Glyphosat und andere todbringende Wirkstoffe werden in Düsseldorf eingesetzt

Die Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft. Nordrhein-Westfalen und weitere Bundesländer haben Erlasse gegen die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für Glyphosatanwendungen auf Nichtkulturland (u.a. im kommunalen Bereich) erlassen. Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt (u.a. Bienensterben) in unseren Kulturlandschaften muss gestoppt werden.

Deshalb fragte die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER in der letzten Ratssitzung die Verwaltung, auf welchen Flächen im Stadtgebiet von Düsseldorf (unabhängig davon, ob der Grundstückseigentümer privat oder öffentlich ist) wird der Wirkstoff Glyphosat bzw. Neonikotinoide sowie sonstige bienengefährliche Mittel in welchen Mengen jährlich eingesetzt und ob es schon konkrete Überlegungen, den Einsatz all dieser Wirkstoffe in Zukunft drastisch eingeschränkt zu erlauben oder sogar ganz zu verbieten.

Die Verwaltung teilte mit, dass ihr keinerlei Informationen darüber vorliegen, welche Wirkstoffe in welchem Umfang eingesetzt werden. Diese Daten dürften gemäß Pflanzenschutzgesetz nur anlassbezogen von der Landwirtschaftskammer eingesehen und geprüft werden. Trotzdem würde versucht, ein Glyphosatverbot in bestehende Pachtverträge hineinzuverhandeln. Im Dialog mit Vertretern der Landwirtschaft spreche auch über den Nichteinsatz von Neonikotinoiden und über weitere Möglichkeiten der ökologischen Aufwertung, wie z.B. dem Anlegen von Blühstreifen. Die ersten Ergebnisse dieser Gespräche würden im Herbst 2018 dem Ausschuss für Umweltschutz präsentiert.

In Deutschland werden jährlich über 5.000 Tonnen Glyphosat verwendet. Es wird in Landwirtschaft, Gartenbau, Industrie und Privathaushalten eingesetzt. Alle damit behandelten Pflanzen, soweit nicht vorher gentechnisch verändert, sterben ab. Die Deutsche Bahn AG, größter privater Nutzer, setzt nach eigenen Angaben in Deutschland rund 67 Tonnen pro Jahr ein, um die Gleise bewuchsfrei zu halten.

Das Neonikotinoide Nervengifte sind, die auch für das Bienensterben verantwortlich zeichnen, ist seit Jahren bekannt. Deshalb dürfen sie seit 2018 „nur noch“ in Gewächshäusern eingesetzt werden.

Die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER setzt sich für den bestmöglichen Schutz von Mensch, Umwelt und Tieren ein. Deshalb werden wir einen entsprechenden Antrag stellen.

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.