Was bei einer Anhängerkupplung zu beachten ist

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Immer wieder kommt es vor, dass große oder unhandliche Dinge mit dem Pkw transportiert werden müssen, diese aber nicht ins Auto passen. Auch für Tiertransporte, vor allem bei Pferden werden Anhänger regelmäßig benötigt. Eine Sache braucht man in allen diesen Fällen auf jeden Fall: eine gute Anhängerkupplung fürs Auto.

Durch eine Anhängerkupplung hat man immer die Möglichkeit zusätzlichen Transportplatz zu schaffen und ist unabhängiger und flexibler. Unter anderem benötigt man sie auch für Dachboxen oder Fahrradträger.

Anhängelast und Stützlast bestimmen

Eine Anhängerkupplung zu kaufen ist eine kleine Wissenschaft, weshalb eine Beratung von einem fachkundigen Händler immer ratsam ist. Beispielsweise muss die Kugel der Anhängerkupplung im beladenen Fahrzeugzustand 350 bis 420 Millimeter Abstand zum Boden haben. Allerdings gibt es einige Dinge, die jeder selbst vorher überprüfen kann.

Zunächst einmal wäre da der Fahrzeugtyp, das umschließt die Marke und das genaue Modell des Autos. Mit diesen Informationen kann man im Fahrzeugschein herausfinden, welche Anhängelast das Auto überhaupt ziehen darf. Diese Zahl ist sehr wichtig und die Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrt mit dem Anhänger. Ist die Anhängelast überschritten, kann das Auto das Gewicht des Hängers nicht mehr ausbremsen, was zu schlimmen Unfällen führen kann.

Auch die sogenannte Stützlast ist wichtig. Diese beziffert die maximale Belastung, die auf die Anhängekupplung einwirken darf. Je größer der Anhänger, desto größer muss dementsprechend die zugelassene Stützlast sein. Diese findet man in den Angaben des Herstellers der Anhängerkupplung.

Abnehmbare oder feste Anhängerkupplung?

Bei den meisten Automodellen ist es möglich auch später eine Anhängerkupplung nachrüsten zu lassen. Die Montage sollte allerdings nur von Profis durchgeführt werden. Beim Nachrüsten stellt sich dann die Frage, ob es eine feste oder eine abnehmbare Anhängerkupplung sein soll. Erstere ist dann immer am Auto, kann also auch nicht vergessen werden und ist stabiler. Die abnehmbare Kupplung hingegen kann jederzeit abgenommen werden, wenn sie stören sollte. Dies ist ohne zusätzliche Werkzeuge möglich.

Die Entscheidung, ob eine feste oder abnehmbare Anhängerkupplung gewünscht wird, ist abhängig von den individuellen Vorlieben. In der Regel wird eine abnehmbare Kupplung dann gewählt, wenn nur selten Anhänger gezogen werden sollen. Im Alltag kann die Kupplung dann getrost weggelassen werden, so wird ein Anstoßen beim Rückwärtseinparken oder ein Beschmutzen der Hosen beim Entladen des Kofferraums verhindert.

Die festen Anhängerkupplungen hingegen punkten durch einen geringeren Verschleiß und können nicht geklaut werden. Generell sollte das Nachrüsten immer gut überlegt sein, denn die Anhängerkupplung sorgt für ein höheres Gewicht und damit einen Mehrverbrauch.

EU-Zulassung

Nach dem Nachrüsten einer Anhängerkupplung muss eine EU-Zulassung erstellt werden. Diese kann – wenn nicht schon direkt nach der Montage geschehen durch einen anerkannten Sachverständigen zum Beispiel von TÜV oder DEKRA ausgestellt werden. Das Gutachten muss immer mitgeführt werden.

Führerschein für das Fahren von Anhängern

Der Standard-Autoführerschein ist der Führerschein B. Mit diesem dürfen Anhänger gezogen werden, die ein Gesamtgewicht von 750 Kilogramm nicht überschreiten. Solche leichten Anhänger sind in der Regel daran erkennbar, dass sie keine Bremse haben.
Die Regelung besagt außerdem, dass das Gespann von Auto und Anhänger das Gewicht von 3,5 Tonnen nicht überschreiten darf. Wer Pferdehänger, Wohnwagen oder andere schwere Anhänger ziehen möchte, braucht einen zusätzlichen Führerschein. Mit dem Führerschein B96 dürfen Gespanne mit einem Gewicht von bis zu 4,25 Tonnen gezogen werden. Ein noch höheres Gewicht darf mit dem Führerschein BE gezogen werden. Mit diesem können Anhänger mit bis zu 3,5 Tonnen anhängt werden, wenn das gesamte Gespann nicht mehr als 7 Tonnen wiegt.

Für die Erweiterung des Führerscheins auf BE muss keine theoretische Prüfung abgelegt werden. Lediglich fünf Fahrstunden sind Pflicht, gegebenenfalls kommen noch ein paar Übungsstunden hinzu, danach kann die praktische Prüfung abgelegt werden. Für den BE Führerschein entstehen Kosten von etwa 500 bis 800 Euro.
Eine Sonderregelung gilt für Autofahrer, die ihre Führerscheinprüfung vor 1999 gemacht haben. Diese dürfen mit dem normalen Führerschein Gespanne von bis zu 12 Tonnen fahren.

Anhängerumbau und TÜV

Viele Menschen bauen sich ihren Anhänger privat um. Das spart Zeit und Geld und sichert ab, dass alles nach den eigenen Wünschen gebaut wird. Bevor ein Hänger nach einem Umbau aber wieder auf die Straße darf, muss der TÜV den Umbau absegnen. Diese Regeln müssen beachtet werden, damit der Anhänger durch den TÜV kommt.

Die Sicherheitsregeln und TÜV Vorgaben für Anhänger müssen eingehalten werden. Dies gilt beispielsweise für das Gewicht, die Größe oder die Plane des Anhängers. Auch der Zustand der Reifen sollte gut sein, Luftdruck und Profiltiefe müssen in den vorgegebenen Bereichen liegen. Am Boden oder den Wänden des Anhängers dürfen keine Rostablagerungen zu finden sein und die Plane muss in einem guten Zustand (ohne Risse) sein.

Wenn alle Vorgaben beachtet werden, steht einer störungsfreien Fahrt nichts mehr im Wege.

Bilder: CC0 Creative Commons

Autor:

Sebastian Schwalbe aus Düsseldorf

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