Tauschen was das Zeug hält

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Düsseldorfs wohl größte Paninitauschbörse

Fünf Biergarnituren reichen nicht aus, der Andrang zur Tauschbörse vor dem Geschäft der Firma Walgenbach ist enorm. Eng sitzen die Tauschwilligen beisammen, zählen, blättern, vergleichen und tauschen. Wieviel Paninibilder an diesem Tag den Besitzer wechseln ist nicht auszumachen.
Es ist Samstagmorgen gegen elf Uhr. Die, die auf ein seltenes Schnäppchen aus sind haben sich bereits eingefunden. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Tische und Sitzbänke belegt. Kisten, umfunktionierte Brotdosen oder Karteikästchen dienen als Paninibild-Ablage. Andere wiederum halten ihre kleinen, dünnen Objekte mit Gummiringen zusammen.
Für Geschäftsführer Elmer Fedderke ist die Beteiligung an der Tauschbörse keine Überraschung. „Wir veranstalten bereits seit 2006, dem Sommermärchen, diese Veranstaltung“, erzählt er. Die Idee kam ursprünglich von den Mitarbeitern, die damals bereits fleißig tauschten. Heute kommen die Tauscher mit riesigen Listen zur Börse. „Ich wünschte mir, dass meine Kinder ihre Hausaufgaben so gestalten würden, wie die Kinder hier ihre Paninifehllisten“, lacht Fedderke. Nun ordert er noch mehr Tische, denn der große Run kommt erst noch. „Wir haben in der Spitze bis zu 300 Leute zwischen 10 und 80 Jahre die hier Paninibilder tauschen wollen“, führt er aus.

Eins für Vierzig

Der zwölfjährige Anas ist total happy, hat er doch ein geniales Geschäft vollzogen. "Ich hatte das Maskottchen, den Super Victor, das ein älterer Herr haben wollte. Er hat mir dafür einen Päckchen mit 40 Paninis dafür gegeben“, erzählt er stolz. „Habt ihr die 400er schon“, höre ich aus einer anderen Ecke. Andreas Oehme wurde von seinem Sohn geschickt, die restlichen 70 noch fehlenden Bilder zu besorgen. „Der Junge muss heute Fußballspielen, deshalb haben meine Frau und ich vereinbart, dass ich zur Tauschbörse gehe und sie den Sohn begleitet“, schildert Oehme. Er kauft schnell noch das ein oder andere Bild, offen sind nur noch 34. Für Raymund Schmitz ist die Börse schon Routine. „Ich bin schon seit 2006 dabei“, stellt er fest. Er hat drei Paninialben, die er füllen muss. Ein Album gehört dem 86jährigen Vater, eins der Tochter und das dritte ihm. Nach seiner Auffassung ist es nicht nur schwer, die Alben voll zu bekommen, es ist auch ein teurer Spaß. „Wenn man die Bilder komplett kaufen würde, ist man locker 200 Euro los“, meint Schmitz. Einen Vorteil jedoch hat die Investition, denn mit der Zeit steigen die Paninialben auch im Preis. „Sie können bis zu 400 Euro bringen“, sagt Oehme und ergänzt, „aber wer will schon verkaufen.“

Betriebsame Beteiligung

Die nächsten Tische werden bereits angekarrt. Der Zustrom von Tauschwilligen nimmt beträchtlich zu. Ein Gewirr von Stimmen ist zu vernehmen. Die Tauscher zählen, blättern, vergleichen und tauschen rege. Es wird getauscht, was das Zeug hält. Geschäftsführer Elmer Fedderke freut sich über die betriebsame Beteiligung. „Es ist wohl die größte Paninitauschbörse Düsseldorfs“, stellt Fedderke fest. Letztlich wir sicherlich dem ein oder anderen auffallen, dass die ganze Geschichte vor Walgenbach stattgefunden hat. „Das würde uns schon reichen, wenn das der Fall wäre“, meint Fedderke. Bis zur EM wird sich noch der ein oder andere zwischen 11 und 13 Uhr dort einfinden, denn die Alben wollen gefüllt sein. „Wenn es sein muss, werden wir sogar noch während des Turniers die Tauschbörse geöffnet halten“, signalisiert der Geschäftsführer der Firma Walgenbach.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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