Rasenflächen rund um die Kö: Für Kommerz gut – für Tiere schlecht

Walter Hermanns
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Düsseldorf, 23. März 2019

Rund um den Kö-Graben veranstaltete Breuninger im Sep. 2018 eine Modeshow. In den letzten Wintern wurde auf der Kö beim Corneliusplatz immer die Eislauffläche aufgebaut. Jetzt, zum Ende des Winters, sind die damals genutzten Rasenflächen völlig heruntergekommen. Deshalb fragte die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER, warum diese Flächen so in Mitleidenschaft gezogen werden mussten, ob Veranstaltungen nicht auch so genehmigt, geplant und durchgeführt werden können, das die dort lebenden Tiere trotzdem auch diese Flächen für die Nahrungsaufnahme nutzen können und ob die Eislauffläche ab dem Winter 2019/2020 an einem anderen Standort aufgebaut werden könnte.

Die Verwaltung teilte mit, dass Veranstaltungsorte in Abwägung der zur Verfügung stehenden Flächen, der notwendigen Infrastruktur, sicherheitsrelevanter Erfordernisse und der Wünsche des Veranstalters ausgewählt werden.

Im Fall der Modenschau habe der Veranstalter nach Abbauende Boden aufgefüllt und Rasen ausgesät. Bedingt durch den außergewöhnlich warmen Sommer im Jahr 2018 sind die Grassamen leider nicht aufgegangen. In diesem Jahr erfolgt daher eine weitere Aussaat.

Der Corneliusplatz ist dem Betreiber der Eislauffläche vertraglich bis zum Ende der Wintersaison 2021/22 – mit der Option einer Verlängerung um weitere fünf Jahre – zur Nutzung überlassen worden. Eine Wiederherstellung ist erst in der frostfreien Phase möglich. Um die Belastung für die wiederhergestellte Rasenfläche am Corneliusplatz so gering wie möglich zu halten, wurde die Wiederherstellung nach Karneval in der 11. Kalenderwoche 2019 durchgeführt.

Torsten Lemmer, Ratsherr a.D. und Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Die Antwort der Verwaltung ist sehr bemerkenswert. Erstens: Alles Mögliche wird abgewogen – nur der Tierschutz, Artikel 20a Grundgesetz fehlt völlig!

Zweitens: Eine Rasenaussaat am Kö-Graben im September 2018 ging wegen dem Hitzesommer nicht an. Hat man über weitere Alternativen nachgedacht? Ist es für ein Event von wenigen Tagen in Ordnung, wenn diese prominente Stelle am Kö-Bogen ein halbes Jahr lang so beschädigt aussieht?

Drittens: Auch der Corneliusplatz, der schon durch die Baustelle der Wehrhahnlinie so lange leiden musste, muss nun noch mindestens drei, vielleicht sogar acht Winter leiden? Warum wurde der Vertrag in seiner Laufzeit nicht so begrenzt, dass er endet, wendet die frühere Fläche vor dem Schauspielhaus wieder zur Verfügung steht?

Für die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER stelle ich fest, dass hier die Verwaltung sowohl an die Veranstalter, ihre Werbezwecke und Gewinnerzielungsabsichten, als auch an die Nutzer, die an möglichst prominenten Orten gesehen werden wollen, gedacht hat. Nur an diejenigen, die schon vorher dort wohnten, während dessen dort wohnen und hinterher dort noch immer wohnen – die Tiere – dachte und denkt niemand. Rasenflächen rund um die Kö für den Kommerz zu nutzen ist gut – für die Tiere schlecht. Gut, dass es wenigstens eine Fraktion im Stadtrat gibt, die die Stimme der Tiere ist.“

Walter Hermanns
Walter Hermanns
Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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