Schule ist mehr als Unterricht

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Sommerfest der Lore-Lorentz-Schule im neuen Kleid

Schüler sind in der Regel voll auf den Unterricht fokussiert und eingerichtet. Selten haben sie die Möglichkeit, ihre wahren Talente preiszugeben – meist in der Freizeit. Dies soll nun anders werden. Denn die Lore-Lorentz-Schule hat ihr Sommerfest darauf ausgerichtet, das die Schüler einzig und allein ihre unentdeckte Begabung, Geschicklichkeit und Kreativität zur Darbietung bringen können.

Der Schulhof ist gut bevölkert. Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass alle 1300 Schüler der Schule hier unterwegs sind. Es wird diskutiert, telefoniert oder gechillt. Das Sommerfest der Lore-Lorentz-Schule ist bereits in vollem Gange. Ulrich Schirmer, einer der beiden Ideengeber dieser Veranstaltung, verweist mich gleich nach der Begrüßung an die beiden reizenden Schülerinnen Jasmin Moussaoui und Inga Haudan. Die beiden Elevinnen des Bildungsweges Fremdsprachenkorrespondentin sind quasi für die Pressebetreuung zuständig und legen auch gleich los. „Diese Form des Sommerfestes wird zum ersten Mal durchgeführt“, erklärt Moussaoui. Beide finden die Resonanz gigantisch. Es haben sich sehr viele Schüler gemeldet, um mitzumachen und sie glauben, dass sich so etwa 100 Schüler insgesamt an der Ausrichtung beteiligt haben. „Das Schulkonzept ist darauf ausgelegt, dass die Schüler ihre Vielfalt zeigen können“, stellt Haudan fest. Und ihre Kollegin ergänzt: „ Individualität wird in dieser Schule absolut großgeschrieben!“ Das Interesse der Schüler ist schon grundsätzlich vorhanden und sie sind dankbar, wenn sie ihre Talente und Begabungen zeigen dürfen. „Wir finden, dass auch andere Schulen dieses Konzept aufgreifen sollten“, meinen beide.

Vielseitigkeit und Kreativität

In der Aula ist kaum ein Durchkommen. An den Rändern haben die Schüler Tische aufgebaut und präsentieren ihre Waren, Zeichnungen oder andere Arbeiten, wie zum Beispiel den Siebdruck. Hier bedruckt eine Schülerin Beutel mit dem Spruch: positiv dagegen. Mit dieser Aussage hatte Lore Lorentz 1947 ihr erstes Programm im neugegründeten Kom(m)ödchen betitelt. Eine Entscheidung und eine Grundhaltung, die wie ein Leitfaden die Geschichte des Kom(m)ödchen und ihrer Gründer durchziehen. Es ist im Übrigen auch die Haltung der Schüler in dieser Schule. Der Druck ist gelungen und es sieht wirklich sehr gekonnt aus. Genauso wie die Zeichnungen der Schülerinnen an den Tischen nebenan. Bei diesen Arbeiten zeigt sich schon deutlich, wohin die angehenden beruflichen Dispositionen hinführen könnten. An einem anderen Tisch steht Evon mit ihren Schulkameraden. Sie alle, etwa 20 Schüler, engagieren sich dafür, Fair-Trade-Produkte in der Schule zu etablieren. „Wir haben hier schon einiges zu bieten und die Produkte kommen wirklich gut an“, meint sie. Da gibt es beispielsweise die leckere Limo für 1,80 €, der Orangensaft für 0,50 €. Auch Schokoladen-Riegel aus Paraguay, Kaffee aus Nicaragua oder Reissnacks aus Bolivien bieten die Schüler ihren Mitstreitern an. Sophie Schalk, die Pädagogin, die die AG begleitet, ist begeistert vom Eifer, den die Schüler an den Tag legen. „Wir haben vor einem Jahr mit dem Vertrieb von Fair-Trade-Produkten begonnen“, erzählt die Lehrerin. Das Ziel ist es, einen Automaten aufzustellen und diesen mit den Produkten zu bestücken. „So könnten die Schüler immer zugreifen“, meint Schalk. Es folgt eine Turneinlage von Annika, Manuel und Julius, die mit teils halsbrecherischer Akrobatik ihre Mitschüler begeistern. Ein absolutes Highlight des Turn up! Sommerfestes war die Breakdance-Performance des Erziehungsbildungsganges aber auch der Rap-Auftritt von Ivaldo Bessiere, dessen Vortrag eine moderne Adaption auf Aschenputtel sein soll, wie meine beiden Begleiterinnen wissen. Ein literarischer Vortragswettbewerb, eine sogenannte Poetry Slam, rundete das überaus abwechslungsreiche, spannende und unterhaltsame Sommerfest ab.

Fazit

Uli Schirmer ist absolut zufrieden mit der Resonanz der Schüler und ihrer Mitarbeit. Die Idee, dass der gesamte Bereich der Schule seine Darstellung findet, ist voll aufgegangen. „Das ist echt positiv und ich denke, dass wir diese Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen werden“, freut sich Schirmer, Lehrer und Schriftführer des amtierenden Vorstandes. Es zeigt sich, Schule ist mehr als nur Unterricht.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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