Ausflugstipp: Ausstellung "Fearless Women"
Furchtlose Frauen im Botanischen Garten in Krefeld

Michelle Obama: Die erste schwarze First Lady im Weißen Haus. Sie hat sich aus einfachsten Verhältnissen zur renommierten Juristin hochgearbeitet. | Foto: © Margot Klütsch
24Bilder
  • Michelle Obama: Die erste schwarze First Lady im Weißen Haus. Sie hat sich aus einfachsten Verhältnissen zur renommierten Juristin hochgearbeitet.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Die Open-Air-Galerie

Der Botanische Garten In Krefeld erwacht allmählich aus dem Winterschlaf. Neben ersten Blüten gibt es jetzt noch andere Eyecatcher.

Foto: © Margot Klütsch

An Wegen und Beeten sind zwanzig Stelen mit Frauenporträts in kräftigen Farben aufgestellt. Der Garten wurde anlässlich des Internationalen Frauentags zur temporären Open-Air-Galerie. Lady Gaga und Greta Thunberg, Michelle Obama und Rosa Luxemburg, Ruth Bader Ginsburg, Meryl Streep und Sophie Scholl, Breonna Taylor und Anne Frank: Es ist eine bunte Galerie starker Frauen, die Oliver Schäfer (*1994) seit 2016 porträtiert hat. Sie stammen aus Politik, Wissenschaft und Showbiz. Im vergangenen Jahr war die Ausstellung bereits im Essener Grugapark zu sehen, vgl. dazu den sehr schönen Beitrag von ANA'stasia Tell.

Barbra Streisand: Die weltbekannte amerikanische Entertainerin nutzt ihre Popularität, um sich für wohltätige Zwecke und Frauenrechte einzusetzen.  | Foto: © Margot Klütsch
  • Barbra Streisand: Die weltbekannte amerikanische Entertainerin nutzt ihre Popularität, um sich für wohltätige Zwecke und Frauenrechte einzusetzen.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Furchtlose Frauen als Vorbilder

Alle sind ihren Weg furchtlos und aus Überzeugung gegangen und können deshalb für viele Menschen Vorbild sein.  Sie sind „Fearless Women“, so der Titel der Ausstellung. Die Bilder machen ohne Bewertung und erhobenen Zeigefinger die wissenschaftlichen und künstlerischen Leistungen von Frauen sowie ihr gesellschaftliches und politisches Engagement sichtbar.

Lady Gaga: Der als Sängerin und Schauspielerin nicht unumstrittene Popstar setzt sich für Minderheiten und gegen sexuellen Missbrauch ein.  | Foto: © Margot Klütsch
  • Lady Gaga: Der als Sängerin und Schauspielerin nicht unumstrittene Popstar setzt sich für Minderheiten und gegen sexuellen Missbrauch ein.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Stärke durch expressive Farben

Oliver Schäfer hat sich auf die Gesichter konzentriert und sie durch expressive Farben verfremdet. Das intensive Kolorit scheint die Stärke der Dargestellten zu unterstreichen, wie bei dem Porträt nach dem ikonischen Foto von Rosa Luxemburg. Ausgangspunkt für die Gemälde ist jeweils ein Zitat der Dargestellten, das teilweise noch erkennbar ist, aber während des Malprozesses zunehmend verschwindet.

Rosa Luxemburg: Die Kommunistin und Begleiterin von Karl Liebknecht hat ihr Leben dem Klassenkampf und dem Kampf für Frieden und Frauenrechte gewidmet. 1919 wird sie von rechtsgerichteten Soldaten ermordet.  | Foto: © Margot Klütsch
  • Rosa Luxemburg: Die Kommunistin und Begleiterin von Karl Liebknecht hat ihr Leben dem Klassenkampf und dem Kampf für Frieden und Frauenrechte gewidmet. 1919 wird sie von rechtsgerichteten Soldaten ermordet.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Opfer - nein, danke

Es fällt auf, dass die Frauen nicht anklagend und in ihrer angestammten Opferrolle, sondern selbstbewusst präsentiert werden, wie Ruth Bader Ginsburg, die es nach einem langen Weg schließlich zur Richterin am Obersten Gerichtshof der USA gebracht hat.

