Conny meets Tommy Krappweis

Foto: Simon Lechner
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Hallo, ihr Lieben!

Wie im vorherigen Post schon angekündigt, folgt nun das im Rahmen der HobbitCon geführte Interview mit Tommy Krappweis.
In Tommy "nur" den Erfinder von "Bernd, dem Brot" oder einen Comedian aus der "RTL Samstag Nacht" (ICH HABE DIESE SENDUNG VERGÖTTERT!!) zu sehen, wäre ein fataler Fatalfehler!!
Gerade ist er nämlich dabei den ersten Teil seines Buches "Mara und der Feuerbringer" zu verfilmen!

Ich hoffe doch inständigst, dass ihr alle guten Geschmack beweist und eure Pobbos, wenn es soweit ist, in die Kinosäle der Republik schwingt!

So, nun aber zum Interview! Ich weiß, dass viele von euch schon drauf warten!!

PS.: Wer sich für Tommys Band ("Harpo Speaks"), das Filmprojekt und aktuelle News interessiert, ist gut beraten, auf Tommys facebook-Seite vorbei zu schauen!
PPS.: Im Rahmen des "Meet and Greet" wurden nicht alle Fragen von mir gestellt! Daher (gegen Ende) die Bezeichnung "Blogger" bzw. "Bloggerin".

Liebst, Conny

Conny: "Ich hab mich im Internet ein wenig schlau gemacht über dich..."
T. Krappweis: "Verdammt!"

Conny: "Du machst so viele Sachen! Du bist Autor, Schauspieler, Comedian... aber auch Stuntman. Warum möchte man denn Stuntman werden?"
T. Krappweis: "Das kam durch einen besonderen Umstand. Ich war seit der 2. oder 3. Klasse im Judounterricht. Dort mussten wir Fallschule machen. Das fand ich immer unglaublich ermüdend. Dann habe ich, zusammen mit einem Kumpel. unseren Trainer gefragt, wie lange wir noch Fallen üben müssten. Dann sagte er, eigentlich nur aus dieser typischen Art von Trainerspaß: "Naja, wenn ihr da die Betontreppe zum Schwimmbad runter fallen könnt, ohne euch die Knochen zu brechen, dann müsst ihr keine mehr machen." Wir fanden das cool und haben das dann geübt. Am Anfang ganz langsam, dann immer schneller und schneller. Irgendwann bekam das Ganze eine Eigendynamik. Franky, unser Trainer, kam irgendwann in die Sporthalle, und sagte "Guten Morgen!" und wir sagten: "Guck mal!". Danach warfen sich 12 Kinder im Drittklassalter halsbrecherisch die Treppe runter. Er hat einen Herzstecker bekommen. Dummerweise waren da auch ein paar Eltern dabei. Er hat dann diese Trainerstelle für diese Gruppe vorübergehend verloren. Aber wir konnten alle Treppenstürze. Mir hat das Spaß gemacht, weil ich sehr schnell gemerkt habe, dass das mit den Sachen von Laurel und Hardy, die sie in diesen Super-8-Filmen machen, zusammen passte. Von Slapstick-Comedy zu Stuntman ist es nicht weit. Eigentlich ist das dasselbe, nur eben in lustig. Nachdem ist dann eine Spezialfähigkeit hatte, habe ich die dann immer eingesetzt (lacht). Auch in Schlägereien auf der Schule... mal schnell die Treppe runterfallen lassen und verrenkt liegen bleiben... . Das konnte man immer gebrauchen."

Conny: "Ich kenne dich hauptsächlich von "RTL Samstag Nacht". Da hast du ja auch schon oftmals Stunts eingebaut. Gibt es irgendeinen Stunt, den du gerne noch machen möchtest?"
T. Krappweis: "Ich würde gerne keine Stunts mehr machen wollen. Ich habe gerade noch pünktlich aufgehört, bevor es anfängt, den Rest des Lebens weh zu tun. Ich hatte schon einen doppelten Bandscheibenvorfall mit Operation. Außerdem habe ich eine Verhärtung in der Hand, die dafür sorgt, dass diese Hand nurnoch von einer Seite mit Blut versorgt wird. Das reicht mir, ehrlich gesagt. Wenn wir eine Schlägerei für einen Film inszenieren müssen, oder ein kleiner Treppensturz auf dem Programm steht, kann ich jemanden doubeln. Aber mehr mache ich nicht mehr."

Conny: "Jetzt habe ich noch eine Frage zu "Mara und der Feuerbringer"..."
T. Krappweis: "Das Buch kenne ich! (lacht)"

Conny: "Gut! Da geht es ja unter anderem auch um Mythologie. Interessierst du dich auch privat für sowas?"
T. Krappweis: "Ich hatte schon immer ein Faible dafür. Ich hatte nur auch schon immer das Problem, dass ich schwer auswendig lernen kann. Bernhard Hoecker beispielsweise saugt Wissen auf wie ein Schwamm, ich kann das aber nicht. Ich kann es nur dann, wenn ich etwas damit machen kann. Dann bleibt auch was hängen. Als ich wusste, ich schreibe jetzt "Mara und der Feuerbringer", die Geschichte von einem 14jährigen Mädchen, das in die germanische Mythologie gesaugt wird, machte es KLICK und ich habe mich dafür interessiert und alles zum Thema gelesen. Klar, ich lese auch immer mal diese History-Zeitungen mit der DVD vorne dran... aber es bleibt einfach nicht hängen!"

Conny: "Es gibt ja auch einen Film zu "Mara und der Feuerbringer"."
T. Krappweis: "Ja, den machen wir gerade. Dazu zeige ich nachher auch das Making of, bei dem man schon sehen kann, wer Professor Weissinger spielt usw. ."

