Friedrich Engels
Arbeiterführer und Bourgeois - Industrieller und Verräter seiner Klasse

Das von der Volksrepublik China gestiftete Engels-Denkmal ist eine überlebensgroße Bronzestatue des deutschen Philosophen, Gesellschaftstheoretikers, Historikers, Journalisten, kommunistischen Revolutionärs und Textilunternehmers Friedrich Engels. | Foto: Wuppertal Marketing
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  • Das von der Volksrepublik China gestiftete Engels-Denkmal ist eine überlebensgroße Bronzestatue des deutschen Philosophen, Gesellschaftstheoretikers, Historikers, Journalisten, kommunistischen Revolutionärs und Textilunternehmers Friedrich Engels.
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Vor 125 Jahren verstarb Friedrich Engels, der Philosoph, Revolutionär, Großindustrielle und Verräter seiner bourgeoisen Klasse am 5. August 1895 in London im Alter von 74 Jahren an Kehlkopfkrebs. Ins damalige Mutterland des Kapitalismus musste Engels als steckbrieflich gesuchter Revolutionär fliehen, da er an mehreren bewaffneten Aufständen beteiligt war. Bei den Aufständen erwarb er sich wegen seiner militärischen Fähigkeiten den Spitznamen "Der General".

Das bedeutendste eigene Werk des Co-Autors des legendären "Manifests der Kommunistischen Partei“ ist der sozialistische Klassiker "Die Lage der arbeitenden Klasse in England". Durchaus parteiisch schildert Engels in diesem Standardwerk das himmelschreiende Elend der arbeitenden Menschen und den daraus resultierenden unverschämten Reichtum der englischen Bourgeoisie.

Die marxistische Tageszeitung junge Welt aus Berlin erinnert in ihrer Ausgabe vom 6. August 2020 unter der Überschrift "Klassenkampf als Vermächtnis" an das überlebensgroße Denkmal, welches Friedrich Engels durch die Volksrepublik China in seiner Heimatstadt Wuppertal gesetzt wurde.

"Die Vorderseite des zwei Tonnen schweren Monuments des Künstlers Zeng Chenggang ziert ein Zitat des Mitbegründers des wissenschaftlichen Sozialismus aus seiner 1876 erschienenen Schrift "Dialektik der Natur". Darin heißt es: "Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums, sagen die politischen Ökonomen. Sie ist dies – neben der Natur, die ihr den Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt. Aber sie ist noch unendlich mehr als dies. Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, dass wir in gewissem Sinn sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen." Für die bürgerliche Klasse, der er entstammte, hatte er schon in seiner Jugend nur Spott und Verachtung übrig: "Die reichen Fabrikanten aber haben ein weites Gewissen, und ein Kind mehr oder weniger verkommen zu lassen, bringt keine Pietistenseele in die Hölle, besonders wenn sie alle Sonntage zweimal in die Kirche geht.", berichtet die linke Tageszeitung junge Welt.

"Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus"
"So hebt das von Friedrich Engels und Karl Marx verfasste Kommunistische Manifest 1848 an, um mit dem kämpferischen Aufruf "Proletarier aller Länder vereinigt euch!" zu enden. In vielen anderen Schriften setzte sich Friedrich Engels mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen und Verwerfungen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert auseinander. Zusammen mit Karl Marx hat er eine Kritik und Theorie des Kapitalismus formuliert, die bis heute wirkmächtig ist.", erklärt die Stadt Wuppertal in einer Pressemitteilung.

Damit zähle Friedrich Engels zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, die die Geschichte bis heute beeinflusst habe. Friedrich Engels` 200. Geburtstag am 28. November 1820 feiert Wuppertal mit einer Sonderausstellung im "Haus der Jugend" (Geschwister-Scholl-Platz 4-6), unweit zu seinem Geburtsort in Barmen. Dort ist die Ausstellung "Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa" vom 15. Mai bis 20. September 2020 zu sehen.

Die Ausstellung richtet einen historischen Blick auf den Unternehmer, Philosophen und Sozialkritiker, Schriftsteller und Journalisten, Revolutionär und Visionär, aber auch auf den pflichtbewussten Sohn, treuen und großzügigen Freund und geselligen Gastgeber. Sie schildert sein bewegtes Leben zur Zeit der "industriellen Revolution", das ihn von Wuppertal aus nach Bremen, Berlin, Paris, Brüssel, Köln, Manchester und London führen sollte. Mit vielen Exponaten, Werken, Bildern und vor allem zeitgenössischen Fotos werden Ereignisse, Lebens- und Arbeitswelt auf dem Weg in die Moderne gezeigt, wie auch Engels sie wahrgenommen hat.

Die Sonderausstellung "Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa" des Historischen Zentrums Wuppertal: https://www.wuppertal.de/microsite/engels2020/veranstaltungen/content/sonderausstellung.php

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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