Dioxin in Bio-Eiern entdeckt. Ministerium veröffentlicht Stempelnummern der Eier

Wie das PCB in die Eier gekommen ist, ist noch unklar. | Foto: KFC/pixelio.de
  • Wie das PCB in die Eier gekommen ist, ist noch unklar.
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Auf dem Hof eines Bio-Erzeugers im Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen sind Eier entdeckt worden, die mit dioxinähnlichen Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet sind. PCB wird von Experten mit Dioxin gleichgesetzt. Es gilt als krebserregend. Der Hof wurde mittlerweile geschlossen, die Ursache wird derzeit ermittelt.

Auch auf zwei Bauernhöfen in Duisburg, einem Kinder- und Lernbauernhof der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und einem Biohof, sind dioxinbelastete Eier gefunden worden. Die Messergebnisse lagen bereits Mitte März vor - der vorösterliche Verkauf aber ging weiter. Das NRW-Verbraucherschutzministerium hat die Stadt Duisburg deshalb am Mittwoch, 4. April, angewiesen, die Betriebe sofort zu sperren. Im Ministerium hatte man wenig Verständnis für das Verhalten der Duisburger Stadtverwaltung: "Die Betriebe hätten schon am 20. März gesperrt werden müssen. Die Stadt hat aber nur weitere Proben veranlasst", so ein Ministeriumssprecher.

Das Ministerium hat unverzüglich die Stempelnummer der belasteten Eier veröffentlicht. "Anhand der Stempelnummer auf den Eiern können die Verbraucher nachvollziehen, ob sie mit Dioxin belastete Eier gekauft haben oder nicht", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Namen der Betriebe bzw. die Stempelnummern lauten:

Betrieb im Kreis Minden-Lübbecke: 0-DE-0521041

1. Betrieb Duisburg: Der Direktvermarkter hat 120 Legehennen und produziert Bio-Eier. Sie tragen die Stempelnummer 0-DE-0521991.

2. Betrieb Duisburg: Der Direktvermarkter hat 150 Legehennen und erzeugt konventionell Eier ohne Stempelnummer. Zur Warnung der Verbraucher muss daher der Name veröffentlicht werden. Es handelt sich um den Betrieb "Awo Ingenhammshof".

Das Ministerium sieht nach bisherigen Erkenntnissen keinen direkten Zusammenhang mit der Dioxinverseuchung der Duisburger Höfe und des Biohofes im Kreis Minden-Lübbecke.

Dessen Eier, deren PCB-Konzentration über dem Sechsfachen des erlaubten Grenzwertes liegt, wurden vornehmlich an Supermärkte verkauft - letztmalig nach ersten Erkenntnissen am 7. März. Sie hatten ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum 31. März. Vermutlich sind die Eier von Kunden schon verzehrt worden.

Am Donnerstag, 5. April, hat die Eierhof Hennes GmbH aus dem Kreis Euskirchen eine Warnung vor den Bio-Eiern veröffentlicht, da durch einen Etikettierungsfehler Eier auch nach dem 7. März in den Handel gelangt seien.

Infos zum aktuellen Stand der Ermittlungen und Untersuchungen sowie eine Chronik der Ereignisse gibt es auf der Internetseite des NRW-Verbraucherschutzministeriums:http://www.umwelt.nrw.de.

Informationen zu Dioxinen in Lebensmitteln sind zu finden auf den Internetseiten des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) unter http://www.bfr.bund.de

Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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