Thema Urologie: Lesertelefon und Gesundheitsforum

6. Juni 2016
18:30 Uhr
Maxhaus, 40213 Du00fcsseldorf
Prof. Dr. med Patrick J. Bastian, Chefarzt der Klinik für Urologie , Uro-Onkologie und Kinder-Urologie am Düsseldorfer Marien Hospital.
  • Prof. Dr. med Patrick J. Bastian, Chefarzt der Klinik für Urologie , Uro-Onkologie und Kinder-Urologie am Düsseldorfer Marien Hospital.
  • hochgeladen von Claudia Brück

Keine ruhige Minute hatte Prof. Dr. med Patrick J. Bastian am vergangenen Donnerstag am Lesertelefon von NRZ und Rhein-Bote. Der Chefarzt der Klinik für Urologie , Uro-Onkologie und Kinder-Urologie am Düsseldorfer Marien Hospital nahm sich eine Stunde Zeit, die Fragen unserer Leser rund um Blasenbeschwerden und -erkrankungen zu beantworten.

Blasenentzündung bei Frauen Volkskrankheit Nummer eins

Während die ratsuchenden Leserinnen vorwiegend über chronische Blasenentzündungen oder Inkontinenz klagten, war Thema Nummer eins bei den Männern durch Prostatavergrößerung verursachter Blasendruck. "Blasenentzündungen sind die Volkskrankheit Nummer eins bei Frauen", sagt Professor Bastian. Ursache dafür sei die weibliche Anatomie, die es Bakterien leicht mache, die Blase anzugreifen. "Zwei bis drei Blasenentzündungen pro Jahr sind nicht ungewöhnlich", so der Fachmediziner. Auch die Wechseljahre spielten dabei eine entscheidende Rolle. "Das Absinken des Östrogenspiegels erhöht die Anfälligkeit für Blasenentzündungen ebenfalls. Hier können Hormone Abhilfe schaffen", rät Professor Bastian.

Eine Leserin leidet nach überstandener Krebserkrankung unter chronischer Blasenentzündung. "Das ist leider eine typische Folgeerscheinung der Strahlentherapie. Durch sie wird die Blasenschleimhaut nachhaltig geschädigt worden sein", so der Experte. Allen Anruferinnen und Anrufern rät er, zur Abklärung ihrer Beschwerden den Facharzt aufzusuchen. "Jede Krankengeschichte ist individuell. Daher sind manche Leserfragen auch nicht pauschal zu beantworten."
Ein Leser möchte wissen, was er gegen seinen ständigen Harndrang unternehmen könne, der ihn in der Nacht mehrfach aus dem Bett treibe. Man habe bei ihm eine deutliche Vergrößerung der Prostata diagnostiziert. "Da hilft nur eine Operation, also eine Prostataschälung oder Lasertherapie", so Professor Bastian.

Vorsorge ist das A und O

Was aber kann man vorbeugend gegen Blasenerkrankungen tun? "Grundsätzlich ist viel Wasser trinken wichtig. Cranberrysaft ist prophylaktisch gegen Blasenentzündungen zu empfehlen, weil er die Infektanfälligkeit reduziert. Um spätere Inkontinenz zu vermeiden, rate ich Frauen, die vaginal entbunden haben, dringend zu Beckenbodengymnastik. Allerdings unter fachlicher Anleitung, damit die Übungen auch korrekt ausgeführt werden. Alles andere ist nämlich kontraproduktiv. Alkohol und Nikotin sind per se gesundheitsschädlich, aber besonders Nikotin begünstigt die Entstehung von Blasenkrebs. Und der wiederum verläuft bei Frauen weitaus aggressiver als bei Männern.
Bei welchen Symptomen sollte man umgehend den Arzt aufsuchen? "Bei Blut im Urin sofort. Aber auch Fieber, Schüttelfrost, Unterbauch- und Flankenschmerzen sind Symptome für eine ernsthafte Erkrankung, die sofort behandelt werden sollte. Darüber hinaus kann ich nur raten: Nutzen Sie das Vorsorgeangebot Ihrer Krankenkasse. Vorsorge ist das A und O."

VERANSTALTUNGSHINWEIS
==> Gesundheitsforum Urologie – „Die Angst im Urin. Interdisziplinäre Therapien von Blasen- und Nierentumoren“, Montag, 6. Juni, 18.30 bis 20.30 Uhr, MAXHAUS, Schulstraße 11, 40213 Düsseldorf,
Nähere Informationen: http://bit.ly/männergesundheit

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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