Leben in Gemeinschaft

Gut Mydlinghoven wie geschaffen für das Mehrgenerationenprojekt
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  • hochgeladen von Peter Frank

Mehrgenerationenprojekt auf Gut Mydlinghoven geplant

Immer mehr Menschen leiden unter Abgeschiedenheit und Einsamkeit. Der Verlust der Geborgenheit begann schon im Zeitalter der Industrialisierung, seitdem wurde in der Einsamkeit nach Alternativen gesucht. Anfangs waren es die Vereine, die aus der Isolation führen sollten, dann kamen Radio, Fernsehen und Computer dazu. Letztlich ist die zwischenmenschliche Wärme auf der Strecke geblieben. Dem sollen nun neue Lebensformen entgegenwirken. Die Idee der Mehr-Generationen-Projekte findet in Deutschland immer mehr Anhänger.

Sie sind Paare, haben Kinder oder sie sind bereits aus dem Haus, sind Single oder bereits im Rentenalter. Alle zusammen wollen eines nicht, separiert, isoliert und verwaist leben. Hier kommt die Gruppe „LebensRaum eV“ ins Spiel. Gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf plant der Verein im Gut Mydlinghoven in Düsseldorf-Hubbelrath ein generationenübergreifendes Wohnprojekt. Das alte Rittergut bietet sich schon deshalb an, weil es vor Jahren für eine Seniorenresidenz umgebaut wurde. „Für uns ist diese Anlage wie geschaffen“, erklärt Jens Kück, einer der Initiatoren dieses Projektes. Für die Architektin Sigrid sind die Räumlichkeiten ideal. „Hier können wir mit kleinem Aufwand und finanzieller Übersichtlichkeit die geplanten 40 Wohneinheiten schaffen“, erklärt sie. Beabsichtigt ist ein sogenanntes Cohousing-Konzept. Nicht nur, dass die zukünftigen Bewohner planen und entwickeln, sie wollen auch eine starkes Gemeinschaftsbewusstsein schaffen, das mit gemeinsamen Essen, Feiern und Spielen einhergeht. Die Medizinerin Sabine Metz-Plaum ergänzt: „Die entstehenden Flächen sollen auch freiberuflich genutzte werden. So werde ich hier meine Praxis eröffnen.“ Für die Initiatoren des Projektes ist das Ziel, Arbeiten und Wohnen unter einem Dach zu ermöglichen. Eine Schaffung von lebendiger Gemeinschaft, die alle einschließt und in der sich jeder um jeden kümmert.
Unter dem Motto „Jeder kommt wie er ist, alle haben teil und wachsen zusammen“ soll eine Genossenschaft gegründet werden, die das Gut Mydlinghoven kauft. Dieser Eigentümmergemeinschaft stehen nach geplanter kurzer Sanierung etwa 40 Wohneinheiten zur Verfügung, die überwiegend barrierefrei und unterschiedlich groß sind. Ebenso können die Besitzer Gemeinschaftsräume nutzen. „Wir planen ein Drittel Singles, ein Drittel Paare und ein Drittel größere Einheiten für die Familien“, erklärt Kück. Überlegt wird ferner, auch Räumlichkeiten zu schaffen, um Menschen pflegen zu können. Ganz nach dem Prinzip: Hier darf man alt werden.
Die Initiatoren sind sich sicher, genügend Interessenten zu finden, zumal dieses Projekt 30 Prozent niedrigere Investitionen gegenüber vergleichbaren Objekten erfordert. So soll der Quadratmeter etwa 2.000 Euro kosten. Ein Eigenkapital von vierzig Prozent ist erforderlich. Jens Kück stellt zukünftigen Mitbewohnern in Aussicht, günstige Fördermittel zur Finanzierung für die Genossenschaft zu erhalten. „Wir werden dies noch konkretisieren“, meint er. Näheres kann unter j.kueck@cicero.biz oder evamaria.schwaderlapp@duesseldorf.de in Erfahrung gebracht werden.
Zum ersten großen Info-Termin sind mehr als 30 Parteien erschienen, die großes Interesse bekundet haben. Die Vereinsmitglieder von LebensRaum eV. sind zufrieden, denn die ersten Anwartschaften liegen schon vor.

Peter Frank

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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