Rezension: "Speisende soll man nicht aufhalten" von Patrik Stäbler

Der Autor Patrik Stäbler wollte es wissen: Wie lebt und speist man in Deutschland.

Mit Rucksack und per Anhalter machte er sich auf den Weg. Für Übernachtung gibt’s ja „Couchsurfing“ (private, kostenlose Unterkunft, geschlafen wird oft auf einer Couch)
Die Reise geht los von München nach Nürnberg. Von dort entgegen dem Uhrzeigersinn werden alle 16 Bundesländer bereist.
In kurzweiliger, humorvoller Art schildert er nun seine Erlebnisse als Tramper; über sehr schweigsame, aber auch recht redselige Fahrer; über seine Gastgeber; über den Ort wohin man ihn mitnimmt. und was ihn dort geboten wird. So erfährt er viel über Land, Leute und welche Spezialitäten man unbedingt genießen sollte.
Alles wird in sehr anschaulicher Art und Weise wiedergegeben.

Selbstverständlich kommen auch die Spezialitäten für «Speis und Trank» nicht zu kurz. Es wird recherchiert, probiert, und berichtet ob es nun ein Gaumenschmaus war oder nicht. Er gibt ausführlich die Geschichte wieder, welche ihm Gastwirte/Gastgeber über das jeweilige Gericht erzählen und wie es zu dem Namen kam.
Für jedes Bundesland gibt es am Schluss einer Geschichte noch ein Rezept zum nachkochen.

Kleiner kurzer Auszug: Nationalgericht der Oberlausitz: die Teichelmauke.
Gestampfte Kartoffeln, ringförmig in einen tiefen Teller anrichten sodass in der Mitte eine Mulde bleibt. In diese kommt eine kräftige Rinderbrühe mit Kochfleisch mit Sauerkraut:
„Ursprünglich war das ein Armeleuteessen“ erzählt Peter Besser, «und zwar ohne Fleisch. Bei meiner Oma gab es höchstens ein paar Butterflocken auf die Mauke.« So heißt in der Oberlausitz das Kartoffelpüree; die Rindfleischbrühe darin soll an einen Teich erinnern, eben «Teichel» Macht zusammen Teichelmauke, die traditionell nur mit einem großen Löffel gegessen wird. Damit darf man dann nach Herzenslust in der Mauke graben, Berge auftürmen, und Brühe durch Kartoffelhöhlen fließen lassen.» (Und was machte der Autor?)

Fazit: Ein recht amüsantes, kurzweilig geschriebenes Buch ohne hohe Ansprüche. Man erfährt einiges über Land und Leute und es eignet sich hervorragend um es in Bus und Bahn zu lesen.

Autor:

Marlis Trapitz aus Düsseldorf

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