Kolumne: Pizza, Bier und König Fußball
Irgendwie kennt das doch jeder, der selber mal gekickt hat: Es gibt immer einen Gegenspieler, dem man lieber aus dem Weg geht, eine Truppe, gegen die man sich auch in Gala-Form schwer tut. Das ist aus fußball-deutscher Sicht Italien. Ob in der Hitze Mexikos, unter der Sonne Spaniens oder im Staub Dortmunds: Egal, welche Bundes-Elf sich wie und wo versucht hat, am Ende lachten meistens die „Azzuri“.
„Was war, zählt nicht für uns“, sagt Mesut Özil. Schöner Ansatz. Allein, die Schatten der Vergangenheit sind noch sehr präsent: Beckenbauers Schulter-Schlinge oder die Sperre von Frings aufgrund eines mediterranen „Videobeweises“ – das sitzt in der deutschen Fußball-Seele so tief wie das Mittelmeer.
Aber: Da ist auch die Erinnerung an die großartige WM 1990 in Italien mit ebensolchen Gastgebern, die nach dem eigenen Aus die deutsche Elf auf dem Weg zum Titel beispiellos unterstützten. Und überhaupt: Was wäre die Fußballwelt ohne diese gestenreichen und mimikstarken Meister der Schwerkraft-Anwendung?
Unterm Strich wünsche ich mir für Morgen ein ausgelassenes Fest zweier großer fußballverrückter Nationen, mit Pizza und Bier. Aber selbstverständlich – damit wir uns nicht falsch verstehen – mit einem deutschen Erfolg.
Der könnte von mir aus dann auch gerne knapp und glücklich ausfallen. Schließlich wären unsere italienischen Freunde so ziemlich die letzten, die sich über so etwas beschweren dürften…
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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