1200 Gäste beim Neujahrsempfang der IHK

IHK-Präsident Andreas Schmitz.
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1200 Wirtschaftsvertreter kamen gestern zum Neujahrsempfang der IHK ins Maritim-Hotel. Während Kammerpräsident Andreas Schmitz seine Antrittsrede hielt, verabschiedete sich der scheidende und jetzige Ehrenpräsident Ulrich Lehner mit einem großen Dank an die Mitarbeiter und an die ehrenamtlichen Mitglieder der Industrie- und Handelskammer. Nach seiner kurzen Rede spielte er bei seinem Freund, dem Musiker Wolf Doldinger und dessen Band »Best Friends« einfach auf dem Kontrabass das Stück Bluesette mit.

Der Empfang stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des »Brexits«. Der Gastredner, der britische Botschafter Botschafter Sir James Sebastian Lamin Wood schwor die Gäste bereits einen Tag vor der offiziellen Ankündigung der englischen Premierministerin Theresa May auf einen harten Ausstieg der Briten aus der EU ein. »Wir werden keine unbegrenzte Arbeitnehmerfreizügigkeit mehr zulassen, und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs in Großbritannien beenden«, kündigte Wood an. Dennoch werde Großbritannien Europa nicht den Rücken kehren. »Wir teilen Europas Werte«, betonte er. Großbritannien werde weiter seine Verpflichtungen in der NATO erfüllen, denn »Europas Sicherheit ist unsere Sicherheit«. Der Handel zwischen der EU und Großbritannien »solle so frei und ungehindert wie möglich sein«. Nordrhein-Westfalen ist beim Handel und bei Investitionen das wichtigste deutsche Bundesland für Großbritannien. 345 britische Firmen in NRW beschäftigen 61.000 Mitarbeiter und erzielten 2014 einen Umsatz von 41,8 Mrd. Euro. Großbritannien werde deshalb mit Kompromissbereitschaft und gutem Willen in die Verhandlungen gehen. »Wir werden Freunde bleiben«, mit diesen Worten schloss Wood seine Rede.

IHK-Präsident Andreas Schmitz bedauerte in seiner Rede, dass Großbritannien die EU verlässt. »Das Vereinigte Königreich war immer Gradmesser, wie viel Eigensinn und Volkswillen die EU verträgt. Und daher aus deutscher Sicht für die Balance in der EU so wichtig«, sagte Schmitz. Eigentlich müsse sich die EU ab sofort Großbritannien zum Vorbild nehmen mit bewachten Grenzen, starker Währung und innerem Zusammenhalt. Es wäre bitter, wenn nicht einmal der Brexit das »schläfrige Europa« wachrütteln würde, sagte Schmitz mahnend.

Mahnende Worte fand Schmitz, der seit dem 28. November 2016 im Amt ist, auch für Oberbürgermeister Geisel: »Die wohlhabende Stadt Düsseldorf muss zurück in die schwarzen Zahlen.« Die IHK stehe bereit für weitere Gespräche mit den Stadtoberen auch des Kreises Mettmann. Er wünschte sich, dass die beiden Metropolen Düsseldorf und Köln in der neu gebildeten Metropolregion Rheinland gemeinsam agieren und »den Zug anführen«.

Unter den Gästen waren auch Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert, Düsseldorfs Polizeipräsident Norbert Wesseler, die Regierungspräsidentin Anne Lütkes und der ehemalige Regierungspräsident Jürgen Büssow, Ex-Oberbürgermeister Dirk Elbers sowie die Landräte von Mettmann und Neuss, Thomas Hendele und Hans-Jürgen Petrauschke.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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