Gefährliche Kälte - Vorsichtsmaßnahmen im Winter

Helfer in der Not: Die Stadt hat an Gewässern im gesamten Stadtgebiet Eisleitern installiert, wie hier im Zoopark.
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  • hochgeladen von Mark Zeller

Sibirische Einflüsse sorgen dieser Tage für klirrende Kälte in Düsseldorf. Doch die kalte Luft ist nicht das einzige, was in einem solchen Winter berücksichtigt werden sollte.

Die Stadt warnt eindringlich vor den Risiken, die die aktuelle Kaltwetterlage birgt. „Die Kältewelle beansprucht den Organismus und kann die Gesundheit gefährden“, warnt Feuerwehrund Gründezernentin Helga Stulgies. „Das Herz-Kreislauf-System ist davon besonders betroffen. Deshalb sollten sich vor allem Menschen mit Vorerkrankungen bei den extremen Minusgraden nicht allzu lange im Freien aufhalten.“ Durch das Tragen von warmer Winter-Kleidung von Kopf bis Fuß könne der Wärmeverlust zwar minimiert werden, dennoch schwäche der strenge Frost das Immunsystem. „Lange Spaziergänge oder gar ein Dauerlauf sind angesichts der kalten Temperaturen nicht zu empfehlen“, so die Feuerwehr.

Weitere Gefahren für Menschen entstehen durch Leichtsinn: Die derzeitigen Wintertemperaturen locken so manchen Düsseldorfer auf zugefrorene Teiche und Gewässer. Doch der Ausflug aufs Eis kann lebensgefährlich sein. Generell sollten die Verbotsschilder beachtet werden. Vorbeugend hat das Gartenamt an allen Gewässern in öffentlichen Grünflächen sogenannte Eisleitern installiert. Damit wird schnelle Hilfe möglich für Verunglückte, die ins Eis eingebrochen sind. Die dreieinhalb Meter langen, signalgelb gestrichenen Holzleitern können zur besseren Gewichtsverteilung über die Einbruchstelle gelegt werden, um in Not geratene Menschen schneller aus dem Wasser ziehen zu können. Besonders gefährdet sind Kinder. Leicht überschätzen sie die oft viel zu dünne Eisdecke. Auch wenn in Ufernähe das Eis fest erscheint, kann es ein paar Meter weiter gefährlich werden.

Bricht das Eis weg, fallen die Menschen unweigerlich in das eisige Wasser. Die Folge sind lebensgefährliche Unterkühlungen. Bereits nach zwei Minuten haben Kinder kaum eine Überlebenschance. Erschreckenderweise werden die Eisleitern immer wieder gestohlen oder für andere Zwecke missbraucht. Was die leichtsinnigen Diebe oft nicht wissen: Es handelt es sich dabei um eine Straftat. Wie wichtig diese einfachen Hilfsmittel sind, zeigte ein tragisches Unglück vor neun Jahren: Ein 9-Jähriger brach damals durch die Eisdecke am Kaiserteich und starb. Die Eisleiter war von Unbekannten entfernt worden. Ein Zeuge versuchte, den Jungen ohne das Hilfsgerät zu retten und wäre dabei fast selbst ertrunken.

Winter-Tipps der Feuerwehr

Erwachsene sollten daher mit gutem Beispiel vorangehen und Eisflächen zugefrorener Gewässer nicht betreten. Generell gelten folgende Regeln: Betreten von nicht freigegebenen Eisflächen ist verboten. Es besteht Lebensgefahr. Eis muss mindestens 15 Zentimeter dick sein, um tragfähig zu sein.Beim ersten Anzeichen, dass das Eis brechen könnte, die Eisfläche sofort verlassen. Eisflächen, die dunkle Flächen oder Risse aufweisen, meiden.

Was tun, wenn ein Mensch ins Eis eingebrochen ist? Unter Notruf 112 die Feuerwehr rufen. Wer auf das Eis geht, um anderen zu helfen, sollte sich von einem Helfer mit einem Seil absichern lassen. Das Körpergewicht muss auf dem Eis auf eine möglichst große Fläche verteilt werden. Dazu Hilfsmittel wie ein Brett oder die Eisleitern verwenden. Niemals bis zur Einbruchstelle vordringen; rund um diese Stelle ist das Eis sehr brüchig. Vielmehr versuchen, den Eingebrochenen mit Hilfsmitteln wie Stöcken, Stangen, zusammengerollten Mänteln oder Jacken aus dem Wasser zu ziehen. Nie in das Wasser eintauchen, um Menschen zu suchen. Solche Rettungsaktionen sollten nur den Fachleuten von der Feuerwehr überlassen werden. Nach erfolgter Rettung „Erste Hilfe“ leisten. Verunglückte nach Möglichkeit in einen beheizten Raum bringen, Kleidung ausziehen und in Decken hüllen.

Tipps für den Aufenthalt im Freien

Warme Winterkleidung tragen, auch Füße, Hände und den Kopf gut schützen, keine langen Spaziergänge, keine ausgedehnten Dauerläufe oder ähnliches unternehmen, nicht lange im Kalten stehen bleiben, auf Glatteisflächen achten, Sturzgefahr! Auf große Eiszapfen an Traufkanten achten, sie können plötzlich abbrechen und nach unten stürzen, bei längerem Schneefall können sich „Schneebretter“ auf Dächer bilden, auch diese können plötzlich herabstürzen.

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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