Eine Kirche als Gesamtkunstwerk
Die Kirche Heilig Geist in Neuss

- Lichtkuppel mit Sternenhimmel.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Das Gesamtkunstwerk
Die Überraschung ist perfekt. Von außen schlicht und klar, aber im Innern ein praller Bilderbogen: Die Kirche "Heilig Geist" in Neuss. Der 1973 geweihte Backsteinbau wurde in den 1990er Jahren durch die Ausmalung von Georg Ettl zum Gesamtkunstwerk. Der Künstler übersetzte traditionelle christliche Motive und Themen in seine eigene Sprache. Damit machte er die Kirche zum Erlebnisraum.

- Altarwand mit Lichtkuppel.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Stilisierte Figuren erzählen aus dem Alten und Neuen Testament, von Sünde und Erlösung, Apokalypse und Paradies. Fenster und Bildfriese sind durchgehend in zarten blau-, grün-, gelb- und rosa-Tönen gestaltet.
Die Altarseite

- Lichtkuppel mit stilisierten Tauben , Symbol des Hl. Geistes, Patrozinium der Kirche. Stier und Adler sind Symbole für die Evangelisten Lukas und Johannes. Unter dem Dach werden Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion empfangen. In den Fenstern des Hauses Gottes erscheinen exemplarisch ein Jude, ein Moslem und eine Christin.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
In einem Kreis symbolisieren fliegende Tauben das Patrozinium der Kirche, den Heiligen Geist. In der Lichtkuppel erscheinen unter dem Himmelszelt die Symbole der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas, Johannes als Engel, Löwe, Stier und Adler.

- Bilder der Altarwand: Die Nackten, Aussätzigen und Kranken kommen zum gemeinsamen Mahl ins Haus Gottes.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Auf der Altarwand strömen Gläubige in das Haus Gottes, in dem Nächstenliebe und Toleranz praktiziert werden: Die Nackten werden bekleidet, die Kranken gepflegt und die Gefangenen besucht.

- Auch der Tabernakel wurde von Georg Ettl gestaltet.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Die sakrale Ausstattung wurde auch von Georg Ettl gestaltet.
Die Orgelwand

- Integriert in die Darstellung des großen Weltgerichts an der Rückwand ist die Orgel, in der die Symbole der Apokalypse: Feuer, Teufel, Pferd und Tod angebracht sind. Den Menschen steht das Wasser bis zum Hals.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Mit der Apokalypse an der Rückseite nimmt Georg Ettl eine alte bildliche Tradition auf: Jesus als mystisches Lamm, ein Posaunenengel warnt die Menschen vor dem Tag des Gerichts. Den Menschen steht das Wasser bis zum Hals. Integriert in die Darstellung des Weltgerichts ist die Orgel, in der Symbole der Apokalypse angebracht sind.

- Die rechte Seitenwand mit Szenen aus dem Alten Testament: oben Tiere aus der Arche Noah, darunter die Schöpfungsgeschichte, abstrakt interpretiert. Über dem Eingang rechts das Paradies.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Neben der Apokalypse zeigt Ettl am rechen Seiteneingang das Paradies und die Zeichnung einer idyllischen Wasserlandschaft.

- An der Orgelwand ist links der Tanz um das goldende Kalb mit dem Untergang Babylons, darüber das apokalyptische Monster. Daran schließen sich die Friese der linken Seitenwand mit Szenen aus dem Neuen Testament an.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Auf der linken Seite ist der Tanz um das goldende Kalb mit dem Untergang Babylons zu sehen.
Die rechte Seitenwand

- Die Fenster nehmen die Farbgebung der Malerei auf.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Auf der rechten Seitenwand erscheinen Friese mit Bildern aus dem Alten Testament wie der Erschaffung der Welt, Moses und Jonas. Eine explodierende Atombombe stellt den Bezug zur Gegenwart her, nämlich die Zerstörung der Schöpfung.
Die linke Seitenwand

- Linke Seitenwand mit Szenen aus dem Neuen Testament: die Heilung der Kranken, der zweifelnde Petrus auf dem See Genezareth, der barmherzige Samariter. Ganz oben die Leidensgeschichte Jesu.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Die linke Seitenwand zeigt die Erlösung der Menschen. Dazu gehören Friese mit dem Kreuzweg Jesu (oben) sowie Szenen aus dem Neuen Testament wie Petrus auf dem See Genezareth und die Auferweckung des Lazarus.
Die Taufkapelle

- Taufkapelle mit Labyrinthen. Sie symbolisieren den Lebensweg des Menschen mit seinen Irrwegen. Die Taufe sollte zum rechen Pfad führen.
- Foto: (©) Margot Klütsch
- hochgeladen von Margot Klütsch
Die Wände der Taufkapelle sind mit neun Labyrinthen aus verschiedenen Kulturen bemalt: Neben dem kretischen Urlabyrinth z. B. auch ein arabisches, Indisches und skandinavisches Labyrinth. In vielen Kulturen symbolisiert das Labyrinth den Lebensweg des Menschen. Nach Ettls Interpretation weist die christliche Taufe den Weg durch das Labyrinth des Lebens.
Weitere Erklärungen gibt es bei den BIldunterschiften.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich durch die Kirche "Heilig Geist" begleitet.
Quelle, Zitate und weitere Infos: HIER.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
18 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.