Herr Bielendorfers Schulzeit als "Lehrerkind", meine kleine Schulhölle und Hamams Hölle

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"Ich liebe es zu lernen, möchte aber nicht dazu gezwungen werden." Dieser englische Satz fiel mir sofort auf (Bild 1) und die gesamte dazu gehörende Tragik:

Eigentlich bringt dieser Satz alles auf den Punkt. Schule bildet genau die jeweilige Gesellschaft ab. In England sieht man die klassischen Schuluniform und in allen englischen Kolonien sieht man sie auch. Privat gesehen ist Schule für jeden etwas anderes.

Der Autor, Herr Bielendorfer, zum Beispiel, macht aus seiner Schulzeit einen Roman, in dem er sich mit verschiedenen sprachlichen Redewendungen selber verulkt und nieder macht. Da er sehr bekannt ist, nutzt er die Gelegenheit, scheinbar lustig mit seiner Vergangenheit und seinen damit verbundenen Kränkungen während seiner Kindheit umzugehen. Im Internet findet man auch sein Credo: Aus jeder Situation kann man etwas Gutes machen.

Meine Art mit Schule umzugehen ist allerdings eine andere. Ich schildere detailliert, wie ich als Kind durch Herabwürdigungen und Mobbing in der Schule fertig gemacht worden bin, und erweitere meinen Roman dadurch, dass ich ganz plastisch darstelle, wie die Gefühle schleichend dazu führen können, dass eine neue und unberechenbare Situation eines mordenden Schülers entsteht und diese wie eine brechende Welle eskaliert. Ich frage mich: Warum soll ich etwas lustig erzählen, was mich doch so schrecklich berührt hat?

Genau in diesem Sinne erdrückt mich geradezu das Schicksal der Flüchtlingskinder. Somit ist es mir auch gar nicht schwer gefallen, Hamams Geschichte aufzuschreiben.

Herr Bielendorfer und sein Team fanden diese Geschichte wohl auch authentisch und ehrlich. Ich glaube ganz fest, dass weder ein Reporter noch irgend ein Autor versuchen sollte, durch Sprache Gefühle und Tatsachen zu verfälschen. Wenn etwas traurig ist, sollte es auch so gesagt werden. Genauso gibt es für mich keinen Anlass, Flucht, Terror und Vertreibung witzig darzustellen. Wenn ich nun meine Krankheit, zum Beispiel, mit etwas heiterem Unterton zu Papier bringe, dann will ich doch nur verhindern, dass ein ewiges Lamento die Augen des Lesers geradezu verklebt. Es bleibt bei mir jedoch nie strittig, was ich fühle und was sich in meiner Seele wirklich regt.

Deshalb wünsche ich mir ehrliche Bürgerreporter. Das soll jedoch nicht heißen, dass diese in aller Öffentlichkeit Ihre Kolleginnen und Kollegen sprachlich zerfleischen! In diesem Sinne verbleibe ich mit einem sonnigen Wochenendgruß an Euch: Roland

Autor:

Roland Jalowietzki aus Düsseldorf

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