Erstmals Nachwuchs bei den Strahlenschildkröten
Nachzucht der seltenen Tierart im Aquazoo Löbbecke Museum gelungen

Foto: Foto: Aquazoo Löbbecke Museum

Madagaskar - das paradiesische Reiseziel und der biologische Hotspot im Indischen Ozean - ist die Heimat der Strahlenschildkröte (Atrochelys radiata). Diese Art kommt nur dort vor und gilt als die schönste Schildkrötenart der Welt. Durch das außergewöhnliche Strahlenmuster ihres Panzers, welches nur ganz wenige Schildkrötenarten aufweisen, ist sie schon rein optisch etwas Besonderes. Muster und Färbung sind individuell, so dass man die Tiere sehr gut voneinander unterscheiden kann. Den bis zu 22 Kilogramm schweren Tieren wird massiv von Menschen, die sie etwa als Delikatesse verzehren wollen, nachgestellt. Alleine in diesem Jahr gab es auf Madagaskar zwei Beschlagnahmungen, bei denen Tausende von Schildkröten sichergestellt und gerettet werden konnten. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen ist die Strahlenschildkröte selten geworden und ihr Bestand in den letzten Jahren um 65 Prozent zurückgegangen. Somit ist diese Art in der Roten Liste als kritisch, also vom Aussterben bedroht, eingestuft und findet sich außerdem unter den 40 meist bedrohten Schildkrötenarten der Welt.Im Aquazoo bezogen im März 2010 die ersten beiden erwachsenen Strahlenschildkröten "Brötchen" und "Isolde" das Gehege der Pantherschildkröten als Untermieter. Ein Jahr später folgten fünf weitere Tiere unterschiedlichen Alters, die durch den Zoll am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt wurden. Die neue Gruppe Strahlenschildkröten konnte bald ihr eigenes Gehege im Landschaftsterrarium beziehen; schnell folgten die ersten Eiablagen. Unterbrochen durch die Sanierungszeit des Hauses, konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aquazoos nach Jahren des Ausprobierens und Tüftelns im September 2018 erstmals über Schlüpflinge der charismatischen Schildkrötenart freuen. Die beiden Mini-Schildkröten schlüpften am 2. und 3. September nach 171 sowie 172 Tagen Inkubationszeit und wogen 20,2 und 23,3 Gramm. Die wertvollen Jungtiere wachsen gut heran und durften nun im Raum des Artenschutzes ein eigenes Terrarium in der Ausstellung beziehen. Für diese Schildkrötenart wird ein Europäisches Zuchtbuch geführt. Auf den Nachzuchttieren der Zoos ruht die Hoffnung, eines Tages den Genpool der letzten frei lebenden Exemplare auf Madagaskar aufzufrischen.
In ihrer Heimat setzt sich unter anderem die "Turtle survival alliance (TSA)" für den Schutz dieser Art und die Rettung unzähliger beschlagnahmter Tiere ein. Weitere Informationen zu den Rettungsaktionen und anderen seltenen Schildkrötenarten gibt es unter www.turtlesurvival.org oder bei einem Besuch im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf.

 

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Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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