“Singen bringt Freude"
Viertklässler besuchten Palliativstation und Onkologische Tagesklinik in Düsseldorf-Kaiserswerth

Die Kinder der Klasse 4c überreichen Patient Erwin Sobczak (87) ein selbst gebasteltes Weihnachtsgeschenk. | Foto: Bettina Engel-Albustin
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  • Die Kinder der Klasse 4c überreichen Patient Erwin Sobczak (87) ein selbst gebasteltes Weihnachtsgeschenk.
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„Das hat gut getan, es war eine tolle Stunde“, bedankte sich Patient Erwin Sobczak (87) bei den Mädchen und Jungen der Klasse 4c der Grundschule Kaiserswerth, die kurz vor Weihnachten die Onkologische Tagesklinik und die Palliativstation am Florence-Nightingale-Krankenhaus besuchten.

Mit Liedern wie „Merry Christmas“, „Da ist ein Licht“ und „Weihnacht ist auch für mich“ haben sie gemeinsam mit ihrer Musiklehrerin Anna Klostermann und ihrer Klassenleiterin Stefanie Zimmermann Freude und Fröhlichkeit zu den Patienten gebracht und ihnen selbst gebastelte Geschenke überreicht.

Fröhliche Klänge lockten die Patienten

„Tagsüber sollen unsere Patienten eine schöne Zeit haben, sich auch mal freuen können“, erklärte Dr. med. Andreas Winter, Oberarzt der Palliativstation, den Kindern. „Singen bringt Freude. Und wenn ihr darauf achtet, seht ihr das in den Gesichtern der Patienten“. Die fröhlichen Klänge lockten auch Patienten von den Nachbarstationen herbei, um der Musik zu lauschen und die freudige Stimmung mitzuerleben.

Im Anschluss an das Konzert beantwortete der Oberarzt die Fragen der Kinder wie „Was sind Infusionsständer?“ oder „Wie alt ist der älteste Patient auf der Station?“. Ein Mädchen fragte nach: „Also stirbt sie doch nicht?“, als es hörte, dass eine junge Patientin in Kürze wieder nach Hause gehen kann. „Menschen dürfen hier sterben. Vor allem sind sie hier, um Spaß zu haben und damit es ihnen wieder besser geht. Viele von ihnen gehen auch wieder nach Hause“, erklärte Dr. Winter.

Im Unterricht auf Besuch vorbereitet

Im Unterricht hatten sich die Kinder auf den Besuch im Florence-Nightingale-Krankenhaus vorbereitet. Dazu gehörte nicht nur das Erlernen der Lieder, sondern auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Leben und Sterben. „Die Berührung mit Tod und Sterben ist angstbesetzt, dabei gehört das Sterben genauso zum Leben dazu wie die Geburt. Kinder gehen mit dem Thema noch recht unbefangen um“, erläutert Christiane Immer, Palliativschwester und Palliativkoordinatorin der Station.

Auf der Palliativstation der Kaiserswerther Diakonie werden Menschen mit einer weit fortgeschrittenen, nicht heilbaren und lebensverkürzenden Krankheit betreut. Vor 13 Jahren wurde die Station in der Klinik für Innere Medizin mit Gastroenterologie und Onkologie als erste Einrichtung dieser Art in Düsseldorf eröffnet.

Letzte Lebensspanne selbstbestimmt gestalten

Gemeinsam mit den Angehörigen bereiten Palliativärzte, speziell qualifizierte Pflegekräfte, Seelsorger, Psychoonkologen, Physio-, Ergo-, Musik- und Kunsttherapeuten, Sozialberater sowie geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter die Patienten darauf vor, ihre letzte Lebensspanne selbstbestimmt zu gestalten. Ziel ist es, den Wünschen der Patienten zu entsprechen und sie nach Hause, in eine Pflegeeinrichtung oder in ein Hospiz zu entlassen. Dort wird dann die weitere palliative Versorgung gewährleistet.

Wer die Arbeit der Palliativstation unterstützen möchte, kann sich an die Station wenden unter Telefon 0211/409 2206 oder per E-Mail an palliativstation@kaiserswerther-diakonie.de.

Die Kinder der Klasse 4c überreichen Patient Erwin Sobczak (87) ein selbst gebasteltes Weihnachtsgeschenk. | Foto: Bettina Engel-Albustin
Die Grundschüler haben mit Liedern wie „Merry Chrismas“ Freude und Fröhlichkeit zu den Patienten gebracht. | Foto: Bettina Engel-Albustin
Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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