Kaninchen im IHZ-Park

Düsseldorf, 2. August 2019

Im IHZ-Park an der Kölner Straße leben Kaninchen,auch viele Neugeborene. Wegen der anhaltenen Hitze ist das Gras verbrannt und vertrocknet. Da es nichts mehr zu fressen gibt, graben sie Löcher in die Erde. Im künstlichen Teich steht das Wasser so tief, dass die Kaninchen nicht dran kommen. Besorgte Tierliebhaber stellen Schalen mit Wasser hin und geben Karottenscheiben zum Fressen. Es geht ums überleben, nicht ums satt füttern.

Immer wieder wird das Ordnungsamt von den Passanten gerufen. Den Tierhelfern wird gesagt, dass die Fütterung und Versorgung mit Wasser nicht erlaubt sei. Warum nicht? Ist es stattdessen erlaubt, die vor Hunger und Durst sterben zu lassen?

Diesen Hilfeschrei nahm die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER sofort zum Anlass, die Verwaltung anzuschreiben. Schon am nächsten Vormittag teilte man uns mit, dass die Verwaltung die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger zum Anlass genommen hat, den IHZ-Park von einem amtlichen Tierarzt des Amtes für Verbraucherschutz am 31.07.2019 gegen 8:00 Uhr in Augenschein nehmen zu lassen. Dabei wurde festgestellt, dass das Gras im Zentrum des IHZ-Parks nahezu vollständig vertrocknet ist, die rings um den Park befindlichen hohen Gebäuden im Randbereich Schatten spenden und so den dort wachsenden Pflanzen Schutz vor Austrocknung bieten, dort zurzeit noch ausreichend grüne Pflanzen vorhanden und im Bereich der Wohnbebauung Anwohner offenkundig die Pflanzen vor diesen Häusern wässern, so dass auch hier ein Nahrungsangebot für Kaninchen besteht.

„Der Wasserstand des Sees im Zentrum des Parks ist möglicherweise um einige Zentimeter gesunken. Es bestehen dennoch zahlreiche Möglichkeiten für Kaninchen an seichtes Wasser zu gelangen und so ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.“

Zum Zeitpunkt der Begehung des IHZ-Parks wurde lediglich ein erwachsenes Kaninchen auf einem benachbarten Spielplatz gesichtet; Jungtiere oder verendete Tiere waren nicht zu sehen.

„Die anhaltend heiße und trockene Witterung macht in diesen Wochen Mensch und Tier zu schaffen. Für ein Eingreifen der Stadt zum Schutz der Tiere im IHZ-Park sieht die Verwaltung aufgrund dieser Feststellungen derzeit allerdings keine Veranlassung.“

Torsten Lemmer, Ratsherr a.D. und Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Erstens: Wir danken der Verwaltung, dass sie die Nöte der Anwohner so ernst genommen hat, sich unverzüglich vor Ort ein eigenes Bild gemacht und uns wieder geantwortet hat. Das ist gelebte Bürgernähe.

Zweitens: Wir haben die Antwort mit den Tierliebhabern besprochen. Diese schildern gegenteiliges. Deshalb bleiben wir nun in engem Austausch über die Situation im IHZ-Park.

Drittens: Es muss überlegt werden, wie Düsseldorf in künftigen Jahren mit der Hitze in den Sommermonaten umgeht. Wie können städtische Grünflächen so frühzeitig und ausreichend bewässert werden, dass es nicht in diesem gewaltigen Ausmaß zu ausgetrockneten Rasenflächen kommt? Welche Möglichkeiten gibt es, dass Stadt und Anwohner sich gemeinsam um die Tier- und Pflanzenwelt kümmern? Sind das Aufstellen von Futterautomaten oder Paten gangbare Lösungen?“

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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