Geisterjäger präsentieren fette Beute im Hörder Spukhaus

Stahlgeister können viele Gesichter haben. | Foto: Klinke
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Die Abschlusspräsentation des Stahlgeisterprojektes von Bernhard Bleckmann fand jetzt in einem Hörder „Spukhaus“ statt: Im seit vielen Jahren leerstehenden Möbelhaus Waldburg an der Graudenzer Straße.

Dortmund-Hörde. Hier zeigten die Projektteilnehmer die Ergebnisse ihrer Geisterjagd: Fotos, Rauminstallationen, Puppen, Klänge und Geschichten. Jasmin und Dirk Schneider vom Fotoworkshop präsentierten die gestalteten Räume: Ein der Wand entspringender Tapetengeist, Schatten von Stahlarbeitern, wenige Millimeter große Stahlarbeiterfiguren in Wandkästen und auf Stahlobjekten.

Abgefahren: die Nachrichtenzentrale: Ein abgerissener Spülstein auf dem Boden, an den Wänden und auf dem Schreibtisch eingerahmte Geisterfotos, zerbrochenes Glas, alte Zeitungen auf dem Boden, die die Stilllegung des Stahlwerkes dokumentieren.

Auch die Stahlgeistergesangsforscher überzeugten das Publikum. Die Klangkomposition „Stahlgeistergesang 1“ (von Dr. Maik Hester und Martin Becker) ließ die Geister auf eindrucksvolle Art hörbar werden.
In einem selbst produzierten Hörspiel (Text: Sabine Gärtner, Musik: Maik Hester und Bernd Obergassel, Gesang: Mechthild van Riehl) geht eine Hummel gemeinsam mit dem „dicken Karl“ (dem Gasometer) auf Stahlgeistersuche.
Desweiteren gab es von Bernhard Bleckmann gebaute Musikmaschinen zu bestaunen. Eine „Röhrenratsche“, eine „Deckelgeige“, ein „Stahlschlagwerk“ und ein „Stahlophon“. Diese werden voraussichtlich im Frühjahr bei einem Stahlgeisterumzug zum Einsatz kommen.

Verbale Zeugnisse zur Existenz der Stahlgeister entstanden im Workshop „Stahlgeistergeschichten“. Bernd Schimmeyer, ehemaliger Stahlarbeiter (seit 1963) und späterer Geschäftsführer des Gesamtbetriebsrates Thyssen-Krupp, berichtete authentisch von einigen geisterhaften Begebenheiten im Stahlwerk.

Das Ziel des Projektes, die Anwohner miteinander in regen Kontakt zu bringen und sie dazu zu bewegen, sich auf künstlerische Art mit ihrem Stadtteil und seiner Wandlung auseinanderzusetzen, wurde auf wirksame und beeindruckende Weise umgesetzt. Bernhard Bleckmann:“ Wir möchten, dass die Geschichte Hördes als Stahlstandort, was ja vor allem die Lebensleistung der Menschen ist, die in den Stahlwerken gearbeitet oder mit den Stahlwerken gelebt haben, in Hörde dauerhaft sichtbar bleibt.“

Die Ausstellung kann am Freitag, 13. Dezember, von 16 bis 19 Uhr besichtigt werden. Auch möglich nach Absprache, Tel. 4250072 oder info@stahlgeisterprojekt.de per E-Mail.

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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