Ruth Bader Ginsburg (1933-2020): Die Tochter jüdischer Einwanderer wird die erste Richterin am Obersten Gerichtshof der USA. Sie kämpft für das Recht auf Abtreibung und für eine modifizierte Todesstrafe. | Foto: © Margot Klütsch
  • Ruth Bader Ginsburg (1933-2020): Die Tochter jüdischer Einwanderer wird die erste Richterin am Obersten Gerichtshof der USA. Sie kämpft für das Recht auf Abtreibung und für eine modifizierte Todesstrafe.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

In einem ganz anderen Bereich ist die New Yorker Stilikone Iris Apfel unterwegs. Sie steht zu ihrem Alter und schließt mit 97 Jahren (!) ihren ersten Modelvertrag ab.

Iris Apfel: Die internationale Stil-IKone wird mit 97 Jahren zum Model. | Foto: © Margot Klütsch
  • Iris Apfel: Die internationale Stil-IKone wird mit 97 Jahren zum Model.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Ein Porträt rüttelt besonders auf. Die Iranerin Marzieh Ebrahimi nahm ihre Opferrolle nicht an. Sie überlebte ein  Säureattentat, weil sie es gewagt hatte, am Steuer eines Autos zu sitzen. Schließlich ging sie mit ihrem Foto an die Öffentlichkeit und erreichte, dass die Täter bestraft und die Betroffenen entschädigt wurden.

 Marzieh Ebrahimi: Die Iranerin  überlebte ein  Säureattentat, weil sie es gewagt hatte, am Steuer eines Autos zu sitzen. Sie ging mit ihrem Foto an die Öffentlichkeit und erreichte, dass die Täter bestraft und die Betroffenen entschädigt wurden. | Foto: © Margot Klütsch
  • Marzieh Ebrahimi: Die Iranerin überlebte ein Säureattentat, weil sie es gewagt hatte, am Steuer eines Autos zu sitzen. Sie ging mit ihrem Foto an die Öffentlichkeit und erreichte, dass die Täter bestraft und die Betroffenen entschädigt wurden.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Für einige sehr junge Frauen war allerdings das Leben beendet, ehe es wirklich begonnen hatte. Schäfer zeigt das ausdrucksvolle Gesicht der schwarzen US-Amerikanerin Breonna Taylor, die 2020 völlig unschuldig von Polizisten erschossen wurde. Ihr sinnloser Tod sollte als Mahnung gegen Rassismus und Gewalt verstanden werden.

Breonna Taylor: Die schwarze US-Amerikanerin Breonna Taylor wurde 2020 völlig unschuldig von Polizisten erschossen. Ihr sinnloser Tod sollte als Mahnung gegen Rassismus und Gewalt verstanden werden.  | Foto: © Margot Klütsch
  • Breonna Taylor: Die schwarze US-Amerikanerin Breonna Taylor wurde 2020 völlig unschuldig von Polizisten erschossen. Ihr sinnloser Tod sollte als Mahnung gegen Rassismus und Gewalt verstanden werden.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Und es ist bewegend, das Gesicht der vor Lebenfreude strahlenden Anne Frank inmitten der aufblühenden Natur zu sehen. Infolge des nationalsozialistischen Rassenwahns kam sie mit 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen um. Ihr weltbekanntes Tagebuch ist zugleich Dokument eines ungelebten Lebens und Appell an uns alle.

Anne Frank: Die Geschichte der Verfolgung ihrer jüdischen Familie im Dritten Reich wurde durch ihr später veröffentliches Tagebuch weltbekannt. Anne Frank starb mit 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. | Foto: © Margot Klütsch
  • Anne Frank: Die Geschichte der Verfolgung ihrer jüdischen Familie im Dritten Reich wurde durch ihr später veröffentliches Tagebuch weltbekannt. Anne Frank starb mit 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
  • Foto: © Margot Klütsch
  • hochgeladen von Margot Klütsch

Bei den Bildern handelt es sich Reproduktionen von mindestens 100 x 100 cm. Die Originale wurden in Acryl auf Leinwand gefertigt. Unter jedem Porträt informiert eine Tafel über die Dargestellte und ihren Lebensweg.

Ich wünsche viel Freude an der Open-Air-Ausstellung im Botanischen Garten Krefeld. Gleich nebenan liegt der Schönwasserpark, eine ruhige Grünanlage, von der ich auch einige Fotos mitgebracht habe.

Schönwasserpark | Foto: © Margot Klütsch

Die Ausstellung „Fearless Women“ ist bis zum 27. April 2022 im Botanischen Garten zu sehen, ab 15. März täglich von 8 bis 18 Uhr. Der Garten ist kostenlos zugänglich.

Zur Ausstellung ist ein informatives kostenloses Booklet erschienen, das auch hier als Quelle verwendet wurde.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

21 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.