Naturfabel: Eine Pflanze in bitterer Not braucht Hilfe

Roland Jalowietzki
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Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann fällt mir eine Fabel ein:

Im dichten Wald kann es manchmal sehr schwer sein, für Pflanzen und für Tiere. Die Pflanzen müssen sich durch kämpfen, damit sie genügend Nahrung und Sonnenlicht bekommen können. Die Tiere müssen kämpfen, damit sie genügend Pflanzen erhaschen oder Tiere auffressen können. Es entbrennt somit ein ständiger Kampf zwischen den großen Lebewesen und den kleinen Lebewesen.
Mancher mag dabei an uns Menschen denken.
Eines Tages schrie ein junges Pflänzchen um Hilfe. Es hatte gerade aus einem kleinen Samen Miniblümchen hervorgebracht und zeigte seine kümmerlichen Wurzeln. Über ihr lachten die Bäume: „Sag mal, willst du etwa ein Baum werden?“ Das kleine Pflänzchen antwortete: „Ich brauche unbedingt eure Hilfe! Hier unten ist es zu schattig und ich brauche jemanden, der mich in die Lichtung schubst.“ Die Bäume bedauerten das Pflänzchen sehr und schüttelten verlegen ihre Äste. Sie konnten dem kleinen Pflänzchen nicht helfen. Klar, logisch, das konnte die Pflanze einsehen, denn die Bäume waren stark verwurzelt und konnten sich nicht bewegen. Neugierig, im Winde schaukelnd, flog eine kleine Biene zur Blüte des kleinen Pflänzchens. Prosaisch erhob sie ihre Stimme und wisperte leise: „Oh, meine kleine Süße! Ich werde dich an deiner Blüte den Hang hinunter ziehen.“ Langsam mit seinen Fühlern sich vortastend, umklammerte sie die Blütenblätter, kroch mitten in die Blüte hinein, wälzte ihren Popo am Stempel der Blüte und verschwand. Das Pflänzchen war sehr enttäuscht und murmelte traurig: „Meine Pollen hat sie genommen, doch hat sie mich leider kein bisschen weiter nach vorne gebracht. - Das ist doch mal wieder typisch, solche Helfer kenne ich, sie denken ja nur an sich.“
Also beschloss das kleine Pflänzchen, sich selber zu helfen. Es wuchs schneller und schneller und kletterte voller Eifer einen rauen Baumstamm herauf, nämlich den Baumstamm einer Buche. Alsbald erreichte sie einen seitlichen Ast, der sie der Sonne entgegen führte. Wie mollig warm doch die Sonne war. Sie konnte von nun an ihre Blätter in den Himmel strecken und ihre kleinen Wurzeln in den Ast der Buche schieben. Gelassen nahm die Buche das Wachstum der kleinen Pflanze hin und bemerkte dabei, dass das Pflänzchen seine Rinde vor zu kräftiger Strahlung schützte. Beide lebten friedlich zusammen in diesem tiefen Wald .

Einen schönen Abend wünscht Euch allen: Roland

Autor:

Roland Jalowietzki aus Düsseldorf

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