Düsseldorf- Lörick: Umweltminister Remmel besichtigt Flüchtlingsunterkunft

Umweltminister Johannes Remmel besucht in Lörick die Baustelle an dem aus Holz ein Flüchtlingsunterkunft entsteht. | Foto: Stadt Düsseldorf / David Young
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Die Landeshauptstadt Düsseldorf muss derzeit 7.740 Flüchtlinge (Stand 31. Oktober 2016) unterbringen. Weitere Flüchtlingsunterkünfte müssen errichtet werden. Die Gebäude der neuen Flüchtlingsunterkunft in Lörick werden in Holzrahmenbauweise errichtet.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, deshalb ist diese Bauweise besonders nachhaltig. Umweltminister Johannes Remmel unterstützt die Änderung der Landesbauordnung, um mehr Holzbau in NRW zu ermöglichen. Gemeinsam mit Martin Schwarz vom Landesbetriebs Wald und Holz NRW hat er die im Bau befindlichen Gebäude kürzlich besichtigt.

"Das Land und die Kommunen wurden durch die vielen neu ankommenden Flüchtlinge vor neue Herausforderungen gestellt. Der Bau von Flüchtlingsunterkünften aus Holz bietet eine schnelle, effiziente und auch für die Folgenutzung flexible Alternative. Sollten die Holzbauten irgendwann nicht mehr für die Aufnahme von Flüchtlingen benötigt werden, können aus ihnen mit wenig Aufwand zum Beispiel Sozialwohnungen, Kindertagesstätten oder Studentenwohnheime werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit des kompletten Rückbaus und des Aufstellens an anderer Stelle. Mit Wohnunterkünften in Holzbauweise werden so für die Kommunen dauerhafte Werte geschaffen", so der Landesumweltminister. Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch und Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement führten den Minister über die Baustelle.

Voraussichtlich ab März 2017 in Betrieb

An der Oberlöricker Straße entstehen auf einem 15.500 Quadratmeter großen städtischen Grundstück derzeit sechs Wohn- und ein Verwaltungsgebäude. Die Anlage soll voraussichtlich Ende März 2017 in Betrieb genommen werden. Die fünf größeren, zweistöckigen Wohngebäude mit jeweils 1.200 Quadratmetern Fläche (80 Plätze) und ein kleineres Wohngebäude mit 600 Quadratmetern Fläche (32 Personen) werden von der Firma Terhalle aus Ahaus in sogenannter Holzrahmenbauweise errichtet.

Heimische Holzarten verwendet

Der Vorteil liegt in dem hohen Vorfertigungsgrad und den damit verbundenen kurzen Montagezeiten auf der Baustelle. Auch die Sanitärzellen sind bereits - ähnlich den Nasszellen im Schiffsbau - vorgefertigt, was einen zusätzlichen Zeitvorteil bringt. Verwendet werden heimische Holzarten. Die Bauweise entspricht der Energieeinsparverordnung 2016 - aufgrund der hohen Dämmwerte sind geringe Energiekosten zu erwarten.

Die Stadt hat die Gebäude nicht gemietet sondern gekauft. "Die Qualität ist hochwertig aber nicht luxuriös, weshalb mit einer längeren Haltbarkeit zu rechnen ist. Wenn die Gebäude nicht mehr für Flüchtlinge benötigt werden, können wir sie anderweitig nutzen, denn bekanntlich ist günstiger Wohnraum in Düsseldorf knapp", erläutert Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch. Die Landeshauptstadt Düsseldorf erhält vergünstigten Krediten von der NRW Bank und der KFW Bank.

Die Holzrahmenbauwände werden aus 180 Millimeter starkem Konstruktionsvollholz erstellt. Der Zwischenraum wird mit 180 Millimeter dicker Mineralwolle ausgefüllt. Innenseitig werden die Wände mit einer sogenannten OSB-Platte beplankt. Von außen werden sie mit einer feuchtigkeitsresistenten Holzfaserplatte geschlossen. Die Fassade wird mit einer Stülpschalung versehen. Alle inneren Holzrahmenbauwände bestehen aus tragenden Holzständern mit eingelegten Mineraltrennwandplatten. Die Außen- und Innenwände werden mit Gipskarton oder Gipsfaserplatten verkleidet. Alle Bereiche erhalten einen Linoleumboden.

Baukosten betragen rund 16 Millionen Euro

In jedem der fünf großen Wohngebäude gibt es jeweils 14 Familieneinheiten, die in der Größe variabel sind, für die Unterbringung von Klein- und Großfamilien. Sie verfügen über ein eigenes Bad und eine eigene Küche. Daneben werden jeweils 28 Einzelplätze für Alleinreisende eingerichtet mit Gemeinschaftsbädern und -küchen. Im Verwaltungsgebäude gibt es Räumlichkeiten für Pförtner, Verwalter, die Sozialen Dienste und fünf bis sechs Schulungsräume sowie ein bis zwei Zimmer für die Kinderbetreuung. Die Baukosten einschließlich Erschließung betragen insgesamt knapp 16 Millionen Euro. Um eine sichere Querung der Oberlöricker Straße zu gewährleisten wird der bestehende Fußgängerüberweg ausgebaut. Auf der Seite der Unterkunft entsteht ein breiterer neuer Gehweg und die Straßenbeleuchtung wird erweitert. Die Betreuung der Flüchtlinge übernimmt der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf (SKFM).

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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