Jahresempfang der MIT-Stadtverbände des Kreises Mettmann

v.l. Rainer Schlottmann (stellvertretender Vorsitzender MIT Hilden), Andreas Ehlert, Fred-Harry Frenzel (Vorsitzender MIT Hilden), Kreishandwerksmeister Thomas Grünendahl
  • v.l. Rainer Schlottmann (stellvertretender Vorsitzender MIT Hilden), Andreas Ehlert, Fred-Harry Frenzel (Vorsitzender MIT Hilden), Kreishandwerksmeister Thomas Grünendahl
  • hochgeladen von Norbert Opfermann

Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert hielt am 20. April beim Jahresempfang der Stadt-verbände der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung des Kreises Mettmann in der Mercedes-Benz-Niederlassung in Hilden vor rund 100 Gästen den Gastvortrag zum Thema »Eigentümerverantwortung: Paradigma und Erfolg des Handwerks«.

Traditionell gibt es eine enge Verbindung zwischen Handwerk, Mittelstand und sozialer Marktwirtschaft. Andreas Ehlert ist stellvertretender Vorsitzender der MIT-Düsseldorf, darüber hinaus ist bei der Handwerkskammer Düsseldorf das »Kompetenzzentrum Soziale Marktwirtschaft« angesiedelt. Ehlert stellte in seinem Vortrag die These auf, dass in unserer Gesellschaft die Verantwortungskultur verloren zu gehen scheint. Der Handwerker als selbstständiger und persönlich haftender Unternehmer lebe in einer Gesellschaft der Haftungsbeschränkung. Viele Probleme hätten ihre Ursachen in der Aushöhung der Verantwortungskultur. »Viele beanspruchen Freiheit, wälzen die Verantwortung aber auf Andere ab«, sagte Ehlert. Wohin es führe, wenn das Haftungsprinzip nicht mehr gelte, habe die Finanzmarktkrise gezeigt. Manager von Aktiengesellschaften müssen für die langfristigen Folgen ihrer Entscheidungen nicht einstehen, die anderen europäischen Ländern schieben ihre Schulden auf andere ab.
Weiter führte Ehlert aus, dass der Staat dürfe nicht in das Eigentum der Menschen hineinreden. Heutzutage gebe es leider eine starke Lobby, die dem Eigentum kritisch gegenübersteht und dem Staat alles unterordnen möchte. Erst Eigentum und Besitz ermöglichten aber Wettbewerb und Kreativität. Dazu müssten zwei Rahmenbedingun-gen stimmen: Vertragsfreiheit und persönliche Haftung. Erstens leide unter zu vielen Beschränkungen durch den Staat der Ideenaustausch. Zweitens müsse derjenige, der den Nutzen hat, auch für den Schaden haften - ganz im Sinne von Walter Eucken. Im Handwerk habe der Haftungsgedanke grundlegende Bedeutung für das Unterneh-mertum. Die Qualifizierung im Handwerk, die duale Berufsausbildung und die Meisterfortbildung, stehe als Garant für unternehmerischen Erfolg. Der voll haftende Unternehmer wirtschafte konservativ und halte die Mitarbeiter im Unternehmen. Darauf gründe sich das Interesse des Handwerks an Ausbildung, langfristigen Kundenbeziehungen durch gute Arbeit und das Engagement in der Politik, in Vereinen und Verbänden. »Selbstverantwortliche Unternehmer fallen dem Staat nicht zur Last und kümmern sich um ihre Nachbarn. Das macht die bürgerliche Mitte unserer Gesellschaft aus«, so Ehlert. Die MIT müsse sich zur besonderen Stellung des Mittelstands positionieren. Mit dem Fazit: »Wir brauchen mehr Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als Gängelung unter der sozialdemokratischen Käseglocke«, endete Ehlerts Vortrag.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.