Feuer und Flamme - Suspendierung von zehn Feuerwehrmännern wieder aufgehoben

Straftatbestand der Majestätsbeleidigung? Oberbürgermeister Dirk Elbers hat die Suspendierung gegen die zehn Feuerwehrmänner wieder aufgehoben.Foto: Siegel
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Oberbürgermeister Dirk Elbers hat die Suspendierung von zehn Feuerwehrmännern aufgehoben. Ursprünglich hatte ein Feuerwehrmann via Facebook seinen Unmut über die Geringschätzung durch den obersten Dienstherren sowie unbezahlte Überstunden aus den Jahren 2001 bis 2005 gepostet und von seinen Kollegen Zustimmung erhalten.
Am Freitag kam Oberbürgermeister Elbers mit den suspendierten Feuerwehrmännern und vier Rechtsanwälten zusammen, um in einem „Männergespräch“ die Differenzen auszuräumen. Das Ergebnis: Die Suspendierung wurde umgehend aufgehoben, ein Disziplinarverfahren wird förmlich durchgeführt.
Beide Seiten sprachen im Rahmen einer Pressekonferenz von einem offenen und fairem Gespräch. Die Feuwehrmänner hatten sich zuvor schriftlich beim Stadt-
oberhaupt entschuldigt.
„Ich habe noch einmal deutlich gemacht, dass mein Vertrauen, was die Loyalität der Beamten betrifft, empfindlich gestört worden war“, so Elbers zu den Gründen für die ursprüngliche Suspendierung.
Nachdem der Oberbürgermeister die zehn Feuerwehrmänner eine Woche zuvor vom Dienst suspendiert hatte, war ein Sturm der Entrüstung aufgezogen. Während die CDU das Stadtoberhaupt in Schutz genommen hatte, kritisierten die Oppositionsparteien im Rat der Stadt Düsseldorf und mehrere Gewerkschaften Elbers‘ Verhalten.
Markus Raub, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, hatte die Suspendierung der Feuerwehrmänner als „Farce“ bezeichnet. „Den Straftatbestand der Majestätsbeleidigung gibt es doch längst nicht mehr“, kommentierte Raub in einer Pressemitteilung der SPD süffisant. „Die Beamten unterliegen einer besonderen Treuepflicht gegenüber dem Dienstherren“, hatte hingegen der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Rüdiger Gutt angemahnt.
Dennoch war der Druck in der Öffentlichkeit zu groß geworden, um die Suspendierung aufrecht zu halten. Via Facebook hatten sich viele Bürger mit den Feuerwehrmännern solidarisiert.„Die Suspendierung wäre eh aufgehoben worden, da bin ich mir ziemlich sicher“, meinte Echkhard Schwill am Rande der Pressekonferenz. Auch in Hinsicht auf das Disziplinarverfahren glaubt der Justiziar der Gewerkschaft „komba“, dass dieses für die Feuerwehrmänner eher ein gutes Ende nehmen wird.
Und die Betroffenen? „Das Ganze“, räumt Hauptbrandmeister Michael Pehl ein, „ist unglücklich gelaufen.“ Er habe gar keine Führungskräfte kritisieren wollen. Im Gespräch, über das beide Seiten ansonsten Stillschweigen vereinbart haben, konnten die Differenzen ausgeräumt werden. „Das, was vorgefallen ist, ist klargestellt worden. Wir sind glücklich und zufrieden, dass wir wieder in den Dienst gehen können“, zeigt sich Pehl erleichtert.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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