Fotofreunde: Düsseldorf Ikonen in Reisholz.

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Noch ist die Ausstellung polnischer Ikonen in der Thomaskirche der Alt-Katholischen Gemeinde Düsseldorf ein Geheimtipp. Dort an der Steubenstraße 13 sind viele Ikonen aus der Sammlung von Hans-Joachim Orth und seiner Ehefrau Christina zu bewundern. Der im Jahr 2012 verstorbene Hans-Joachim Orth und seine Frau Christina sammelten im Zeitraum von 1960 bis 1980 hunderte Werke naiver wie auch zeitgenössischer Kunst im damaligen kommunistischen Polen. Die Sammlung naiver Kunst ist zum größten Teil heute im Museum europäischer Kulturen in Berlin-Dahlem gelagert. Die hier gezeigten Ikonen wurden auch in dieser Zeit gesammelt, fallen aber nicht in den Bereich naiver Kunst. Die Ikonen der orthodoxen Kirche mit ihren Heiligendarstellungen wurden in den Kirchen wie auch in Privatwohnungen sehr verehrt. Die hier ausgestellten Ikonen spiegeln die Entwicklung der Kunst aus den 70-iger Jahren wieder. Im Unterschied zur russischen Ikonenmalerei waren die polnischen Künstler keiner irgendwie gearteten Doktrin unterworfen. Die Werke dieser Volkskünstler bestechen durch ihre Kreativität, und sinnliche Ausdrucksstärke. Die tief empfundene Religiosität der polnischen Künstler kommt in den biblischen Motiven zum Ausdruck, z.B. in dem für Polen typischen, so genannten Christus im Elend oder in zahlreichen Engeldarstellungen. Man ließ die Künstler gewähren denn sie genossen das vollste Vertrauen.
Die Herstellung einer Ikone hat sich in Jahrhunderten nicht geändert. Die Ausgangsbasis ist und bleibt ein weiches Holzbrett. Eine harzfreie und astfreie Lindenholzplatte wird dabei von den Künstlern bevorzug. Und nun arbeitet man von der dunklen Seite in die hellen Bereiche. Während man früher mit Wachsfarben malte, wurden diese später durch Temperafarben ersetzt. Auf die Holzplatte hat der Künstler nach einer mehrschichtigen Grundierung und der Vorzeichnung religiösen Motive, die eigentliche Malerei aufgetragen. Diese Gemälde wurden von einigen Künstlern zur weiteren Verschönerung mit silbernen Verkleidungen (Oklaten genannt) versehen. Einer ganz speziellen Kunst der Silberschmiede. Bei vielen Ikonen wurde immer wieder Blattgold als künstlerisches Element eingesetzt.
Auf den Fotos sind alle ausgestellten Werke der Künstler Halina Guse, Tadeusz Kuduk, Bernd Plewinska, Leopold Kubica, Beata Ochmann, Hanna Kostecka, Ryszard Radwanski, Remex Litwinowicz und Janek Socha zu bewundern.
Die in der Thomaskirche zu sehenden Ikonen sind käuflich zu erwerben. Interessenten können die Ausstellung an folgenden Tagen besichtigen. Der nächste Termin ist der 2. November ab 18 Uhr in der Thomaskirche der Alt-Katholischen Gemeinde Steubenstraße 13. Dann wieder im Anschluss an einen stattgefundenen Gottesdienst am 10. und 16. November von 12 bis 14 Uhr. Desweiteren ergeben sich nach einer Terminabsprache mit Pfarrer Thomas Schüppen (Tel. 0211-4383835 ab 17 Uhr) weitere Besichtigungsmöglichkeit.

Autor:

Alfred Wolff aus Düsseldorf

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