Mein Ausflugstipp: Indemann und Tagebau Inden

Der Indemann-Turm.
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An den Tagebauaussichtspunkten des Tagebaus Inden können sich Besucher einen guten Überblick über die Arbeit mit den Großgeräten in einem Braunkohlentagebau verschaffen. Gewinnung, Transport, Verkippung und Rekultivierung: Hier ist alles gut erkennbar. Zusätzliche Informationstafeln an allen Tagebauaussichtspunkten helfen, die Tagebautechnik im Rheinland tiefer zu verstehen.

Inzwischen gibt es allein am Tagebau Inden drei Aussichtspunkte: Neben den bereits bestehenden Aussichtspunkten in Lamersdorf und Schophoven gewährt ein weiterer Aussichtspunkt nahe der Gedächtniskapelle bei Neu-Lohn einen guten Blick in den Tagebau.

Einen Steinwurf entfernt vom Tagebauaussichtspunkt bei Inden-Lamersdorf ist der so genannte Indemann, Landmarke für die Zukunft der Region und Aussichtsturm, auf der Goltsteinkuppe. Im Verbund mit einem Besuch im Informationszentrum am Kraftwerk Weisweiler (geöffnet für Einzelbesucher an jedem ersten Sonntag im Monat von 10 bis 17 Uhr) lässt sich ein erlebnisreicher Tag gestalten.

Der Tagebau Inden

Mit seiner Jahresförderung von rund 22 Millionen Tonnen Braunkohle sichert der Tagebau Inden die Versorgung des Kraftwerks Weisweiler. Seine Kohleflöze sind bis zu 45 Meter stark und liegen bis zu 230 Meter tief unter der Erdoberfläche. Um die noch im Abbaufeld befindlichen 510 Millionen Tonnen Kohle gewinnen zu können, müssen 1,6 Milliarden Kubikmeter Abraum bewegt werden. Der Tagebau wurde im Jahr 1978 aufgeschlossen.
Nach der Auskohlung, also nach 2030, wird das Abbaufeld Inden nicht komplett mit Abraum verfüllt und rekultiviert. Stattdessen ist im östlichen Bereich zwischen Lamersdorf, Kirchberg, Schophoven, Merken und Lucherberg ein etwa 1.100 Hektar großer See geplant. Wegen seiner Größe wird er manchmal humorvoll als „Indescher Ozean“ bezeichnet. Er ist in Wirklichkeit aber eher dem Tegernsee ähnlich.

Neues Flussbett für die Inde

Im Jahr 2005 erreichte der Tagebau nördlich von Lamersdorf den früheren Verlauf der Inde, dem Fluss, der dem Ort Inden und damit auch dem Tagebau seinen Namen gegeben hat. Bereits 1996 war im Bereich der Rekultivierung des Tagebaus mit der Herstellung des neuen Flussbettes begonnen worden. Nördlich von Lamersdorf verlässt nun die neue Inde ihr altes Flussbett und verläuft auf etwa 12 Kilometern frei durch eine neue, bis zu 300 Meter breite Aue. Südlich von Kirchberg erreicht sie wieder ihr altes Flussbett kurz vor der Einmündung in die Rur. Dieser neue Indeabschnitt ersetzt damit rund fünf Kilometer des alten, begradigten Flusslaufes. Der gesamte Bereich der neuen Flussaue wurde mit 400 000 Bäumen und Sträuchern bepflanzt und durch Wildwiesen, wechselfeuchte und dauerfeuchte Bereiche und stellenweise flache Uferzonen zusätzlich ökologisch aufgewertet.

Der Blausteinsee

Weiter westlich, bei Eschweiler-Dürwiß, hat die RWE Power AG in der Rekultivierung des ehemaligen Tagebaus Zukunft-West die Voraussetzungen für den rund 100 Hektar großen Blausteinsee geschaffen. Er gehört zu einem insgesamt 180 Hektar großen Naherholungsgebiet, das durch einen Geländeeinschnitt – das so genannte Schlangengrabental – gegliedert ist.

Hier geht's zu meinem Ausflugstipp "Tagebau Hambach".

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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