Conny: "Und das ist jetzt das nächste Projekt? Oder kommt nochwas?"
T. Krappweis: "Naja, ich habe jetzt noch in aller Hektik ein Buch fertig geschrieben. Da geht es um meine Zeit als Stuntman in einer Westernstadt. Damals war ich ca. 20 Jahre alt und bin.jeden Tag ca. 4 Mal erschossen worden. Insgesamt also 850mal. Das ist nicht schön, aber irgendwie auch eigen."

Bloggerin: "Was liest du privat gern?"
T. Krappweis: "Ganz, ganz früher habe ich "Jim Knopf" gelesen. Das war eigentlich, neben "Pumuckl" die erste Einstiegsdroge. Alle sagen immer, "Jim Knopf" gehöre nicht zu Fantasy. Da kriege ich nen Hals! Das ist definitiv Fantasy. Darin kommen alle Dinge vor, die man zur Fantasy braucht... plus eine Lokomotive! Sonst habe ich alles gelesen , was Michael Ende gemacht hat, die "Kleine Hexe", "Räuber Hotzenplotz" usw. . Darüber ging dann der Weg über den Rest der Fantasy. Natülich habe ich auch buchtechnisch so manche Fehlgriffe durchlitten. Es gab aber auch interessante Dinge. Viele Bücher habe ich mit in den Campingurlaub genommen. Als wir angekommen waren, hatte ich die meisten Bücher schon ausgelesen. Wir sind mit einem VW-Bus gefahren und der kam nicht über 80 km/h. Dann habe ich so bizarre Sachen wie "Werwelt" gelesen. Da ging es um einen Werwolf, der immer älter wird und dann immer wieder von anderen Menschen Besitz ergreift. Ich glaube, ich habe durch diese Bücher auch zum ersten Mal von Sexualität erfahren. Diese Bücher waren nämlich nicht für mich gedacht. Dann hat plötzlich dieser irgendwann pubertär werdende Werwolf Dinge getan, die mich erst verstört und dann extrem interessiert haben. Im Urlaub im Zelt war es aber schwierig, das auszuprobieren. Ich möchte da nicht ins Detail gehen! (lacht) Danach kamen eben "Der kleine Hobbit" und "Der Herr der Ringe". Letzteres hab ich ein paar Mal gelesen. Danach Terry Prachett und Douglas Adams usw. . Das Letzte, was mich aber wirklich total geflasht hat, waren "Die Chroniken von Thomas Covenant". Das ist auch schwere Kost. Es geht darum, dass ein Typ, der in der Neuzeit leprakrank ist, zurückgeht in eine Art "Mittelerde". Dort ist er gesund und ein mächtiger Zauberer. Das ist für ihn aber furchtbar, da er immer denkt, dass wieder alles scheiße ist, wenn er aufwacht. Das Werk ist unfassbar großartig. Fachliteratur lese ich aber auch, also zum Beispiel alles, was mit der nordisch-germanischen Mythologie zu tun hat. - Das war eine lange Antwort für eine kurze Frage... (lacht)."

Conny: "Aber du liest also eher in Richtung "Herr der Ringe" als in Richtung "Twilight"?"
T. Krappweis: "Glitzervampire sind weniger mein Ding. Dafür bin ich aber auch nicht die Zielgruppe. Ich habe versucht, in die Filme einzusteigen. Das ist mir aber schwer gefallen. Dann sitzt Bella in diesem Pausenraum und die Cullens kommen rein... und aufeinmal: Slowmotion! Das ist seltsam. Das passiert immer, wenn die auftreten. Eigentlich cool, hätte ich auch gern. Wenn ich wo reinkomme, soll bitte ein Banjo anfangen zu spielen."

Blogger: "Liest du Rezensionen durch oder hast du davor ein wenig Angst?"

T. Krappweis: "Am Anfang hatte ich Angst davor. Sehr große Angst. Gerade bei meinem ersten Roman. Ich hatte Angst, dass alle sagen: "Das ist kacke!". Aber je mehr positive Rezensionen kamen, desto einfacher sind die -Gott sei Dank- wenigen schlechten zu verkraften. Obwohl... wenn sie persönlich werden, ist das teilweise schon hart. Wenn du im Internet "speedymaus23" heißt, kannst du ja eigentlich alles Mögliche schreiben. Wenn dann sowas kommt wie: "Naja, der Typ ist ja eh n' Arsch!"... geht mir das schon aufn Senkel. Ich meine, selbst, wenn ich n' Arsch wäre, könnte ich ja auch ein Buch schreiben. Das kann ich nicht leiden. Oder, wenn jemand bei "Mara und der Feuerbringer" sagt, er würde das Buch für Achtjährige empfehlen, nervt mich das, weil es faktisch falsch ist. Aber wenn jemand eine Meinung dazu hat oder das Buch einfach nicht witzig findet, kann ich damit leben. Dann ist er halt der falsche Leser."

Blogger: "Hattest du denn von Anfang an eine Verfilmung im Kopf?"

T. Krappweis: "Ich hatte zuerst eine Fernsehserie im Kopf. Das war eigentlich mein ursprünglicher Auftrag. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das, was ich da schreibe, garantiert nicht donnerstags um 20.15 Uhr auf ProSieben laufen wird. Nie im Leben. Das machen sie nicht. Ein 14jähriges Mädchen, donnerstags um 20.15 Uhr ist unmöglich. Ich wollte Sachen eben anders machen, als man sie kennt. Nichts nach dem Motto: "Ich bekomme ein Zauberschwert und haue ganz lange auf dem Bösewicht rum!" Das war nicht meins. Ich wollte etwas Besonderes machen. Im Kino funktioniert das. Da lassen sich die Leute gerne noch überraschen... hoffe ich (lacht)."

Autor:

Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf

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