Kommentar: Wissen, was sich gehört?

Treppenstufen mit dem Kinderwagen "bezwingen" - eine echte Herausforderung. | Foto: Bruni Rentzing / LK

Schon in der frühen Kindheit wurde mir eingetrichtert, welche Verhaltensweisen im täglichen Miteinander „normal“ und selbstverständlich sein sollten: Türen für andere aufhalten, den Platz in der Bahn frei machen, wenn eine ältere Person oder eine Schwangere das überfüllte Abteil betritt und schön „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ sagen, wenn man kommt und geht.

Meine Eltern haben mich als Kind zumindest mit ihren klugen Ratschlägen sehr genervt. Aber irgendwie habe ich es auch verinnerlicht. Und das ist gut so. Ich glaube, ein Großteil der über 35-Jährigen wissen, was ich meine? Denn jetzt bin ich selber in der Situation, in der ich auf Menschlichkeit setze und Hilfe gerne in Anspruch nehme. Vor allem dann, wenn ich mit Einkäufen, Baby und Kinderwagen die eine oder andere Treppenstufe bezwingen muss – und das am besten im strömenden Regen.

Und so bizarr es klingt: Alte Leute, teils mit Rollator, packen an und reißen sich eher ein Bein aus, als einfach weiterzugehen. Ganz im Gegensatz zu dem mit offenem Mund Kaugummi kauenden, supercoolen jungen Mann, der mich noch nett anlächelt, und dann „Leine zieht“. Nun ja, schaffen tu ich‘s eh – auch allein. Aber ich weiß, wer hier cool ist. Danke, liebe Rentner!

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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