regen“, so die 45-Jährige. Sowohl Jungen als auch Mädchen fahren in den Einzelläufen.

Sabine Zimmermann ist nicht die Einzige, die im MSC aktiv ist. Ihr Mann Guido Zimmermann ist MSC-Jugendleiter. Beide leben in Wickede mit ihren Söhnen, die ebenfalls Kartsportluft schnuppern. Während der Saison gehen die Wochenenden komplett für die Rennen drauf. Sohn Fabian (20), der früher selber gefahren ist, ist als Trainer im Verein. „Ich bin durch meine Mutter zum Sport gekommen und dabeigeblieben. Es macht riesigen Spaß“, sagt er. Auch beruflich hat der Kartsport geprägt: Fabian arbeitet als Kfz-Mechatroniker. Sein Bruder Connor (12) kam ebenfalls mit und saß mit sechs Jahren das erste Mal im Kart. Mit neun bestritt er sein erstes Turnier. „Man kann schon in jungen Jahren Gas geben“, erklärt er seine Faszination für den Kartsport. Klassenkameraden hat er auch schon zu den Rennen mitgebracht. Autorennen im Fernsehen schaut er nicht: „Ich mag das Zusehen nicht, ich fahre lieber selber.“ Diesmal ist er nicht ganz so erfolgreich, da er bei seinem zweiten Lauf drei Pylonen umfuhr und sechs Strafpunkte kassierte. Der dritte Sohn, Kevin (23), hat früher Fußball gespielt.

Der Verein existiert bereits seit 1952. In den 60er- und 70er-Jahren veranstaltete er ein Grasbahnrennen für Motorräder, erinnert sich Frank Griese, Vorsitzender des MSC. „Das war ein großes Rennen mit bis zu 15.000 Zuschauern.“ Von 1998 bis 2007 gab es ein Eis-Speedrennen in der Eissporthalle Unna. „Und seit 2009 veranstalten wir einmal im Jahr unsere Oldtimerausfahrt, dieses Jahr am 8. Juli.“

Jeden Sonntag findet nun bis Oktober ein Turnier statt. Ausgenommen sind Feiertage und ähnliche Ereignisse. 156 Kids fahren in fünf Klassen, je nach Alter. „Die Besten aus den Klassen fahren am Ende separate Endläufe“, erklärt Olaf Trohl, Regionalbeauftragter des ADAC. Beim MSC gibt es zudem auch andere Veranstaltungen wie Oldtimerausfahrten, Weihnachtsfeiern oder ein Sport- und Spielwochenende im Juli.

Der Kartslalomsport ist nicht sehr bekannt. „Kartfahren in der Halle kennen viele, aber unsere Varianten nicht“, bedauert Sabine Zimmermann. Entstanden ist der Sport ursprünglich aus dem Fahrsicherheitstraining für kleine Kinder. Wesentlich ist, dass man beim Kartslalom bestimmte Figuren fahren muss. Wer die Pylone umfährt, die die Strecke markieren, kassiert Fehlerpunkte. „Einige Figuren sind leicht wie durch Tore fahren, andere wie die Busstrop-Schkane dagegen schwer“, sagt Connor. Auch Körpereinsatz ist wichtig: „Vor allem in den Kurven wirkt die Geschwindigkeit auf den Körper“, sagt Fabian Zimmermann. Talent ist natürlich ebenfalls wichtig. „Manche Achtjährige steigen das erste Mal ein und fahren besser als mancher 14-Jähriger“, sagt Guido Zimmermann. „Es ist ein Einsteigersport für höhere Klassen“, sagt Olaf Trohl.

Viele denken, der Kartsport sei teuer. „Dabei beträgt die Jahresgebühr nur 40 Euro bei einfacher Mitgliedschaft, wenn man Rennen fahren möchte 50 Euro“, erklärt Sabine Zimmermann. Helm und Handschuhe müssen mitgebracht werden, die Karts stellt der Verein. „Wichtig ist, dass sich die Fahrer an Regeln halten. Zuhören ist sehr wichtig.“

Der MSC kann noch potentielle Fahrer aufnehmen. Bei Interesse kann man zum Training auf dem Schulhof des Clara-Schuhmann-Gymnasiums, Opherdicker Straße 44 in Holzwickede, von 10.30 bis 14.30 Uhr kommen. Weitere Infos und Kontaktmöglichkeiten gibt es unter www.msc-holzwickede.de.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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