Teil 3: Vorteile für Unternehmen
Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?

Foto: Wir haben das Gleichgewicht der Erde in unserer Hand - Bild: Pixabay
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Hitzerekorde, Starkregen-Ereignisse, Brände in den Regenwäldern, schmelzende Gletscher und Fridays for Future auf den Straßen weltweit – vielen Menschen wird dabei bewusst, dass es ein „Weiter so!“ in Bezug auf den persönlichen Konsum nicht mehr geben kann und darf, um so in der Konsequenz, den Lebensraum auf der Erde auch für zukünftige Generationen erhalten zu können. Im dritten Teil dieser Reihe rücken wir die Sicht der Firmen und Produzierenden in den Mittelpunkt und machen deutlich, welche Vorteile sie durch den Fokus auf Nachhaltigkeit in der Produktion, Logistik und Vertrieb haben.

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

„Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der inzwischen viele Interpretationen hat“ zu dieser Zusammenfassung kamen in diesem Jahr die Autoren Elsa Pieper und Gregor Weber. Dabei zogen sie den pragmatischen Vergleich zu einem Hocker: Um bequem und stabil sitzen zu können, müssen die Beine gleich lang sein. Eben diese drei Beine entsprechen in diesem bildlichen Vergleich den 3P der Nachhaltigkeit, wobei jedes P für den Anfangsbuchstaben der Wörter People, Planet und Profit steht. Also die Ökologie, Ökonomie sowie die Gesellschaft bzw. das Soziale, die gemeinsam die drei Säulen der Nachhaltigkeit in einem Unternehmen bilden.

Hierbei kommt der Unternehmenskultur laut Pieper und Weber eine zentrale Bedeutung für den Erfolg von Unternehmen zuteil. Dabei ist es auch von zentraler Wichtigkeit, dass neben den Kunden und Anteilseignern im Sinne der Nachhaltigkeit auch weitere Personenkreise im Blick behalten werden, was nach Aussage der Autoren unbedingt auch die Familien der Mitarbeiter, die Menschen in den weltweiten Lieferketten sowie zukünftige Generationen, die Umwelt und auch das Klima beinhalten sollte.

Vorteile für Unternehmen

Die thailändischen Forscher Soonsiripanichkul und Ngamcharoenmongko haben im Jahr 2019 eine Verbindung zwischen den Sustainable Development Goals (SDGs) und dem Wert eines Einzelhandesgeschäftes untersucht. Dabei vertreten Sie die These, dass je mehr positive Bilder in Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung im Marketing verwendet werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass die mit dem jeweiligen Geschäft verbundenen positiven Assoziationen gestärkt werden.

Eine im Jahr 2020 im Journal of Product and Brand Management veröffentlichte empirische Studie aus Spanien bestärkt in Ihrer Analyse die Annahme, dass Innovation und Nachhaltigkeit die Schlüsselvariablen für das Image eines Handelsunternehmens darstellen. Laut den Ergebnissen der spanischen Forschenden wird die Nachhaltigkeit eng mit der Qualität der Produkte und des Unternehmens selbst in Verbindung gesetzt und ein dadurch entstehendes positives Image hat hohen Einfluss auf die Kundentreue in großen Einzelhandelsunternehmen.

Das gleiche Team von Forschenden geht in einer in diesem Jahr erschienenen Veröffentlichung noch einen Schritt weiter und sieht in dem dynamischen und turbulenten Umfeld in dem Einzelhandelsunternehmen agieren, neben den reinen Wettbewerbsvorteilen mit nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen, eine Chance auf Fortschritt und sogar das Überleben der Firmen. Daraus wird die klare Notwendigkeit abgeleitet, sich mehr auf nachhaltige Geschäftsmodelle zu konzentrieren.

Fortsetzung folgt

Teil 1, Teil 2 und Teil 4 der Serie "Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?"

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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