SPD stärkste Kraft - Poschmann und Peick gewinnen - GRÜNE legen mächtig zu
So hat Dortmund gewählt

Freude bei Sabine Poschmann und Jens Peick am Wahlabend. | Foto: SPD

Deutschland hat einen neuen Bundestag gewählt. Wie sieht es in Dortmund aus? Dortmund bleibt SPD-Hochburg: Dazu holten die SPD-Kandidaten Jens Peick (32,99 Prozent) und Sabine Poschmann (39,07) die meisten Erststimmen. Bei den Zweitstimmen konnten die GRÜNEN außerdem den größten Zuwachs verzeichnen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,8 Prozent (2017: 72,3) und der Briefwahlanteil bei 50,1 Prozent (2017: 31,2).

Im Wahlkreis I verdrängten die GRÜNEN damit die CDU sogar von Platz 2. Die SPD war mit 32,26 Prozent stärkste Kraft im Wahlkreis I bei den Zweitstimmen und auch im Wahlkreis II mit 35,77 Prozent vorne in Sachen Zweitstimmen.
In den Bundestag ziehen die Dortmunder SPD-Wahlkreisgewinner Jens Peick und Sabine Poschmann ein. Matthias Helferich (AfD) wird aufgrund seines Listenplatzes im Bundestag sitzen ( allerdings hat er nach Diskussionen um seine Person auf die Fraktionszugehörigkeit verzichtet )
ebenso Markus Kurth von den GRÜNEN.

Kleinere Parteien profitieren von Zweitstimme

Das Ergebnis nach Auszählung aller Zweitstimmen für gesamt Dortmund: SPD 101.197 Stimmen, CDU 55.447, GRÜNE 53.581, FDP 28.179, AfD 22.036, DIE LINKE 13.927.
Mit 35,9 % der gültigen Zweitstimmen führt die SPD das Dortmunder Parteienranking mit deutlichem Abstand an, gefolgt von CDU und GRÜNEN, die beide unter der 20 %-Marke bleiben. Die Ergebnisse für die Wahlkreiskandidaten von SPD und CDU liegen 2021, im Gegensatz zu früheren Bundestagswahlen, nur leicht über den jeweiligen Parteienergebnissen. Der umgekehrte Effekt des Stimmensplittings, also ein höheres Zweitstimmenergebnis, zeigt sich auf der Seite der kleineren Parteien bei der FDP und den GRÜNEN.

Vergleich zur letzten Wahl

Ein Vergleich zur Wahl 2017 ergibt die deutlichste Ergebnissteigerung (sowohl beim Erst- als auch beim Zweitstimmenergebnis) für die GRÜNEN. Umgekehrt verliert die CDU beim Kandidaten- wie beim Parteienergebnis. Ein Ergebnisplus beim Zweitstimmenanteil liegt bei der SPD vor, ein Sprung beim Erststimmenanteil bei den „Sonstigen“ (dies resultiert im Wesentlichen aus dem Ergebnis der PARTEI).

Neue Statistik online

Die Dortmunder Statistik hat zudem nach der Wahl ein Infopaket geschnürt, das das Wahlverhalten analysiert. Neu ist dabei ein eigenes Wählerwanderungsmodell aus Dortmunder Wahlergebnissen. Mit diesem ist es möglich, Ab- und Zuwanderungsströme der Parteien gegenüber der Bundestagswahl 2017 sichtbar zu machen. Die große Herausforderung der Briefwahlorganisation, samt coronakonformer Auszählung, hat eine andere Vorgehensweise bei der Einteilung der Briefwahlbezirke gefordert. Der Zuschnitt der Briefwahlbezirke orientiert sich bei dieser Wahl an den Stadtbezirksgrenzen. Diesem Vorgehen folgt die kartographische Analyse des Wahlergebnisses. Der zusätzliche Blick in die Ergebnisse der 40 Kommunalwahlbezirke ist deshalb leider nicht möglich. Auf der Seite www.statistik.dortmund.de sind alle Infos online einzusehen.
Die Dortmunder Zweitstimmenergebnisse spiegeln den Bundes-, vor allem aber den Landestrend wider, allerdings - wie aus früheren Wahlen bekannt - auf „dortmundtypischem“ Ausgangniveau. So fällt der SPD-Stimmenanteil hier nach wie vor höher, das CDU-Ergebnis dagegen niedriger aus als in Land und Bund.
Auch die Veränderungen weisen ähnliche Muster auf. Gleichwohl hat die SPD ihr Ergebnis auf Bundesebene deutlicher steigern können als in Dortmund und NRW. Das gleiche Bild ergibt sich für die CDU: markantere Verluste im Bund als in Dortmund und NRW. Umgekehrt haben die GRÜNEN in Dortmund und NRW größere Gewinne erzielt als auf Bundesebene.
Gegenüber der Bundestagswahl 2017 verzeichnen die GRÜNEN mit einem Plus von gut 29.000 Stimmen den mit Abstand größten Mobilisierungsgewinn - mit einem Minus von knapp 16.000 hat die CDU dagegen etwa jeden fünften Wähler verloren. Im Vergleich zur Bundesebene waren die GRÜNEN in Dortmund, die SPD auf Bundesebene erfolgreicher. Während die FDP im Bund ein Mobilisierungsplus verbuchen konnte, hat sie in Dortmund rund jede zehnte Stimme gegenüber 2017 verloren. Gemessen an der Bundestagswahl 2017 haben die GRÜNEN ihre Mobilisierungsquote mehr als verdoppeln können.
Auf 100 2017er SPD-Stimmen entfallen nun 111. Die CDU erzielt dagegen eine Ausschöpfungsquote von rund 80 %. AfD und LINKE bleiben dagegen hinter ihren 2017er Werten deutlich zurück.

Ergebnisse

Wahlkreis I (Innenstadt-West, Innenstadt-Ost, Hombruch, Mengede, Huckarde, Lütgendortmund):
Erststimmen Jens Peick, SPD 32,99 Klaus Wegener, CDU 19,42 Markus Kurth, GRÜNE 17 Marco Bülow, DIE PARTEI 8,64 Heiner Garbe, AfD 6,84 Roman Senga, FDP 6,73 Ann-Christin Huber, DIE LINKE 3,82
Zweitstimmen SPD 32,36 (2017: 30) GRÜNE 20,58 (9,5) CDU 17,95 (24,5) FDP 9,39 (11,1) AfD 6,94 (9,8) DIE LINKE 4,89 (10)

Wahlkreis II (Innenstadt-Nord, Scharnhorst, Eving, Brackel, Aplerbeck, Hörde):
ErststimmenSabine Poschmann, SPD 39,07Michael Depenbrock, CDU 20,27Prof. Dr. Anke Weber, GRÜNE 14,75Matthias Helferich, AfD 8,29Frieder Löhrer, FDP 7,2Sophia Lemke, DIE LINKE 4,08
ZweitstimmenSPD 35,77 (2017: 32,7)CDU 19,36 (24,5)GRÜNE 15,21 (7,2)FDP 9,54 (10,8)AfD 7,91 (10,9)DIE LINKE 4,45 (9,1) Die SPD-Kandidaten Jens Peick und Sabine Poschmann gewannen ihre Wahlkreise deutlich und konnten dementsprechend jubeln. Ein Danke sendete Jens Peick direkt per Instagram und Facebook.
Screenshot: Jens Peick/Instagram

Autor:

Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West

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