Kolumne: Solidarität mit Chaoten

Schön, aber gefährlich: "Bengalische Feuer" beim Fußball | Foto: Foto: Erdogan Cetin  / pixelio.de
  • Schön, aber gefährlich: "Bengalische Feuer" beim Fußball
  • Foto: Foto: Erdogan Cetin / pixelio.de
  • hochgeladen von Mark Zeller

„Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ – das ist der griffige Slogan der deutschlandweiten Ultra-Szene. Das Feuerwerken auf vollbesetzten Tribünen wird zwar buchstäblich heiß diskutiert, ist aber nicht ohne Grund nach wie vor verboten. Trotzdem nahm es in dieser Saison dermaßen überhand, dass die Polizei jetzt zu einer aufsehenerregenden Maßnahme greift: Sie fahndet mit Fotos nach zwei Fortuna-„Fans“.

Nun sollte man annehmen: Wer in der Öffentlichkeit zündelt, steht gerne im Blickpunkt. Doch weit gefehlt! Fans und Verein zeigen sich gar „schockiert“ über die Fahndungsmaßnahme, die doch eigentlich nur von zunehmender Hilflosigkeit der Behörden zeugt. Gegen den richterlichen Fahndungs-Beschluss hagelt es nun Kampfausdrücke, wie „kriminalisieren“ und „denunzieren“.

Die Frage sei gestattet: Warum gibt es den kollektiven Aufschrei der Empörung erst jetzt, und nicht etwa vor sechs Monaten, als die selbsternannten Zeremonienmeister der Fankultur zum wiederholten Mal unangenehm auffielen?

Und Fakt ist: Einige Fortuna-„Fans“ sind notorische Wiederholungstäter – wie übrigens auch gestern in Dresden wieder zu bestaunen. Aber das soll lieber nicht laut ausgesprochen werden. Gegenüber gegnerischen Fans hingegen ist man gerne schon ‘mal weniger zimperlich.

Nach dem „Rostocker Feuerwerk“ in Düsseldorf vor zwei Jahren beispielsweise waren Schuldzuweisungen und (Vor)verurteilungen schnell gesprochen. Zumindest von Vereinsseite darf man aber einen kritischen Umgang mit Auswüchsen auch im eigenen Fanlager erwarten – und zwar nicht erst, wenn Fahndung und Strafen anstehen.

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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