Kreative Ideen stärken und sichern kleine und mittelständische Unternehmen

Immer dann, wenn die ersten Signale in Richtung „Stagnation“, „Rezession“ oder gar „Krise“ laut werden, sind die Lobbyisten der großen Unternehmen unterwegs, um ihre Interessen gegenüber der Politik zu vertreten und die für sie dienlichen Gesetze auf den Weg zu bringen. Doch, wer vertritt die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs)? Die Gruppe, die – wie man sagt – die Stützpfeiler der Wirtschaft sind. Sie müssen und können sich nur selber helfen.

Machen wir uns nichts vor; unabhängig der jeweiligen politischen Machtverhältnisse wird jeder Politiker bekunden, wie wichtig und entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes die KMUs sind. Man muss kein Wirtschaftsexperte sein um zu wissen, dass unser gesamtes Finanz- und Wirtschaftssystem KMUs hervorhebt, jedoch Großunternehmen und Konzerne begünstigt. Dies kann man nun gut oder schlecht finden – wir leben nun einmal in diesem System.

Für kleine, mittelständische Unternehmen und Familienbetriebe ist es sehr wichtig diese Tatsache zu akzeptieren. Haben Sie nicht auch schon bemerkt, dass in großen Teilen von Europa und der übrigen Welt ein grundlegender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandel im Anmarsch ist? Und ist es nicht nur eine Frage der Zeit bis auch in Deutschland Veränderungen notwendig werden müssen, die dann wieder von den Pessimisten so lange negativ geredet werden, bis auch der letzte Ein-Mann-Betrieb daran glaubt und seinen unternehmerischen Mut verliert. Dem gilt es gezielt vorzubeugen. Der Mittelständler und Familienunternehmer ist keine statistische Größe. Das heißt, wenn der DAX steigt und die Wirtschaft – laut Statistik – brummt, bedeutet dies noch lange nicht, dass es dem einzelnen Installateur und Dachdecker automatisch auch gut geht. Genauso umgekehrt! Selbst, wenn sich die Wirtschaft in einer tiefen Rezession befindet gibt es genug Spielraum – gerade für KMUs – bei denen genau diese Situation zu einer Erfolgsstory wird. „Wenn bei einem Dieselfahrzeug der Tank leer ist sagt jeder, das Fahrzeug kann nicht mehr fahren. Doch in der Leitung ist noch genug Sprit, um zur nächsten Tankstelle zu kommen!“

Zwei Dinge dürften aus heutiger Sicht als relativ gesichert gelten. Erstens wird es zukünftig keine politischen Fördergeschenke in der bekannten Form mehr geben und, zweitens dürfte die Beschaffung von Fremdkapital, insbesondere für KMUs, zunehmend schwieriger bis unmöglich werden.

Um dem vorzubeugen und sich zu schützen sollten KMUs sich genauso verhalten, wie es Großunternehmen und Konzern auch tun, jedoch ihre Denkweise in eine andere Richtung lenken. In Konzernen sind ganze Abteilungen damit beschäftigt nach Abschreibungsmöglichkeiten zu suchen, die Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer zu prüfen und Wege zu finden, wie man die Vertriebs- und Verwaltungskosten über Drittfirmen auslagern kann. Nur, um Steuern und Abgaben zu vermeiden, Subventionen anderer Ländern in Anspruch zu nehmen und die eigenen Kosten zu senken.

Bedenken Sie jedoch, dass wir in einer polaren Welt leben. Das bedeutet, dass jede sichtbare Erscheinung einen unsichtbaren (Ehe)partner hat. Was glauben Sie, wen die hässliche Krise ursprünglich geheiratet hat? Es war die aufreizende und überaus attraktive „Chance“!

Kennen Sie den englischen Superstar Bonny Taylor? Nach einer Kehlkopferkrankung verlor sie ihre Stimme. Und genau an dieser Stelle begann ihre Chance. Sie übte, hatte den Mut andres zu sein und stellte ihre Stimme auf ihre Weise wieder her. Genau diese Stimme wurde ihr Markenzeichen und brachte ihr Millionenerfolge ein.

