Rot-Goldene Zeiten: Wickeder Karnevalsverein hat neuen Präsidenten

Die Karnevalsgesellschaft Rot-Gold Wickede besteht seit über 50 Jahren. In dieser Zeit ist einiges passiert.

Die Ursprünge von Rot-Gold Wickede liegen in einem Sparclub. „Wir haben dort Weihnachtsgeld zusammengespart“, erinnert sich Werner Matheoschat, Ehrenpräsident von Rot-Gold. Da es ein bisschen mehr wurde, wurde davon auch einmal Karneval gefeiert. „Dann haben wir unsere eigene Gruppe gegründet.“ Am 26. Februar 1967 wurde die Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Gold Wickede dann im Haus Schlüchter (heute Pizzeria Gepetto) ins Leben gerufen. Die Farben waren Zufall: Gründungsmitglied Fritz Wessels hatte eine Karnevalsmütze der Funkengarde Rot-Gold. „Das war ein Glückstreffer. Wir wussten damals nicht, dass das Wappen von Wickede ebenfalls rot-gold war“, erklärt Matheoschat.
In den Anfangszeiten der KG hatten Männergesangsvereine und Kaninchenzüchtervereine das Sagen, so Matheoschat. Das hat sich über die Jahrzehnte geändert. „Das Interesse am Karneval schlug ein wie eine Bombe“, so der Ehrenpräsident. Heute ist die KG ein großer Verein mit um die 300 Mitgliedern, der durch seinen Bekanntheitsgrad so manche Türen öffnet. „Viele Kaninchenzüchter- und Männergesangsvereine existieren nicht mehr, aber Rot-Gold gibt es immer noch“, ist Matheoschat stolz.
In seinem Stadtteil ist Rot-Gold gut eingebunden. Über die Jahre gestaltete die KG unter anderem Programme für den Gewerbeverein oder die Interessengemeinschaft Wickeder Vereine. Aber auch am Dorffest, dem Sommerfest und dem Weihnachtsmarkt beteiligen sich die Karnevalisten regelmäßig.
Der 1971 gegründete Fanfarenzug, der sich drei Jahre später selbstständig machte, ist sehr beliebt. Die Tanzgruppen der KG haben schon viele Preise errungen. Für ihre Rosenmontagswagen lassen sie sich vom bekannten Düsseldorfer Wagenbauer Jaques Tilly inspirieren.
Matheoschat, der dieses Jahr 81 wird, war von 1967 bis 1980 und von 1986 bis 2018 Vorsitzender der KG. Aber nicht nur hier war er aktiv. Lange Zeit stand er auch in der Bütt. „Das war mein Steckenpferd“, erinnert er sich. Auch als Klümpchenmann mit einem Anzug voller Süßigkeiten war er unterwegs. „Die Bonbons haben die Kinder immer abgerissen.“ Auch beim Männerballett war er mit weißem Tütü aktiv.
Seit kurzem führt Matheoschats Sohn Andreas Winkelmann die KG an. Der 53-Jährige ist sein Sohn. Er war mit acht das erste Mal bei Rot-Gold dabei. Unter anderem stand er in der Kinderbütt. Mit 18 kam er zum Männerballett und kümmerte sich parallel auch um die Technik. Auch auf mehrere Jahre Vorstandsarbeit kann er zurückblicken. In der Session 2011 bildete er mit seiner Frau Manuela das Prinzenpaar. Insgesamt 16 Mal war zumindest ein Teil des Prinzen- oder Kinderprinzenpaares rot-gold. Zuletzt stellte die KG 2017 mit Peter und Eleonore Brockwell die Tollitäten. Mit Martina Büttner hat der Verein seit einiger Zeit auch eine neue Pressewartin. Jörg Bojanowski hat sich von dem Amt zurückgezogen.
Großen Wert legt die KG auf die Jugendarbeit. „Wenn man Jugendliche an den Verein binden will, muss man die Aktivitäten danach ausrichten.“ Daher gibt es im Vorstand auch Jüngere, die Ideen einbringen. „So haben wir den Finger am Puls der Zeit.“ Generell ist die KG nicht nur in der fünften Jahreszeit aktiv, sondern veranstaltet auch Radausflüge, Grillfeten und vieles anderes.