Jubiläen und Kanonendonner

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Prinzengarde der Stadt Düsseldorf ehrt und feiert bei Hitzegraden

Dass man auch bei Hitzegraden jeck sein kann bewiesen die Prinzengarde der Stadt Düsseldorf und ihre Gäste im Innenhof des Düsseldorfer Rathauses. Mit einem heftigen Kanonendonner eröffneten sie das närrische Jubiläumsjahr 8 x 11 und ehrten das wohl älteste aktive Mitglied einer Garde Deutschlands: „5 x 11 für Manfred Kritzler. „So etwas gab es bisher noch nicht“, weiß dann auch Präsident Dirk Kemmer zu erzählen.

Der Innenhof des Rathauses kam einem Backofen gleich. Bei Temperaturen von weit über 30 Grad, suchten die Mitglieder der Prinzengarde, glücklicherweise ohne Uniform, überall den Platz unter den schattenspenden Zelten. Die sommerliche Hitze tat der jecken Partystimmung jedoch keinen Abbruch. Die Leibgarde des Prinzen Karneval ist hart im Nehmen, gerade beim Feiern. Zum Feiern hatten sie nämlich allen Grund. Besteht ihr Verein doch schon 8 x 11 Jahre. Die Sause wird über das gesamte Jubiläumsjahr gehen, verspricht Präsident Kemmer.

Die Gründung

Damals im Januar 1928 fanden sich 24 Männer zusammen, die beschlossen, eine Ehrengarde der Stadt Düsseldorf zu gründen. Sie bekamen sogar die Erlaubnis des einstigen Stadtoberhauptes offiziell die Stadtfarben und das Stadtwappen zu tragen. Dies hatte zur Folge, dass sie Mai 1928 die Satzung änderten und sich von da ab Prinzengarde der Stadt Düsseldorf, Leibgarde des Prinzen Karneval nannten. Die zu jener Zeit entworfene, einem Husarenrock ähnliche Uniform, hat heute noch Bestand. „Wir haben seit unserer Gründung neben 17 Kommandanten, 18 Vorsitzenden auch 14 Präsidenten verschlissen“, erklärt Pressesprecher Ralf Bieder augenzwinkernd. Zu den wohl mit bekanntesten Persönlichkeiten der Garde gehören neben vielen Zweibeinern vor allen Dingen der Vierbeiner Strubbel. Als sinnhafte Vertretung für die vielen Pferde des Korps – die Kavallerie ist die Keimzelle der Prinzengarde - fand vor vielen Jahren ein Esel den Weg auf die Bühne. Heute gilt der Esel als Maskottchen der Garde und wird liebevoll Vize-Kommandant genannt. Strubbel ist der dritte Esel der Garde.

Der Jubilar

Jubilar Manfred Kritzler, ein Derendorfer Jong, kann sich nicht mehr so richtig an die ersten Stunden im Verein erinnern. Jedoch ist ihm nach 5 x 11 Jahren immer noch in guter Erinnerung, dass die Veranstaltungsorte in der Anfangsphase seiner Mitgliedschaft immer in der Nähe seiner Wohnung in Derendorf lagen. „Für mich war es optimal, zumal ich es zum Dietrich-Keller auf der Duisburger Straße oder in die Stadthalle an der Fischerstraße nicht weit hatte“, erzählt Kritzler. Ein Ereignis hat sich jedoch ganz tief in sein Unterbewusstsein eingebrannt. Im Jahre 1987 wurden die Prinzengarden aus Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln zum CHIO, dem jährlich in Aachen stattfindenden internationalen Pferdesport-Turnier, eingeladen. Der 77-Jährige schildert voller Ehrfurcht: „Wir haben wochenlang für diesen Auftritt trainiert, sogar mit Ersatzpferden. Dann ritten wir mit 24 Pferden vor 40000 Zuschauern eine perfekte Quadrille.“ Für seine 55 Jahre als aktives Mitglied erhielt er aus der Hand des Kommandanten Peter Sökefeld einen extra für ihn angefertigten Orden aus Edelsteinen und Gold. „Es gibt in ganz Deutschland keine Garde, die solch ein Jubiläum feiern konnte“, meint Sökefeld und fährt fort, „deshalb gab es auch eine solche Ehrung noch nie!“ Der Gratulation schlossen neben dem gesamten Korpsgeneralstab auch eine Reihe von ehemaligen Prinzen und Präsidenten an.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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