Wohnungsvermittler für Flüchtlinge

Peter Röckendorf ist ein Ehrenamtlicher, der Flüchtlingen hilft eine Wohnung zu finden. Foto: Siegel
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Der erste Kontakt ist wichtig. Der Blick in die Augen, ein kurzes Gespräch. Vermieter entscheiden oft nach Sympathie, wem sie ihre Wohnungen geben. Das weiß auch Peter Röckendorf. Er ist Ehrenamtler beim Deutschen Roten Kreuz und hilft Flüchtlingen dabei, Wohnungen in Düsseldorf zu finden.

Acht Stunden am Tag investiert Peter Röckendorf aktuell in sein Ehrenamt. Vor zwei Jahren kam er durch seine Frau zum DRK, unterstützt die Hausaufgabenbetreuung und den PC-Treff. Dann sah er im Fernsehen eine Reportage über Flüchtlinge. Als Röckendorf das erzählt, gerät er ins Stocken, kann für einige Minute nicht weitersprechen. Zu sehr bewegt ihn das Schicksal der Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt nach Deutschland kommen.
Er lächelt wieder, als er von seinen ersten Erfolgen erzählt.

Familie mit Kind hat Wohnung gefunden

Erst vor wenigen Tagen erhielt eine Familie mit einem 18 Monate alten Kind eine Wohnung in Heerdt. „Wir vermieten gerne an diese Menschen. Sie sind doch nicht freiwillig hier, sie flohen vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat und wollten nur ihr Leben retten“, sagt die Vermieterin. Ein syrischer Student hat eine Wohnung in Bilk bekommen. Ein anderer Flüchtling hat selbst ein Apartment in Oberkassel gefunden. Egal welcher Stadtteil: „Sobald der menschliche Kontakt hergestellt ist, sehen die Vermieter, dass von den Flüchtlingen nichts Bedrohliches ausgeht“, so Röckendorf.
Gemeinsam mit vier weiteren Helfern des DRK und des SKFM unterstützt Röckendorf die Menschen, die in ihrem Heimatland teils hochqualifizierte Jobs hatten. Im DRK zentrum plus an der Blumenthalstraße ist einmal in der Woche Treffpunkt. Dort stehen Computer zur Verfügung. „Es ist nicht unser Ziel,Wohnungen zu finden, sondern die Flüchtlinge zu unterstützen sie selbst zu finden“, sagt Röckendorf.

Vermieter werden aufgeklärt

Die Besucher werden eingewiesen, wenn sie Hilfe brauchen, wird ihnen geholfen. „Wenn es zur Wohnungsbesichtigung kommt, kümmern wir uns wegen der Verständigung um den Erstkontakt“, sagt Röckendorf. „Für die Vermieter sind die Rahmenbedingungen wichtig“, sagt er. Da klären er und die anderen gerne auf. So wird die Miete vom Jobcenter bezahlt, die Bürgschaft wird von selber Stelle für drei Jahre übernommen. Noch besser findet Röckendorf ein Konzept aus Wuppertal. „Da mietet die Stadt die Wohnungen an und weist die Flüchtlinge zu“, so Röckendorf.
Ist erstmal eine Wohnung gefunden, bleibt der Kontakt oft bestehen. Und nicht nur das. Drei Männer werden gerade selbst zu Ehrenamtlern. Sie sind schon länger in Deutschland. Zwei von ihnen helfen beim wöchentlichen Treff. Sie sind internetaffin und dolmetschen. Ein anderer unterstützt den Computertreff und hilft Senioren. „Sie merken, dass es hier Menschen gibt, die ihnen helfen. Die wollen dann auch etwas zurückgeben“, sagt Katharina Reitz, Abteilungsleiterin Sozialarbeit vom DRK-Kreisverband.

"Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein"

Sie hofft, dass in Düsseldorf noch viele solcher Orte geschaffen werden, wo Bürger und Flüchtlinge sich kennen lernen, sich begegnen können, kurzum Orte, an denen Distanz abgebaut wird. Und sie hofft auf mehr Menschen, die sich so wie Peter Röckendorf engagieren. „Ohne die geht es nicht“, sagt Reitz.
Beide hoffen, noch viele Vermieter zu finden, die Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Auch wenn Röckendorf angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen selbst sagt, dass seine Arbeit nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“ ist, möchte er noch vielen Menschen, wie auf seiner Internetseite kommuniziert, sagen:„Herzlich willkommen liebe neue Nachbarn in unserer schönen Stadt!“

Auf der Seite www.wohnungssuche-duesseldorf.de gibt es mehr Informationen.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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