Rationale Antibiotikaversorgung
Weniger Antibiotika in NRW: Kampagne für sinnvollen Einsatz gestartet

Antibiotika wirken nur gegen bakterielle Infektionen und sind völlig unwirksam, wenn die Erkältung durch Viren ausgelöst wurde. | Foto: AOK/hfr.
  • Antibiotika wirken nur gegen bakterielle Infektionen und sind völlig unwirksam, wenn die Erkältung durch Viren ausgelöst wurde.
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In Nordrhein-Westfalen werden zunehmend weniger Antibiotika verordnet. Im ersten Halbjahr 2019 ist die Anzahl der Verordnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 14 Prozent gesunken.

Das belegen aktuelle Versichertenzahlen für die gesetzlich Krankenversicherten. Danach wurden insgesamt 3,7 Millionen Antibiotikarezepte erstellt. Dennoch liegen die Antibiotika-Verschreibungen in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich rund zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt. „Das wollen wir unbedingt ändern mit unserer gemeinsamen Kampagne ,Rationale Antibiotikaversorgung in Nordrhein-Westfalen‘. Dabei wollen wir die Menschen über einen sinnvollen Einsatz von Antibiotika aufklären und zu einem sorgsamen Umgang damit sensibilisieren“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann, Initiator der landesweiten Kampagne von Gesundheitsministerium, gesetzlichen Krankenkassen, Ärzten, Apotheken, der Krankenhausgesellschaft sowie der Patientenberatung NRW.

Selten Hilfe gegen Erkältungskrankheiten

So helfen Antibiotika nur in den seltensten Fällen gegen Erkältungskrankheiten. Wenn der Hals kratzt, die Nase läuft und leichtes Fieber im Anmarsch ist, sind meist Viren die Ursache. Antibiotika hingegen wirken nur gegen bakterielle Infektionen und sind völlig unwirksam, wenn die Erkältung durch Viren ausgelöst wurde. Zur Linderung der Symptome haben sich bekannte Hausmittel bewährt. „Patienten können bei einer einfachen Erkältung auch auf zahlreiche Arzneimittel im Rahmen der Selbstmedikation zurückgreifen. Hier ist die Apotheke die richtige Anlaufstelle“, so Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Wenn doch ein Antibiotikum eingenommen werden muss, ist es wichtig, dass dieses richtig angewendet wird. Beispielsweise müssen die Zeitabstände exakt stimmen, damit die Antibiotikamenge im Körper immer hoch genug ist, um die Bakterien sicher zu bekämpfen.

„Ziel unserer gemeinsamen Kampagne ist es, die Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken und eine indikationsgemäße Verschreibung durch die Ärzte zu fördern“, so AOK-Chef Ackermann.

Mehr Ratgeberbeiträge auch auf unserer Themenseite: Gesundheit in Dortmund

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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