Diese Möglichkeiten einer Chance haben gerade KMUs, wenn sie die gleiche Strategie anwenden wie Großunternehmen, um durch neue Ideen, Schnelligkeit und Kreativität, gepaart mit dem Mut zum Anderssein, Wachstum zu schaffen. Auch dann, wenn die Verhältnismäßigkeit der Mittel sich im Ungleichgewicht befinden. Dies erkannte bereits Mitte der 1990iger Jahre einer der größten Unternehmensführer der damaligen Zeit. So sagte Eberhard von Kuenheim (ehem. BMW Vorstandsvorsitzender): „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen!“

Eine solche, von mir vorgeschlagene Strategie, beinhaltet drei Dinge. 1./ eine genaue private und berufliche Planung in Schriftform für die kommenden fünf Jahre, mit klaren End- und Teilzielen und möglichen Alternativen. Diese Planung sollte wöchentlich überprüft werden. 2./ die Bereitschaft einen externen – unabhängigen - Berater zur Entscheidungsfindung heranzuziehen. Nehmen Sie nur einen Berater, den Sie als Privatperson auch vertrauen würden. Anstand und Ehre sind dabei wichtige Grundpfeiler einer seriösen und ganzheitlichen Beratung. Bei dem Namen (Unternehmens)Berater zucken die meisten mittelständischen Firmen sofort zusammen, weil Sie Beratung mit Kosten gleichsetzen. Das ist korrekt, jedoch gibt es genügend Berater, die ihre Honorare genau auf Ihre Gruppe abgestimmt haben und somit von dem zusätzlichen Erfolg Ihres Unternehmens selber abhängig sind. Wichtig dabei ist, dass ein Neutraler von außen auf Ihr Unternehmen schaut und der nicht die übliche Unternehmensblindheit besitzt bzw. außerhalb der persönlichen Interessen steht, die in solchen Unternehmen üblicherweise oft vorkommen.

Die Heranziehung von Berater ist für Großunternehmen und Konzerne eine Selbstverständlichkeit. Denn sie wissen, dass wenn man Krankheiten vorbeugen möchte man zu einem Arzt gehen muss und der Arzt eines Unternehmens ist der Berater. Vergessen Sie bitte nicht, ein Berater der nur kostet ist keiner. Unter Umständen erzeugt er bei nur einem Euro Einsatz einen Nutzen für Sie von zehn Euro. Das einzige, was Sie dann nur noch tun müssen, ist die Verbuchung von neun Euro Gewinn. Das habe ich so oft erlebt.

Ich sprach zu Beginn von drei Punkten meiner Strategie. Der dritte Punkt ist die Sanierung der zur ständigen Unternehmenskultur gehören sollte.

SANIERUNG – alleine das Wort hat schon einen unangenehmen Klang. Automatisch denkt man an Insolvenz und andere problematische Dinge. Dabei sind das Wort und seine Bedeutung ausschließlich positiv zu verstehen. (sanieren = … gesund machen, heilen … einem Unternehmen o. ä. durch Maßnahmen aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten heraushelfen …)

Wer die Bereiche: Kosten, Produktionsabläufe, Marketing / Öffentlichkeitsarbeit und Vertrieb, Image und Preise, sowie neue Produkte und Produktentwicklung ständig vor Augen hat und immer wieder in Frage stellt, wird auch neue Antworten finden, wie diese Bereiche ständig verbessert werden können.

Auf diesem Weg stellt beispielsweise ein Handwerksbetrieb fest, dass er nur auf Grund seiner Änderung des Auftretens, seiner geänderten Werbung oder die Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet Nischen besetzt, die bisher vollkommen unbearbeitet waren.

Durch die Kombination unterschiedlicher Vertriebswege, sowie die Änderung der Preisstruktur und Serviceleistungen können Einzelhandelsunternehmen, selbst in strategisch ungünstigen Lagen, dauerhaft Kunden an sich binden.

Wer durch ein hohes Maß an Kostenbewusstsein und strategisches Marketingdenken sein Unternehmen ständig auf den Prüfstand stellt, wird auch in turbulenten Zeiten immer neue Ideen und einen Weg finden, wie er auf Wachstumskurs bleibt.

So können auch kleine, mittelständische Unternehmen, sowie Familienbetriebe dauerhaft unabhängig von äußeren Einflüssen bestehen und wachsen. Vor allem aber furchtlos und mit Optimismus in die Zukunft schauen.

Axel Dickschat
www.speed-expansion.de

Autor:

Axel Dickschat aus Dortmund-Süd

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