Nix Tablet-PC und MP3-Player: Kids gehen raus in das Abenteuer Natur

Das Abseilen aus 14 Metern Höhe kostete viel Überwindung. | Foto: Jugendamt Dortmund
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„Hart, aber schön!“ So schildern viele Teilnehmer ihre Erfahrungen mit „Raus“. Beim Projekt der Jugendfreizeitstätte (JFS) Eichlinghofen ist der Name Programm. Für drei Tage gehen Jugendliche raus aus der vermeintlichen Geborgenheit des modernen Lebens und rein in die überraschende Welt der Natur. Oder: „Weg vom multimedialen Overkill“, wie Projektleiter Gangolf Lohner das Ziel sagt.

14 Mädchen und Jungs traten jetzt wieder diese Reise ohne MP3-Player und Tablet-PC an, einige davon zum allerersten Mal.

Die ersten Stunden waren noch komfortabel...

Die ersten zweieinhalb Stunden waren noch recht komfortabel. Mit zwei Kleinbussen fuhren sie in das Zielgebiet rund um Eifel, Mosel und Hunsrück. „Die Gegend ist einfach ein Geheimtipp“, sagt Lohner, der die Gruppe mit Lisa Marie Grigoleit und Sascha Schmitt begleitete.

„Seid ihr fit, wollt ihr wandern?“

„Seid ihr fit, wollt ihr wandern?“ Mit dieser motivierenden Frage ging es dann los. Klettern am Teufelsfels. Abseilen von einem 14 Meter hohen Feuerturm. Orientierungswanderungen bei Tag und Nacht. Überquerung von Bächen und Flüssen - ohne Brücke. Das und mehr hatten die Jugendlichen vor der Brust. Nicht einfach, aber zu bewältigen.

„Zieht euch warm an..."

„Man muss sich halt durchbeißen“, weiß Lisa Marie Grigoleit. Die Eichlinghoferin war bereits als Jugendliche begeisterte „Raus“-Teilnehmerin. Als junge Erwachsene hat sie schon mehrere Gruppen begleitet und hilft jederzeit mit guten Tipps. „Zieht euch möglichst warm an“, rät sie Neuseinsteigern für die kalten Frühlingsnächte in freier Natur und greift selbst zu fünf Fleecedecken.

„Zieht euch warm an..."

Bei „Raus“-Touren regnet es nicht selten oder es fällt sogar Schnee. „Diesmal hatten wir gutes Wetter“, berichtet Lohner. Was der pädagogische Mitarbeiter der JFS Eichlinghofen darunter versteht: „Die erste Nacht war trocken. In der zweiten Nacht hat es so stark geregnet, dass wir in einer Schutzhütte übernachtet haben.“ Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch.

Lebensmittel vergessen

Nur, als am Ende einer Wanderung kein opulentes Frühstück wartete, waren einige Teilnehmer überrascht. Sie hatten vergessen, genügend Lebensmittel in den Rucksack zu packen. Aber mit ein paar Umarmungen bekam die Gruppe auch diese Situation gut in den Griff.

„Das ist eben kein Partyservice“

„Das ist eben kein Partyservice“, so Lohner. Statt geschmierter Brötchen und Rührei auf dem Silbertablett bietet eine „Raus“-Tour dafür aber eine Fülle neuer Entdeckungen. Jugendliche erleben, dass die Natur viel zu bieten hat. Sie machen Grenzerfahrungen, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie haben die Chance, über sich hinauszuwachsen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. "Es erfordert schon eine ganze Menge Überwindung, sich aus 14 Metern Höhe abzusei-len“, nennt der Projektleiter ein Beispiel. Daran ändern auch alle Sicherheitsmaßnahmen nichts, die selbstverständlich immer eingehalten werden.

Immer wohlbehalten zurück nach Dortmund

Sie sorgen aber dafür, dass die Jugendlichen und ihre Begleiter immer wohlbehalten nach Dortmund zurückkommen.

Hintergrund

- „Raus“ ist die Abkürzung für Risiko, Abenteuer und Sport. Das Projekt ist im Rahmen der Präventionsarbeit gegen Rechts entstanden

- „Wir möchten damit verhindern, dass junge Menschen den rechten Rattenfängern auf den Leim gehen“, erklärt Gangolf Lohner. Dabei steht nicht der schulmeisterliche Zeigefinger im Vordergrund, sondern die Förderung des Demokratieverständnisses durch gemeinsames Erleben

- Die dreitägigen Fahrten finden in der Regel in den Oster- und Herbstferien statt

- Infos und Anmeldung: JFS Eichlinghofen, Persebecker Straße 89, Tel. 750855

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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