Mein Besuch im Regenbogenland in Düsseldorf

Viele Menschen stehen Spenden vor Weihnachten kritisch gegenüber. Auch ich muss zugeben, dass ich mir Gedanken über dieses Thema gemacht habe. Irgendwie steht doch immer der Verdacht im Fokus, hier würde bewusst auf die Tränendrüse gedrückt, das Verlangen der Menschen nach Nächstenliebe ausgenutzt und Kapital daraus geschlagen.

So.

Was soll ich sagen? ... Ja, meine Spendenaktion (, bei welcher es sich ja eigentlich vielmehr um eine "Keksaktion" handelt) fällt auf den 11.12., also genau in die Vorweihnachtszeit. Und jetzt?
Was bedeutet das? (außer, dass ich schon jetzt weiß, dass ich mir den Allerwertesten abfrieren werde?)

Ich war heute zu Besuch im Regenbogenland. Sinnvoll, sich die Einrichtung für die man sammeln möchte, auch mal vor Ort anzuschauen. Die Emotionen, die einen durchlaufen, nachdem man dieses Haus betreten hat, sind gemischt und ich kann mich bewusst nicht erinnern, schoneinmal in einer solchen Art und Weise Gefühlsachterbahn gefahren zu sein.
Klar: man weiß, dass es sich hier nicht um einen Kindergarten, ein Krankenhaus oder eine andere Tageseinrichtung handelt, sondern um einen Ort, an dem Kinder die letzten Tage oder Wochen ihres Lebens verbringen. Soviel zur Theorie. Und dann betritt man das Regenbogenland und ertappt sich dabei, dass der Gedanke an Tod und Trauer zunächst weit weg zu sein scheint. Da lachen einen Kinder aus den Bilderrahmen an den Wänden an und Malereien, Blumen und freundliche Mitarbeiter zeigen, dass hier durchaus Leben herrscht.

Und dann ist da die andere Seite. Zentrum des Regenbogenlandes ist ein Ort, an den Steine mit den Namen der Kinder gelegt werden, die gestorben sind. An dieser Stelle der Führung hatte ich das erste Mal einen Kloß im Hals. Berichte zu hören und sich "draußen" über das Thema Krankheit und Tod zu unterhalten ist etwas komplett anderes, als plötzlich vor einer Steinsammlung zu stehen, die die Namen von kleinen Persönlichkeiten zeigt, die vermutlich in den meisten Fällen nicht halb so alt wurden, wie man selber gerade ist.

Auch wenn für viele Menschen der Gedanke an die direkte Arbeit in einem Kinderhospiz unvorstellbar scheint, gibt es sie! Die ehrenamtlichen Helfer, vor denen ich (heute noch mehr als gestern), meinen Hut ziehe!
Sie helfen den Kindern und Familien dabei, trotz der schweren Diagnose auch die schönen Seiten des Lebens zu sehen.
Um aktive Hilfe bei der Trauerverarbeitung leisten zu können, bietet das Regenbogenland seinen Mitarbeitern Schulungen und weiterführende Unterstützung. Die Familien der Kinder hingegen freuen sich über ein Extra-Spielzimmer für die Geschwisterkinder, einen großen Garten, viiiiiiiele Spielsachen, liebevolle Betreuung und viel mehr. Irgendwie hat man das Gefühl, dass hier jeder allein sein KANN, wenn er es MÖCHTE, dies aber nicht sein MUSS.

Nach meinem Besuch kann ich guten Gewissens sagen, dass ich sicher bin, mir die richtige Einrichtung für mein Spendenprojekt ausgesucht zu haben.

Ich werde mir zwar den Hintern bei geschätzten 0 Grad auf dem Campus abfrieren... na und?

Um die Osterfeiertage ist es dann wärmer... dann gibbet Ostereier!

In diesem Sinne: 11.12. ist Kekstag!

WEITERSAGEN, WEITERSAGEN, WEITERSAGEN!!!

Liebst, Conny
geschichtefueralle.blogspot.com

Autor:

Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf

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