"Mythos Tour de France" - Internationale Ausstellung im NRW-Forum

Ausstellungsplakat zu "Mythos Tour de France" im NRW-Forum Düsseldorf
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Die Tour de France, das wohl bekannteste Radrennen der Welt, startet im Sommer 2017 in Düsseldorf. Jetzt kann man sich schon mal im NRW-Forum darauf einstimmen, sozusagen mit den Augen warm radeln.

Zum Grand Départ in Düsseldorf präsentiert das NRW-Forum mit "Mythos Tour de France" eine internationale Gruppenausstellung mit über 120 Arbeiten von 20 internationalen Künstlern. Dabei sind Arbeiten von u.a. Andreas Gursky und Robert Capa, dem Düsseldorfer Künstler Reinhard Mucha und der Kultband Kraftwerk. 80 Jahre Tour-Historie wird auf verschiedenste Weise präsentiert: neben Fotografien werden auch Filme und Installationen gezeigt.

"Atemberaubende Landschaften, aufgeladene Orte, zu Helden stilisierte Fahrer, leidenschaftliche Fans: Die Tour de France steckt voller Mythen, Legenden und Ikonen und lockte schon immer die besten Fotografen der Welt an.

1903 von der Sportzeitung L’Auto gegründet, war die Tour de France von Anfang an auch ein mediales Ereignis und eng mit dem Journalismus verbunden. Zu den Fotografen, die um die besten Bilder wetteiferten, gehörten auch die großen Namen der Fotografen-Agentur Magnum. Heute sind die Aufnahmen von Robert Capa, Harry Gruyaert, Richard Kalvar, Guy Le Querrec und John Vink einzigartige Zeugnisse der Geschichte des Radsports und der Fotografie. Die Ausstellung präsentiert die spektakulärsten Magnum-Bilder, die die Helden, die Fahrräder und die Pisten der 1940er bis 1980er Jahre zeigen, und die nicht nur beeindruckende historische Dokumente der Tour de France sind, sondern auch selbst Teil der Entstehung eines modernen Mythos.

Die Fahrer, die Pisten, die Landschaften, die Fans, die großen Ereignisse und die kleinen Geschichten abseits des offiziellen Geschehens –die Ausstellung zeigt unterschiedlichste künstlerische Perspektiven und erforscht die Frage: Wie wurde die Tour zum Mythos?"

Quelle: Pressetext-Auszüge / NRW-Forum

Mein Tipp:
Der Pressetext machte mich neugierig und so war ich zur Eröffnung dort.
Und? Klasse! Auch wer kein absoluter Fan dieses Radsportereignisses ist, die Ausstellung ist unbedingt sehenswert.

Eine schöne Idee, das sportliche Spektakel auf diese Weise künstlerisch zu begleiten. Die Idee ist prima umgesetzt. Die zwei großen Ausstellungsräume bieten genügend Platz die z.T. großformatigen Fotos und die Filminstallationen anzusehen. Der Parcours ist abgesteckt. Wie bei Straßenmarkierungen sind die Namen der Künstler auf den Boden gemalt und weisen den Weg zu ihren Arbeiten.

Allez, allez!

Die Ausstellung nimmt Tempo auf. Bewegung, Tempo, der Pulk der Fahrer flitzt auf den Fotografien an den Besuchern vorbei. Wie ein Bandwurm schlängelt sich der Tross der Fahrer über die Landstraßen, auf Serpentinen Berge rauf und runter, durch die Straßen und über Plätze der Städte. Dann wieder Einzelschicksale wie die des von einem Fotografen zu Fall gebrachten Fahrers, der trotz des dramatischen Sturzes Sieger der Etappe wird. Ebenso Einzelaufnahmen der Fahrer, ihre Gesichter, quälend gezeichnet von Anstrengung und Schmerz, ihre muskulösen Beine überragen die Besucher entlang einer Ausstellungswand raum hoch. Dann wieder Porträts, die die Fahrer als wahre Heroen zeigen.

Euphorische und stille Momente

Aber der Fokus liegt nicht nur auf den Fahrern. Da sind menschenleere Landschaftsbilder und natürlich die Zuschauer, die am Wegesrand auf den Tross warten. Einige sind ganz entspannt und fröhlich, ausgerüstet mit allem, was das Warten angenehm macht, es herrscht Volksfeststimmung. Andere sind voller Erwartung, angespannt. Kritische Blicke auf Dopingskandale, Erschöpfung und Verletzungen fehlen nicht. Stimmungsbilder von euphorischen Momenten und von kleinen Geschichten abseits der Piste.

Wer selbst einmal in die Rolle seines Radsporthelden schlüpfen möchte, stellt sich einfach hinter die Holzaufsteller von zehn berühmten Radsportlern. Ein Spaß für kleine und große Besucher, schnell ein Foto gemacht!

Die gute Sache kommt auch nicht zu kurz: der Fotograf Kai Schäfer hat für eine Fotoserie legendäre Alben der Musikgeschichte auf Plattenspielern fotografiert. In der Ausstellung wird das letzte Studioalbum der Kultband Kraftwerk gezeigt, signiert von Kraftwerk-Mitglied Ralf Hütter. Die Arbeit wird auf dem Auktionsportal United Charity versteigert. Der Erlös geht an das Städtische Kinderhilfszentrum Düsseldorf.

Apropos Kraftwerk, ihr Album "Tour de France" ist als großformatige Animation Teil der Ausstellung.

In der Ausstellung sind Arbeiten von Otto Berchem, Robert Capa, Laurent Cipriani, Andreas Gursky, Harry Gruyaert, Martin Höfer, Philipp Hympendahl, Richard Kalvar, Timm Kölln, Kraftwerk, Guy Le Querrec, Louis Malle, Nicola Mesken, Reinhard Mucha, Pascal Rivet, Kai Schäfer, Paul Smith, Olaf Unverzart, Stephan Vanfleteren und John Vink.

Die Fotos entstanden bei der Eröffnung, ein kleiner Einblick.

Weitere Infos zur Ausstellung hier
Laufzeit noch bis zum 30. Juli 2017

NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
www.nrw-forum.de

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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