Entdeckungen in der Umgebung
Tradition und Moderne: Ein Spaziergang durch das Zentrum von Krefeld

Ein imposantes Gebäude: Der Hauptbahnhof im Stil des Historismus.
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Nicht nur Bauhaus-Stadt

Im vergangenen Jahr war Krefeld als "Bauhaus-Stadt" im Gespräch. Lange zog die Stadt "wie Samt und Seide" mit ihren zahlreichen Spezialgeschäften auch Besucher aus anderen Städten an. Doch Krefeld befindet sich seit Jahren in der Haushaltssicherung und viele Ladenlokale stehen leer - eine Situation, die sich durch die Corona-Krise noch verschärft. Trotzdem: Als ich jetzt im Zentrum unterwegs war, stellte ich fest, dass es zwischen Hauptbahnhof und Theater  viel Interessantes zu entdecken gibt: Bauten der Gründerzeit sowie moderne Kunst und Architektur.

Mitten durch den Ostwall führt eine schön gestaltete Promenade.
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Die Wälle mit der "Linsenallee"

Als sich im 17. Jahrhundert Seidenindustrie in Krefeld ansiedelte, florierte die Stadt und wurde mehrfach erweitert. 1819 schließlich legte Städteplaner Adolph von Vagedes den längsrechteckigen, von Wällen umgebenen Bereich an, der noch heute die Krefelder Innenstadt bildet. Trotz Kriegszerstörungen zeugen etliche prächtige Gründerzeit-Fassaden vor allem am Ostwall vom damaligen Wohlstand. Eine schöne grüne Promenade führt mitten durch den Ostwall. Highlight ist hier die "Linsenallee" (1990/91) des gebürtigen Krefelders und Lichtkünstlers Adolf Luther. Parallel zu der Baumallee angebracht, spiegeln sechzehn bewegliche Linsen auf hohen Stelen die Umgebung in unterschiedlichen Facetten.

Die Attraktion auf dem Ostwall ist die "Linsenallee" von Adolf Luther. Der gebürtige Krefelder schuf 16 Linsen auf Stelen, In denen sich die Umgebung spiegelt.
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Der historische Hauptbahnhof

Das gründerzeitliche Bahnhofsgebäude (1907) mit der imposanten Länge von 113 Metern Länge, reich dekorierten GIebeln und Turm liegt südlich des Ostwalls. Die ursprüngliche Dekoration der Empfangshalle ist nicht erhalten, aber sehenswert ist das Glasfenster (1996) von Hubert Spierling. 2004 erhielt der Hauptbahnhof einen modernen gläsernen Ausgang nach Süden. Hier gibt es wunderbare Schattenspiele zu entdecken.

Ein imposantes Gebäude: Der Hauptbahnhof im Stil des Historismus.
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Die neue Haltestelle

Das "Gegenstück" zum historistischen Bahnhof ist die Straßenbahn-Haltestelle am anderen Ende des Ostwalls/Rheinstraße. Sie bekam 2015 ein elegantes ovales Glasdach (Entwurf: Stefan Schmitz) von 120 Metern Länge und wurde so zum futuristischen Eyecatcher. Allerdings gibt es seit dem Einbau  einen Rechtsstreit wegen defekter Glasscheiben, die bis heute nicht erneuert wurden.

Der futuristische Haltestellen-Knotenpunkt mit dem Glasdach von 2015. Die seit dem Einbau defekten Scheiben wurden bis heute nicht erneuert. Der Rechtsstreit dauert an.
  • Der futuristische Haltestellen-Knotenpunkt mit dem Glasdach von 2015. Die seit dem Einbau defekten Scheiben wurden bis heute nicht erneuert. Der Rechtsstreit dauert an.
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Das Behnisch-Haus

Nach langen Diskussionen wurde 2002 das Behnisch-Haus, ein Entwurf des renommierten Archtekten Günter Behnisch, eröffnet. Wie ein riesiges (Raum)-Schiff mit mehreren Decks und Anbauten liegt das langgestreckte schmale Gebäude zwischen den Häuserzeilen. Der Solitär setzt einen eigenständigen Akzent auf dem ehemaligen Parkplatz, wird allerdings durch die umliegenden Häuserzeilen eingeengt.  

Das Behnisch-Haus.


Der Theaterplatz

Nördlich des Ostwalls liegt mit dem Stadttheater (1952/1963) und dem Seidenweberhaus (1976) das kulturelle Zentrum der Stadt. Das in die Jahre gekommene Seidenweberhaus, ein Mehrzweck-Kulturzentrum im Stil des Brutalismus, soll demnächst abgerissen werden. Der Theaterplatz mit der schönen zentralen Edelstahlskulptur von Will Brüll hat sich leider mit den Jahren zu einem Hotspot der Drogenszene entwickelt. Vielleicht wird der Platz mit der Neugestaltung wieder attraktiver.

Stadttheater

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich bei dem  Foto-Spaziergang durch Krefeld begleitet.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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