Kulturödnis in Neuss und der Weg daraus
Chucky - Ein kulturelles Leben in der Ödnis mit Sicht auf Besserung

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Interviewbeginn:

Hi Chucky, erst Mal schön, dass du dir Zeit nimmst.
Erzähle doch in drei Sätzen wer und was du bist?

Gitarrist, Liedermacher, Musiker ohne Grenzen. So steht es zumindest auf meiner Homepage. Aber ich bin auch Vater, Pädagoge, manchmal Veranstalter und politisch aktiv in der VVN-BDA.

Da hast du in Moment aber auch nicht gerade die Goldene Stimmgabel.
Da du ja auch als Singer/Songwriter in Erscheinung trittst, hast du ja wenigstens die Möglichkeit deine Musik zu präsentieren.
Aber als Band Musiker mehr als nur schwer.
Wie hälst du das in Moment?

Ja, ist schwierig. Die Band macht gerade Aufnahmen, dan kann man sich schön zu 2. treffen und entsprechend vorsichtig sein. Solo habe ich ein paar wenige Online Konzerte gespielt und ein echtes Konzert im letzten Sommer. Aber ganz ehrlich. Dieser Pandemiemist raubt mir einiges an Kreativität. Ich habe den gesammelten Frust genutzt um meiner Heimatstadt mal auf die Füße zu treten und gründe gerade mit tollen Menschen einen Verein für Kleinkunst und Subkultur. Dieser wird K*Buff heissen.

Unser Ziel ist es kleinen Künstler*Innen eine Bühne und Raum zu geben ohne dies kommerziell vermarkten zu wollen. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass es mehr bezahlbare Proberäume in der Stadt geben muss.

Dafür muss aber einiges bewegt werden, gerade was die politische Situation angeht.
Es wird kaum möglich sein, dass Mal eben so zu stemmen.
Wie habt ihr euch das vorgestellt, dieses Thema nach vorne zu bringen?

Wir haben wie gesagt zunächst Interessierte und Aktivist*Innen zusammengebracht. Wir haben uns an Parteien und den Kulturausschuss gewendet und bereits erstes positives Feedback vom Vorsitzenden des Kulturausschusses erhalten. Zudem haben wir uns direkt an das Kulturamt gewendet. Wir hoffen, dass mit Gründung des Vereins und ersten tollen Aktionen wie Pop Up Konzerten und Ausstellungen. Noch mehr Interessent*innen zu uns stoßen. Gemeinsam sind wir stark.

Gemeinsam geht einiges, das stimmt.
Gibt es denn, wenn man in die Zukunft blickt, schon Locations, die das unterstützen bzw eine Zusammenarbeit angestrebt wird.
Und was natürlich nicht vergessen werden darf...wie kann man mitmachen

Fernziel ist es tatsächlich eigene Räumlichkeiten von der Stadt zu erhalten. Denn nur so können wir wirklich unkommerziell und inklusiv arbeiten. Bis dahin werden wir schauen mit wen man kooperieren kann. Mitmachen kann Jede*r. Wir nennen uns K*Buff und arbeiten derzeit an unserer Webseite und Social Media Auftritten. Derzeit läuft vieles über unsere Facebook Gruppe und den Emailverteiler. Wir treffen uns monatlich online und sammeln Input.

Einzige Voraussetzung zum mitmachen, ist mitmachen wollen.

Okay, dann teile doch Mal bitte mit, wie der geneigte Leser euch erreichen kann.
Evtl besteht da ja die Möglichkeit über dieses Medium "Lokalpresse" den einen oder anderen zu erreichen.
Eine weitere Frage wäre noch folgende.
Wie kam es denn dazu, dass man diese Interessengemeinschaft bzw. VEREIN gründet.
Was wären die genauen Beweggründe

Meine Kontaktdaten gibt es auf www.derchucky.de. Der Kulturverein ist bald unter www.kbuff.de zu erreichen. Entstanden ist die Idee aus einem Telefonat mit Michael Ziege, dem Vorsitzenden des Kulturausschusses. Bei dem habe ich rumgemeckert, dass es zu wenig bezahlbare Proberäume in Neuss gibt. Der erklärte mir, dass alles einfacher wäre, wenn sowas einen Trägerverein hätte. Dann hab ich noch mit ein paar anderen Politikern geredet die auf mich zugekommen sind. Die Partei, SPD und Linke. Die Idee wurde schnell größer und ich habe noch mit René Kirchhoff telefoniert. Mit dem hatte ich vor 15 Jahren oder so mal ein Kultur Café namens IdeeCafe gestartet. Neuss ist eine bunte und vielfältige Stadt. In der geförderten Kulturlandschaft spiegelt sich das nicht wieder. Checkt allein mal die Homepage der Stadt im Bereich Rock und Pop. Die wurde seit 5 Jahren nichtmal aktualisiert.

Das war schon Anfang der 2000er ein ziemliches Auf und Ab in der Neusser Szene.
Allerdings hatte ich eher immer das Gefühl, dass einige Hand in Hand arbeiten, und einige andere, die neu dazukommen, oder einen gewissen erlauchten Kreis nicht zugehörig waren, außen vor waren.
Das führte auch, meines Erachtens zu dieser Trostlosigkeit.
Daher hoffe ich, dass das k-buff da offener mit umgeht und euch die Ideen nicht ausgehen.
Chucky, ich danke dir fürs Interview zur aktuellen Lage rund um die schönste Stadt am Rhein.
Noch ein paar Worte zum Abschied?

Bleibt positiv, der Corona scheiß geht vorbei. Dann werden wir uns wieder in ranzigen Kneipen rotzevoll in die Arme fallen, fremde Menschen küssen und tanzen!

Autor:

Andreas Wagner aus Düsseldorf

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