Wer macht eigentlich noch Hausputz- so wie früher?

In meiner Kindheit war es üblich, in den Wochen vor Ostern, in der Fastenzeit, aber noch bevor die Gartenarbeit anfing, den großen jährlichen Hausputz zu verrichten.

Meine Mutter und unsere Haushaltshilfe zogen sich Kittel an, banden sich mit einem Tuch die Haare hinten zusammen, und los ging`s.
Die Oma versorgte derweil unser Lebensmittelgeschäft.

Immer fand so ein Hausputz an mehreren Tagen statt, an einem Tag alle Schlafzimmer, an anderen Tagen Küche und Wohnzimmer.

Alles, auch wirklich alles wurde aus Schränken und Schubladen ausgeräumt und ausgenistet, neues Schrankapier reingelegt und die Sachen wieder sorgfältig sortiert und wieder zurück gelegt.

Gardinen und Übergardinen wurden gewaschen, Spinnen gejagd, Fenster geputzt , Möbel verrückt und drunter geutzt.

Besondere Arbeit machten die Schlafzimmer. Die Betten wurden auseinander genommen, die dicken Federbetten hingen draussen auf einer Leine zum Lüften, die damals dreiteiligen schweren Matratzen wurden die Treppen runter geschleppt bzw geworfen und kamen unter unseren überdachten Hof und wurden wie der gute Wohnzimmerteppich mit dem Teppichklopfer bearbeitet.

Besonders gründlich wurde der Fußboden des kleinen Alltagzimmerchens mit Erdal- Bohnerwachs eingeschmiert, und ich durfte ihn dann mit einem schweren Bohnerbesen glänzend machen. Das habe ich aber immer gerne getan.

Überall im ganzen Haus roch es noch Tage danach frisch und sauber.

Meine Mutter guckte sich schon Anfang des Jahres eine Hausputzwoche aus, und es wurde sich auch dran gehalten, egal was für ein Wetter es dann war.
Fenster putzen kann man ja auch bei Regenwetter.

Ich bin froh, dass ich diesen Brauch des lästigen Hausputzes von meinem Elternhaus nicht übernommen habe, denn man kann sich diese lästige Arbeit über das ganze Jahr aufteilen und vieles ist ja auch pflegeleicht georden.
Gott sei Dank!!!!

Autor:

Christa Palmen aus Düsseldorf

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