Jeanette-Wolff-Schule: Politik fürchtet Ende der Hauptschule

Die Zukunft der Hauptschule Mengede steht in den Sternen. Foto: Archiv
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Angesichts beständig sinkender Anmeldezahlen fürchtet die Mengeder Bezirksvertretung um die Zukunft der Hauptschule Mengede. Die Politiker wollen sich jetzt schon frühzeitig Gedanken machen, wie das mit viel Geld renovierte Gebäude künftig genutzt werden könnte.

Mengede. Dreizügig ist die Jeanette-Wolff-Schule am Mengeder Markt ausgelegt. Das heißt, die Hauptschule könnte zum neuen Schuljahr drei Eingangsklassen bilden und bis zu 72 Schüler aufnehmen. Soweit die Theorie – die Praxis sieht ernüchternd aus. Gerade einmal 16 Anmeldungen liegen für das Schuljahr 2016/17 vor, 17 waren es im Jahr zuvor.
Zahlen, die bei der Bezirksvertretung Mengede die Alarmglocken schrillen lassen. Dass die Schule im Ortskern trotz der Zusammenlegung mit den Hauptschulen in Nette und Kirchlinde nur eine Eingangsklasse bilden kann, findet Isabella Knappmann von den Grünen höchst bedenklich. „Wir sind dringend angehalten, das zu beobachten“, rät die Fraktionssprecherin. „Wenn dieser Trend anhält, brauchen wir zusätzliche Ideen, um das Gebäude zu nutzen.“ Joachim Farnung, Sprecher der CDU, sieht es ganz ähnlich: „Wenn es nötig wird, sollten wir ein Konzept in der Hinterhand haben. Und wir sind sicher, dass sich an der jetzigen Situation der Hauptschule nichts ändern wird.“

Zieht die Volkshochschule in das Gebäude ein?

Was die Politik antreibt: In die Sanierung des Gebäudes am Mengeder Markt ist sehr viel Geld geflossen. Über eine Million Euro wurden erst vor wenigen Jahren investiert. Daher soll das Haus auch in der Zukunft nicht brach liegen, sollte die Hauptschule aufgegeben werden müssen. „Wir könnten uns angesichts der Probleme der Volkshochschule mit deren Gebäude in der City vorstellen, die Jeanette-Wolff-Schule als Ausweichstandort für die VHS ins Gespräch zu bringen“, so Knappmann.
Generell treibt aber die Grünen eine ganz andere Sorge an: Angesichts der geringen Nachfrage könnte der Stadtbezirk mittelfristig tatsächlich ohne Hauptschule dastehen – „und das, obwohl wir nicht zuletzt durch Flüchtlingskinder in der Zukunft wieder Bedarf haben könnten“, meint Isabella Knappmann. Davon ist auch SPD-Sprecherin Gudrun Feldmann überzeugt, die auf Flüchtlingsunterkünfte und neue Wohnbebauung an der Breisenbachstraße, am Bodelschwingher Feld oder im Erdbeerfeld verwies. „Es kann nicht sinnvoll sein, dass wir die Kinder dann eines Tages mit Pkw und Bussen von A nach B transportieren müssen“, plädierte Feldmann dafür, „besser ein Auge auch auf leere Schulgebäude zu haben.“ Auch Fraktionskollege Detlef Adam skizzierte ein Szenario, bei dem die Schulen in Mengede angesichts künftiger Zuzüge aus Osteuropa ausgelastet sein könnten: „Dann können wir froh sein, wenn wir noch Räume haben und keine Container aufstellen müssen.“

Auf Anregung der CDU will die Bezirksvertretung Mengede nach den Sommerferien in interfraktioneller Runde über eine alternative Nutzung der Jeanette-Wolff-Schule beraten.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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