Kultur und Geschichte
2. Tag - Sightseeing-Tour mit dem Bus durch Potsdam am Ostersamstag

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Das gute Frühstück weckt wieder alle Lebensgeister in uns und wir fühlen uns fit für die Reizüberflutung an Schlössern, Kunstwerken und Sehenswürdigkeiten, die uns Potsdam darlegen möchte. In ein paar Gehminuten erreichen wir schon recht früh den Bus und wir haben das Glück, das die Reiseleitung, eine nette Dame mit Sexappeal in der Stimme, uns alles, aber auch alles über Potsdam erklärt. Leider bleibt nur ein überschaubarer Teil bei mir hängen. Zuhause wird Google Co. Dienste leisten müssen. Der erste Teil der Tour ist die Erläuterung zu dem, was wir gestern gesehen haben. Neu für uns ist jetzt die Fahrt zur Glienicker Brücke ....."Bevor wir die Glienicker Brücke, die ihren Weltruf während des kalten Krieges durch die drei Agentenaustausche erlangte....schauen sie schnell nach links in die nächste Strasse, da haben die Herren Jauch und Joop ihr bescheidenes Domizil, welche sie aber von hier aus nicht sehen können.... die Glienicker Brücke hat, wenn man genau hinschaut zwei unterschiedliche Farbstärken, fällt ihnen das auf, das kommt daher, dass der dekadente Westen dem armen Bruder im Osten mal zeigen wollte, dass man sich einen zweiten Anstrich an der Brücke leisten konnte....." Der Bus dreht und fährt zurück nach Potsdam "Und hier hat der Rühmann seinen Klassiker - Die 3 von der Tankstelle - gespielt, heute ist die Tankstelle ein beliebtes Café und wird für diverse Oldtimer-Treffen... ich höre nicht mehr zu, mach paar Fotos, das von der Tankstelle ist verwackelt, egal. Zwischenzeitlich fahren wir durch ein Nobelviertel, ich verstehe nur Neuer Garten am Heilieger See und denke, hier musst du heute oder morgen ein paar Fotos schießen. Mein Interesse steigt, als ich höre ".....Die russische Kolonie Alexandrowka liegt im Norden der Stadt Potsdam. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ließ es in den Jahren 1826/27 für die letzten zwölf russischen Sänger eines ehemals aus 62 Soldaten bestehenden Chores anlegen.......und was würden sie sagen, wenn eine Horde Touristen durch ihren Garten und ihr Haus spazieren möchte, um sich das Anwesen mal näher anschauen zu wollen. Das ist tatsächlich passiert, eine Gruppe Italiener brachte das Kunststück fertig und wollte die im Privatbesitz befindlichen Häuser ........" Ich nicke wieder weg, sehe aus dem Augenwinkel noch eine Windmühle, dann ist sie auch schon weg. Meine Freunde erinnern mich, dass wir am Neuen Palais aussteigen und zu Fuß die nächste Etappe in Angriff nehmen wollen, was wir dann auch tun. Das Neue Palais ist ein Schloss an der Westseite des Parks Sanssouci und ich bin erschlagen. Was ein Anblick! Wir umlaufen das Schloss und gelangen in den Park, ärgere mich ein wenig, dass wir keine Fahrräder dabei haben. Der Park ist gewaltig. Ich fotografiere nach links, dann nach rechts, nach hinten und nach vorne, ich überlege gerade wieviel Speicher meine Karte hat, genug! Eine Treppe mit vielen Stufen und wir nehmen die, denn da oben ist die Orangerie. Die Neue Orangerie ließ Friedrich Wilhelm IV. in seiner Residenzstadt Potsdam von 1851 bis 1864 auf dem Bornstedter Höhenzug, am Nordrand der Parkanlage Sanssouci, errichten. Der Weg ist das Ziel und der führt und an der Mühle vorbei zum Schloss Sanssouci hin zur Friedenskirche und raus aus dem Park. Der Magen knurrt. Das Mittagessen nehmen wir am Brandenburger Tor ein. Das Brandenburger Tor in Potsdam steht am westlichen Ende der Brandenburger Straße, die in Gegenrichtung in gerader Linie bis zur Kirche St. Peter und Paul verläuft. Nach dem Siebenjährigen Krieg wollte Friedrich der Große auch durch ein neues prachtvolles Triumphtor am Eingang zur Garnisonstadt den Aufstieg Preußens in die Reihe der europäischen Großmächte symbolisieren. Dementsprechend gestalteten Carl von Gontard und sein Schüler Georg Christian Unger 1770/1771 das neue Tor nach dem Vorbild eines römischen Triumphbogens. Wie Jeder weiß, entstand dieses Tor noch vor dem bekannteren Tor in Berlin. Der Bus kommt, wir steigen ein. Als wir aussteigen, stehen wir vor einem Schloss am See. Es ist nicht das Schloss am Wörthersee! Das Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten, dicht am Ufer des Heiligen Sees, wurde von Friedrich Wilhelm II. in den Jahren 1787–1793 errichtet. Das "neue Haus" war dem Privatleben des musisch begabten Königs vorbehalten. Der Neffe und Nachfolger des kinderlos gebliebenen Friedrich des Großen distanzierte sich mit diesem Neubau räumlich und architektonisch von seinem wenig geliebten Onkel, der Zeit seines Lebens die Formen des Barock und Rokoko bevorzugte. Der Weg führt uns am See direkt zum Schloss Cecilienhof, ein Gebäudeensemble im englischen Landhausstil. Weltgeschichtlich bekannt wurde Cecilienhof als Ort der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945. Vorbei und das heißt - ohne Einkehrschwung - geht es an der Meierei. Die Meierei im Neuen Garten ist eine Gasthausbrauerei am Ufer des Jungfernsees an der nördlichsten Spitze des Neuen Gartens in Potsdam. Denn der Bus wartet und nimmt uns mit bis zum Hotel, Ruhe und später ein ausgiebiges Abendessen sind angesagt. Und dann nur noch schlafen. Trotz der Kirmes vor dem Hotel oder vielleicht wegen der Kirmes, ich bin kaputt und nehme keine Musik mehr wahr.

Fortsetzung folgt!

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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