Frühes Ende einer Ära - was kommt nach dem Büskens-Aus?

Unschöner Abgang: Fortuna-Coach Mike Büskens (hier nach dem Paderborn-Spiel) musste nach der vierten Niederlage in den letzten fünf Spielen und dem Sturz auf Platz 15 seinen Stuhl räumen. | Foto: OV
  • Unschöner Abgang: Fortuna-Coach Mike Büskens (hier nach dem Paderborn-Spiel) musste nach der vierten Niederlage in den letzten fünf Spielen und dem Sturz auf Platz 15 seinen Stuhl räumen.
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Nach dem Rausschmiss von Mike Büskens sucht Fortuna Düsseldorf einen Nachfolger auf dem sportlichen Chefsessel. Interims-trainer Oliver Reck holt Stefan Reisinger zurück ins Team.

Mit einer eindrucksvollen Choreographie zu Beginn der Partie gegen den KSC feierten die Fortuna-Fans den zehnten Geburtstag ihres Dachverbands SCD. Sportlich haben sie momentan nichts zu feiern. Mit einer 0:2-Niederlage gegen Aufsteiger Karlsruhe infolge einer neuerlich indiskutablen Leistung stürzten die Rot-Weißen nun auch in Liga 2 in den Abstiegskampf.

Vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen, allesamt gegen sogenannte „machbare“ Gegner, waren dann auch für die Verantwortlichen zuviel. Noch am Samstag trennte sich die Fortuna von ihrem Chef-Trainer Mike Büskens – und verabschiedete sich damit gleichzeitig von ihrem auf Nachhaltigkeit angelegten Modell mit einem „Jungen von hier“. Die Aufbruchstimmung, die die Personalie Büskens im Sommer trotz des Abstiegs in Fußball-Düsseldorf verbreitet hatte, ist ganze vier Monate später Ernüchterung gewichen.

Dabei spricht allein das sportliche Abschneiden eine deutliche Sprache: Mit einem der teuersten Kader der Liga hoch gehandelt in die Saison gestartet, rangiert die Fortuna einen Spieltag vor Abschluss der Hinrunde auf Tabellenplatz 15 – ganze zwei Punkte entfernt von dem direkten Sturz in die Drittklassigkeit, dafür Lichtjahre entfernt von den eigenen Ansprüchen.

Disziplinlosigkeiten mit Folgen

Mangelnde spielerische Klasse war dabei nur einer der gewichtigen Gründe für den schnellen Absturz. Auch Disziplinlosigkeiten prägten die Auftritte der Fortuna. Die Unzufriedenheit, die einige ambitionierte Kicker mit ihrem Dasein im tristen Zweitliga-Niemandsland zu verspüren scheinen, ist praktisch mit den Händen zu greifen.

Beim KSC-Spiel war das anschaulich zu sehen: Abwehr-Chef Martin Latka wandelte zum wiederholten Male am Rande eines Platzverweises und zwang Büskens damit, ihn auszuwechseln. Die rote Karte holte sich dafür Mathis Bolly für eine schier unfassbare Tätlichkeit. Mit vier Spielen Sperre bekam der Ivorer die erwartet saftige Strafe.

Die Disziplin ist also eine zentrale Stellschraube, an der Interimscoach Oliver Reck möglichst kurzfristig drehen sollte. Der bisherige Torwart-Trainer wurde zu Beginn dieser Woche als „bis auf Weiteres“ sportlich Verantwortlicher bestellt. Eine Dauer-Lösung für den Cheftrainer-Posten dürfte der frühere Nationalkeeper aber nicht werden.

Die zeichnet sich hingegen auf Vorstandsebene ab: Der Aufsichtsrat verkündete am gestrigen Dienstag sein einstimmiges Votum für Dr. Dirk Kall als neuen Fortuna-Vorsitzenden. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende soll ab kommenden Februar die Nachfolge Peter Frymuth antreten.

Mit „Reise“ durchs Fegefeuer

Bis dahin muss die Fortuna sportlich durch die Hölle: Am kommenden Montag (9. Dezember, Anstoß: 20.15 Uhr) reist sie zu den „Roten Teufeln“ auf den berüchtigten Betzenberg. Immerhin steht beim Tabellen-Zweiten aus Kaiserslautern nicht nur Stammtorwart Fabian Giefer nach abgesessener Rotsperre wieder zur Verfügung, sondern auch Stefan Reisinger dessen Verbannung aus dem Team von der neuen sportlichen Leitung wieder aufgehoben wurde.

Doch egal mit welcher Startelf: Wenn die Fortuna nicht gut durchs Fegefeuer Betzenberg kommt, droht sie auf einem Abstiegsplatz zu schmoren...

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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