Kölner Alzheimer-Forscher Dr. Gérard Nisal Bischof mit Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative geehrt

Preisträger Dr. Gérard Nisal Bischof (m.) mit Dr. Ellen Wiese (AFI-Vorstand) und Prof. Thomas Arendt (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats)
  • Preisträger Dr. Gérard Nisal Bischof (m.) mit Dr. Ellen Wiese (AFI-Vorstand) und Prof. Thomas Arendt (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats)
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Der Alzheimer-Forscher Dr. Gérard Nisal Bischof (37) von der Uniklinik Köln und dem Forschungszentrum Jülich ist am Freitagabend in Köln mit dem Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ausgezeichnet worden. Der Kurt Kaufmann-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Geehrt wird Dr. Bischofs Forschung zum Thema „Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Alzheimer-Krankheit“.

„Alzheimer ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Das unterschiedliche Erkrankungsrisiko von Männern und Frauen ist bisher nicht gut verstanden. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, die geschlechtsspezifischen Unterschiede wissenschaftlich zu beleuchten“, sagte der Preisträger Dr. Gérard Nisal Bischof im Excelsior Hotel Ernst.

Nicht nur aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung erkranken Frauen häufiger an der Alzheimer-Krankheit als Männer. Bislang ist aber unklar, welche Faktoren genau zu einem höheren Erkrankungsrisiko führen. Dr. Bischof vermutet, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ablagerung des Tau-Proteins geben könnte. Ablagerungen des Tau-Proteins zu sogenannten Fibrillenbündeln sind neben Plaques aus Beta-Amyloid charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit. Zudem korrelieren die Tau-Ablagerungen stark mit den klinischen Symptomen der Erkrankung.

Dr. Bischof wird die Daten von aktuell laufenden klinischen Studien mit Alzheimer-Patienten auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin auswerten. In den Studien wurden durch das bildgebende Verfahren PET (Positronen-Emissions-Tomographie) besonders die Regionen im Gehirn betrachtet, in denen sich Tau typischerweise zu Fibrillen ablagert. Außerdem wird die gesamte Tau-Belastung der Patienten untersucht. In einem weiteren Schritt wird dann der Bildungsgrad des Probanden hinzugezogen um auch hier einen möglichen Zusammenhang zur Tau-Belastung zu erkennen. Ziel ist die Gewinnung von neuen Erkenntnissen, die zu einer geschlechtsspezifischen und damit gezielteren Alzheimer-Therapie führen könnten.

Der Kurt Kaufmann-Preis ist in diesem Jahr dem Thema „Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Alzheimer-Krankheit“ gewidmet. Die thematische Ausrichtung dient dazu, Impulse zu geben und das Forschungsgebiet weiter zu fördern.

Der Namensgeber des Preises, Kurt Kaufmann, war an Alzheimer erkrankt. Seine Ehefrau Gertrud Maria Kaufmann hatte die AFI in ihrem Testament bedacht, um die Alzheimer-Forschung zu unterstützen und zugleich ihres Mannes zu gedenken. Dies geschieht in Form des Kurt Kaufmann-Preises.

Autor:

Christian Leibinnes aus Düsseldorf

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